4. Oneshot Teil 2

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Der Duft von heißem Kakao mit Zimt drang in meine Nase und zog mich sanft aus meinen Träumen. Die hellen Strahlen der Wintersonne blendeten mich, als ich versuchte meine Augen zu öffnen, weshalb ich diese zusammenkniff und mich erst einmal orientieren musste. Ich lag in Dracos riesigem Himmelbett unter einer schweren, schwarzen Daunendecke. Noch erschöpft vom gestrigen Abend streckte ich mich und musste herzhaft gähnen. Draco und ich hatten gestern noch lange rumgealbert, Brettspiele gespielt, Punsch getrunken und waren einfach nur glücklich gewesen. Von der Nacht in seinem Bett muss ich denke ich nicht erzählen, auch wenn ich mich gerne mit einem wohligen Kribbeln in der Magengegend daran zurückerinnere. Ebenjener Duft, der mich zuvor aus dem Schlaf geholt hatte, hüllte mich erneut in sich ein und ich suchte mit meiner etwas verschwommenen Sicht nach dessen Ursprung. Ich fand diesen in einer dampfenden Tasse, die mit einer braunen Flüssigkeit gefüllt war, welche, dem Geruch nach, Kakao war. Ein leichtes Lächeln zierte meine Lippen und ich nahm vorsichtig den kleinen Zettel an mich, der ordentlich gefaltet neben der weißen Porzellantasse lag.

Liebe Claire,

Ich wünsche dir einen wunderschönen guten Morgen und hoffe dir schmeckt der Kakao. Wenn du das hier liest bin ich vermutlich gerade unten im Salon, also komm einfach runter, wenn du soweit bist.

In Liebe, D.

Kurz, aber es war alles gesagt und in meinen Augen war dieser Brief einfach nur süß. Ich griff zur Tasse und begann genüsslich das warme Gebräu zu trinken.

Eine gute Viertelstunde später schaffte ich es endlich mich aufzuraffen und zog mir eine bequeme Hose und einen roten Strickpullover von Draco an (ja, die Lieblingsfarbe meines Lieblingsslytherins war tatsächlich rot). Gut gelaunt und Weihnachtslieder vor mich her summend stieg ich die lange, gebogene Steintreppe in den Eingangsbereich hinab und staunte hier schon überrascht von der Tatsache, dass das kunstvolle Metallgeländer weihnachtlich geschmückt war. Am Treppenende angekommen übersprang ich die letzte Stufe und ging geradewegs in den Hauptsalon des Manors. Ich stieß die große Flügeltür auf und konnte meinen Augen nicht trauen. Dort stand Draco Lucius Malfoy höchstpersönlich auf einer Leiter und versuchte einer gut drei Meter hohen Tanne einen goldenen Stern auf die Spitze zu setzen. Der restliche Salon war bereits reichlich geschmückt mit Lichterketten, Lametta, Christbaumkugeln und herrlich duftenden Tannenzweigen. Als mein inzwischen fester Freund mich bemerkte, begann er zu lächeln und rief: "Guten Morgen Schatz!" Dabei lehnte er sich etwas zurück, woraufhin die Leiter zu wackeln begann und Draco für einen kurzen Moment das Gleichgewicht verlor. Vor meinem inneren Auge sah ich ihn bereits die drei Meter in die Tiefe stürzen, der geschockte Schrei blieb mir allerdings im Hals stecken, als er sich wieder fing und mich, über meinen erschrockenen Gesichtsausdruck schmunzelnd, belustigt ansah. Eilig kletterte er die alte Metallleiter hinunter und schlenderte mit einem Grinsen auf mich zu, um mir im nächsten Moment einen liebevollen Kuss auf die Lippen zu drücken und mir einem lose Strähne aus dem Gesicht zu streichen. Danach stellte er sich neben mich, streckte seine Hand aus und stellte mir mit einer schwankenden Bewegung seines Armes sein Meisterwerk vor. "Na, gefällt es dir?" "Ich liebe es Draco! Der Raum ist wunderschön! Hast du das etwa alles alleine dekoriert?" Stolz nickte er: "Natürlich! Sogar ganz ohne Magie. Bis auf die Spitze habe ich den Baum übrigens deshalb nicht geschmückt, weil ich weiß, wie viel dir das gemeinsame Schmücken mit deiner Familie immer bedeutet hat. Und da wir dieses Jahr an Weihnachten wohl unsere eigene Familie sind dachte ich mir, dass es dir bestimmt gefallen würde das gemeinsam zu machen. Also vorausgesetzt du willst das überhaupt." Ein breites Lächeln bildete sich auf meinen Lippen und ich konnte mir vorstellen, wie meine Augen in diesem Moment, wie die eines kleinen Kindes geleuchtet haben mussten. Stürmisch umarmte ich Draco und küsste ihn überglücklich. Er begann zu lachen und erwiderte den Kuss augenblicklich: "Ich denke dann mal, das ist ein ja?" "Ja! Oh mein Gott ja unbedingt! Du bist so toll, weißt du das eigentlich?" "Natürlich weiß ich das, ich heiße ja nicht umsonst Malfoy." Dieser Satz brachte mich erneut zum Lachen und zusammen machten wir uns ein paar Sekunden später über die riesige Kiste, in dem der Baumschmuck enthalten war, her.

Draco Malfoy {Oneshots}حيث تعيش القصص. اكتشف الآن