9. Oneshot

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"Bitte Draco! Tu das nicht! Ich flehe dich an, es wird eine andere Lösung geben, wir werden das schaffen! Bitte, wir finden einen Ausweg aus dem Ganzen!" "Ich habe keine andere Wahl! Das ist der einzige Weg, um euch zu schützen! Ich habe so lange nach einer anderen Lösung gesucht, ich habe mit Blaise gesprochen, mit Pansy, sogar mit Hermine! Sie alle wissen nicht, wie ihr sonst in Sicherheit sein könnt! Ich kann euch nicht verlieren, versteh das doch!" "Wenn du das jetzt tust, dann wirst du uns aber verlieren, für immer! Ich liebe dich Draco, ich liebe dich so sehr und June auch! Wir brauchen dich, sie braucht dich! Du bist ihr Vater, du kannst sie nicht einfach verlassen! Du kannst mich nicht verlassen!" "Es tut mir Leid, Claire." Draco hob seinen Zauberstab, richtete ihn auf Claire, die in ihren Armen ein Baby hielt und es fest an sich drückte. Tränen flossen über ihre Wangen, während sie verzweifelt Draco entgegenblickte, dessen Gesicht nicht minder tränenüberströmt war. Er nahm tief Luft und flüsterte leise: "Obliviate." Claires Gesichtszüge wurden weich. Starr sah sie Draco entgegen, ihr Blick war leer. Eilig steckte Draco seinen Zauberstab ein, ging noch ein letztes Mal zu Claire und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. Er lehnte sich etwas nach unten und gab seiner schlafenden Tochter ebenfalls vorsichtig einen Kuss auf den Scheitel, bevor er sich umdrehte und eilig das Haus verließ. Am Straßenrand stand schon ein Auto bereit, neben diesem Blaise Zabini, der seinen besten Freund mit einem mitleidigen Blick empfing. Er öffnete ihm schweigend die Autotür, Draco setzte sich und Blaise stieg auf der Fahrerseite ein. Mit quietschenden Reifen fuhr er los und raste durch die Londoner Innenstadt. Er riskierte einen vorsichtigen Blick in den Rückspiegel. Draco saß schweigend da und starrte ins Nichts. Seine Wangen zeichneten feuchte Tränenspuren, seine Augen waren so rot, dass es sogar im schwachen Licht der Straßenlaternen zu erkennen war.

Nach etwa einer Stunde fuhren sie eine lange, von riesigen Zypressen gesäumte Einfahrt hinauf, die vor einem großen Anwesen endete. An der geflügelten Eingangstür stand bereits eine zierliche Gestalt mit langem, gelocktem Haar, mehr war in der tiefschwarzen Dunkelheit nicht zu erkennen. Blaise hielt direkt vor der breiten Treppe, die zum Eingang führte, an, stieg aus und öffnete Draco die Tür. Dieser hievte sich langsam aus dem kleinen Auto und ging die steinerne Treppe zu der jungen Frau hinauf. Hermine begrüßte ihn mit einer liebevollen Umarmung, die er zwar in keinster Weise erwiderte, sie aber zumindest über sich ergehen ließ. Sie führte ihn durch einen großen Eingangsbereich in ein offenes Wohnzimmer, das von Kerzenlicht erleuchtet wurde. Ron und Harry saßen auf einem der beiden weißen Sofas, Draco drückte sie auf das Gegenüberliegende. Sie selbst setzte sich zu ihren besten Freunden, Blaise ließ sich neben dem Platinblonden nieder. "Es tut mir so unfassbar Leid, Draco", ergriff Hermine das Wort. "Hätte ich eine andere Möglichkeit gewusst, hätte das Ganze nicht so ausgehen müssen." Draco nickte nur stumm und blickte auf seine Hände. "Wichtig ist jetzt, dass du den Todessern weiterhin vorspielst, es sei alles gut. Besonders dein Vater darf nichts mitbekommen. Ich brauche erst feste Beweise, bevor ich sie verhaften kann", wendete sich nun Harry an Draco. Dieser nickte erneut, zog es jedoch vor weiterhin nichts zu sagen. "Wenn alles nach Plan läuft und Harry und Ron sie alle festnehmen können, können wir Claire und June schon ganz bald zurückholen." "Was ist, wenn nicht?" Draco hob seinen Blick und sah Hermine verzweifelt an. "So darfst du nicht denken. Natürlich bringen wir sie zurück. Sobald es wieder sicher ist, wird alles wieder wie vorher." "Tut mir Leid, wenn ich unterbreche", schaltete sich Blaise dazwischen. "Aber erkläre mir bitte nochmal, warum sie Draco vergessen mussten?" Hermine seufzte und setzte sich auf. "Damit sie sicher sind. Claire denkt, dass sie ganz unbedingt ihre Cousine in Deutschland besuchen möchte. An Draco soll sie sich nicht erinnern, weil..." "Falls irgendetwas schief geht und ich sterben sollte. Und, weil sie sich in Gefahr bringen würde, wüsste sie, dass ich es momentan bin. Ich kenne Claire. Sie würde etwas Dummes tun, um mich zu beschützen. Sie hat den gleichen Heldenkomplex wie unser verehrter Mister Potter." "He, Malfoy, pass auf was du sagst! Schließlich rette ich hier gerade deinen Arsch und hintergehe meine beste Freundin!" Draco hob beschwichtigend die Hände: "Ist ja schon gut, war ja nur ein Vergleich." "Und jetzt?", frage Ron. "Jetzt werden wir uns einen Plan überlegen, wie wir an Beweise gegen die Todesser kommen und dann wird Draco zu ihrem nächsten Treffen in ein paar Stunden apparieren." 

Draco Malfoy {Oneshots}Where stories live. Discover now