7. Türchen

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Silvester

Heute war Silvester. Ich feierte es nie richtig, aber heute zwang mein Vater mich. Mein Vater musste sich unter neuen Kollegen beliebt machen und sein ‚Goldstück' durfte natürlich nicht fehlen. Genervt verdrehte ich meine Augen. Nur weil ich im Football der beste waren protzte überall mit mir.

Andere würden das bestimmt toll finden. Ich jedoch nicht, es nervte mich nur. Er benutzte mich nur für seine Arbeit und zeigte mir Zuhause keine Zuneigung.  Ich vermisste ihn, wirklich. Aber seit meine Mum gestorben war, war es anders. Früher hatten wir unsere Filmabende, unsere Ausflüge und er ist zu jedem Spiel gekommen. Jetzt kommt er nur noch wenn Sponsoren da sind.

Ein kleiner Seufzer entfährt mir. Verwirrt schaute mich mein Vater an. Ohne auch nur etwas zu sagen, drehte er sich wieder nach vorne. Es war schon Abends und wir waren gerade auf dem Weg zur Party, wo ich nicht hin wollte. Ich kannte niemanden dort und hatte auch ehrlich gesagt nicht vor Freunde zu kriegen. Meine besten waren Zuhause.

Musik klang aus dem Radio. Es war das einzige, was man hörte. Mein Dad und ich sprachen nicht viel. Ich wünschte mir es so sehr, doch er war nicht daran interessiert und das musste ich akzeptieren. Die Fahrt dauerte noch eine halbe Stunde, in der peinliche Stille herrschte und mein Dad sich ein paar mal verfuhr, was seine Laune nicht gerade besser machte.

Angespannt stellte ich mich auf der Party zwischen die Leute und wartete darauf, dass sie zu Ende ging. Wahrscheinlich sah man an meinem Gesichtsausdruck wie gequält ich war. Denn nachdem ich eine blöde Stunde hier rum gestanden hatte und immer wieder an meiner Cola getrunken hatte, kam ein Junge zu mir und lächelte mich an.

„Hi,", unsicher schaute ich ihn an. „Hi?", es war mehr eine Frage als eine nette Antwort und er lachte. Warum lachte er denn jetzt? Ich wollte schon genervt weg gehen, da hielt er mich am Arm fest.

„Ich bin Harry", stellte er sich vor. Schöner Name. „Ich bin Louis.", er schaute mich erstaunt an. Die Frage war mir offensichtlich ins Gesicht geschrieben. Was war so besonders an meinem Namen? „Tomlinson?", woher kannte der denn jetzt meinen Nahnamen. Ich nickte.

Gerade als er den Mund auf machen wollte, kam mein Vater und legte einen Arm um mich. Seit wann so liebevoll?

Du hast also schon meinen Sohn kennen gelernt.", ich hasste diesen Unterton. Es war als würde er ihn fragen ob ich brav war oder ob ich meinen, nein ich meinte seinen Ruf versucht hatte zu zerstören. Ich strich seine Hand weg und ging raus auf den Balkon. Es waren nicht viele Leute draußen da es einfach zu kalt war. Haary kam mir nach und schaute mich verwirrt an.

„Wie findest du meinen Vater?", fragte ich ihn sarkastisch. „Genau wie meinen.", antwortete er schulterzuckend. Jetzt war ich der, der verwirrt schaute. „Mein Vater ist nur am arbeiten.", fing er an zu erzählen. Leider wusste ich schon worauf das hinaus laufen würde. Sein Vater war der größte Geschäftspartner. Gerade wunderte es mich nur, dass wir uns noch nie getroffen hatten.

„Er ist nie für mich da und wir verlieren uns aus den Augen. Schon seit Jahren.", er schaute traurig auf den Boden. Ich verstand ihn. Er wünschte sich nunmal Zuneigung. Genau wie ich. „Ich versteh dich. Seit meine Mum gestorben ist, hat er sich von mir abgewandt.", mittlerweile hatte ich mich dran gewöhnt, aber es war dennoch schmerzhaft.

Lange standen wir nur da und sagten nichts. Der Himmel war klar und die Sterne glänzten im Schwarz. Ich genoss den Augenblick.

„Darf ich dich auf ein Date einladen?", verdutzt schaute ich ihn an. Seine Wangen wurden rot und er lächelte mich unschuldig an.

„Der Sohn vom größten Geschäftsmann ist nicht schwul. Er dürfte gar nicht.", sagte ich und sprach in der dritten Person von mir. „Aber er ist es oder?", stumm nickte ich als Antwort auf seine Frage. „Und?", hoffnungsvoll schaute er mich an. Ich könnte es versuchen oder? Was kann schon schief gehen, wenn es nicht klappte musste es keiner erfahren. Aber wenn es klappte mussten wir es geheim halten, denn dafür interessierten sich unsere Väter.

Ich lächelte leicht und nickte zustimmend. Harry's Gesicht zierte ein Lächeln und er schaute wieder zurück in den Himmel.

So langsam fror ich und meine Jacke hatte ich vergessen. Harry merkte es und gab mir seine Jacke. Ich zog sie an jedoch war sie mir viel zu groß. „Süß", sofort wurde ich rot. Ich konnte nie mit so etwas umgehen.

Ich wollte die Jacke zu machen und schaffte es nicht. Wieso war ich vor ihm denn so ein Tollpatsch? Harry kam näher und übernahm meine schwierige Aufgabe denn Reisverschluss der Jacke zu schließen. Peinlich berührt schaute ich ihn an. Unsere Gesichter waren so nah an einander, dass ich nervös wurde.

Drinnen hörten wir wie von 10 runter gezählt wurde, aber das interessierte uns gerade herzlich wenig. Ich war wie hypnotisiert von ihm und schaute immer wieder auf seine Lippen.

Die Leute drinnen waren schon bei drei angekommen als er seine Lippen auf meine drückte. Sofort erwiderte ich. Ich spürte wie seine Hände sich in meinen Locken vergruben. In meinem Bauch spielten gerade Schmetterlinge Baseball. Alles war perfekt, hinter uns war das Feuerwerk und auf der anderen Seite feierten die Menschen Silvester. Wir lösten uns und lächelten uns an.

„Und du bist hetero? Habe ich das richtig verstanden.", lachend blickte ich ihn an. Ich wusste, dass er auf meine vorherige Aussage anspielte. „Siehst du doch oder ?", sagte ich nur provokant und küsste ihn wieder. Nach ungefähr zwei Stunden auf dieser Party war ich süchtig nach einem Jungen, wessen Vater der wichtigste Geschäftspartner von meinem war. Was konnte da bloß schief gehen? Dachte ich und lächelte in den Kuss hinein.

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Ich weiß es ist ein bisschen unrealistisch, dass die sich nach zwei Stunden küssen, aber ich fand es einfach so romantisch.
Feedback nehme ich gerne an :)
All the Love, xx

Adventskalender 2021 | larry stylinsonNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ