Mitgerissen in den Tod

41 13 56
                                    

Louis

Wasser. 
Eine so reine Substanz gab es selten irgendwo. 
Es war schrecklich, dass dieses Reinheitssymbol oftmals ein Zeuge der Unreinheit mit sich selbst ist. 
Wir Menschen nennen dieses Auftreten eine Träne.
Die kalten Tropfen meiner Tränen rannen mir über die Wangen, als ich rannte. Ich rannte so schnell ich konnte, so weit ich konnte und so laut ich konnte. Normalerweise würde ich mich in diesen grässlichen Spielen so leise es ging verhalten, aber nicht heute. Nie wieder. Die Zeit des Schleichens, Versteckens und Hoffens war nun endgültig vorbei. Das Gefühl, einen geliebten Menschen zu verlieren fühlte sich schlecht an. Naja, eigentlich fühlte es sich überhaupt nicht an. Es war eine erdrückende, alles umfassende Leere, die einen umschlang, schlimmer als die Befehle eines Imperius-Meisters. Als wolle man sie irgend möglich loswerden, ohne sich zu scheren, wie. 

Meine Entscheidung war relativ schnell gefallen. Ich schien förmlich Julys Stimme in meinem Kopf zu hören. "Louis", flüsterte sie. "Louis". "Komm, Louis", sagte ihre sanfte Stimme in meinem Kopf. "Folge mir". Auf meinem Weg durch die Arena blendete ich diese Sätze aus, konzentrierte mich auf das Wesentliche. Leider kam ich nicht umhin, ein paar Sätze aufzuschnappen. "Hades' Welt ist ein schönes Zuhause"; "Du bist Schuld, dass ich tot bin"; "Töte dich, Louis! Folge mir!".
Und genau das hatte ich vor. Es stimmte: Ich war Schuld. Ich hätte sterben sollen. Ich hätte sie nicht gehen lassen sollen. Doch jetzt reichte es mir endgültig! Es würde kein weiterer Mensch meinetwegen sein Leben hier lassen oder geben oder was auch immer man hier für ein Wort benutzen soll! Wahrscheinlich keins... ich meine? Wer the hell hat je diesen Satz gesagt?

Ich lief durch ein kleines Waldstück nahe der Stadt, als ich etwas hörte: Eine Stimme.
"Du hättest nicht bei ihm bleiben können", sagte eine Stimme, die ihn an jemand vertrauten erinnerte. July. Doch es war nicht ihre eigene Stimme. Sie klang ein wenig erwachsener, aber doch ähnlich. 
Ich schob mich hinter einen Baum und lugte um den Stamm herum. Vor ihm stand eine Person, die ihm den Rücken zuwandte. Schwarze Locken fielen ihr auf die Schultern und von der Größe her war sie etwa so alt wie er. Ihr Gesicht war auf den Fluss - den Nihoren - gerichtet. Es schien fast, als käme die Stimme aus dem Fluss. "Du musst mir jetzt gut zuhören. Der Minister ist ein korruptes Arschloch und will euch alle opfern, um Voldemort zurück ins Leben zu rufen. Ich wusste es nicht, bis soeben Belle Diggory mit ihrer verloren geglaubten Schwester in meinem Büro auftaucht und diese verdrehte Geschichte erzählt. Ich habe dir doch erzählt, dass sich McGonagall komisch verhält? Das lag daran, dass es in Wirklichkeit Umbridge war, ein alter Freund von uns!". Die Person im Fluss, von der ich nur braune Haare erkennen konnte, machte eine Pause, da ihr Gegenüber anscheinend ziemlich verwirrt war. "Glaub mir einfach, bitte. Du musst die anderen Tribute suchen und einen Frieden unter ihnen schließen. Es tut mir Leid, dass du dein Leben verloren hast, das wollte ich so nicht. Aber es war die einzige Möglichkeit, dass du es schaffen kannst, Frieden herzustellen, ohne eine lebende Zielscheibe zu sein. Keiner weiß, dass du noch lebst, sie haben dein Gesicht als gefallen abgestempelt... auch Lestrange. Bring den Frieden zurück in die Arena und finde und vereinige die Tribute zu einer Front, die mit Belle, Selina und mir den Minister von seinem Thron stürzen wird."
Die Person mit den schwarzen Haaren nickte. "Okay, Aylin. Ich werde dich nicht enttäuschen."
"Ich weiß", setzte Aylin Dumbledore, die offenbar eine Projektion im Wasser war an. Dann war ihr Gesicht verschwunden und der Bach war wieder nur ein Bach.

Ich hatte eine Ahnung, um wen es sich bei der anderen Person handelte, also trat ich um diesen Baum und sagte. "July?"
"Louis?", fragte sie verdutzt und drehte sich zu mir um. 
Es war tatsächlich July. Ihre Locken fielen auf ihre Schultern, ihr feines Gesicht lag im Schatten, ihre Augen waren geschlossen. Ich ging auf sie zu und nahm ihre Wangen zwischen meine Hände.... Dann gab ich ihr eine Ohrfeige, die alles andere als schmerzlos sein musste. "Sag mal, was hast du dir eigentlich dabei gedacht, wegzulaufen und mich im Unwissen zu lassen?!", schrie ich sie an. Ich sollte nicht schreien, aber ich konnte es nicht zurückhalten. "Ich wollte mich umbringen! Ich habe mir die Schuld für deinen Tod gegeben! Aber das war alles euer Plan oder? Dass wir denken, du wärst tot.", der letzte Satz klang sehr bitter.
Sie wandte sich ab. "Nein", meinte sie. "Nichts hiervon war geplant... Der Tunnel führte mich hierher, wo Aylin mich bereits erwartete. Ich hatte keine Ahnung von alldem. Wirklich nicht."
"Aber wie habt ihr es hinbekommen, dass die Vision dich zeigt? Ich meine... du bist offensichtlich am Leben...", stotterte ich, völlig überfordert von der Situation.
"Nein, Louis.", meinte sie. "Ich bin tot"
"Nein, July! Du stehst vor mir! Atmend, lebendig, lebend!"
"Es ist kompliziert...", erklärte sie nur.
"Tja, nur gut, dass ich alle Zeit der Welt habe!"

Sie drehte sich nach zwei Augenblicken zu mir um, ihre roten Augen waren weit geöffnet und nicht mehr geschlossen.
Ich sah sie verdutzt an. "Deine Augen...", meinte er verdutzt.
"...sind nicht das einzige, das sich verändert hat", ergänzte sie und zeigte mir ihre Schulter, die bis eben noch von den schwarzen Haaren bedeckt worden sind. Zwei kleine rote Punkte glänzten auf ihrer hellen Haut. "Ich lebe nicht, Louis, aber ich bin auch nicht tot... vielmehr bin ich un-tot." Sie schenkte mir ein breites, unehrliches Grinsen, das ihre spitzen Eckzähne entblößte. "Ich bin ein Vampir"
"Dann gibt es also eine Möglichkeit, wie wir beide heil aus der Arena entkommen können!", rief er erfreut. "Beiß mich!", forderte er sie auf. 
"Nein, Louis, ich kann nicht! Du hast ein Leben!", widersprach sie.
"Und ich bin bereit, dieses Leben für dich aufzugeben!", meinte ich. 
Sie sah mich einen weiteren Moment an. Dann biss sie mich ins ausgestreckte Handgelenk. Es tat weh. Es tat so verdammt weh! Aber ich wusste, dass es die Schmerzen wert war, wenn ich dafür bei ihr sein konnte. Und das konnte ich!

Als sie fertig war, schlang ich die Arme um ihren Hals und gab ihr einen Kuss auf die blutigen Lippen, der von einem donnernden Kanonenschuss begleitet wurde.

Es war der beste Moment meines Lebens.

***
Heyy erstmal!

Eyy ich war die ganze Zeit so kurz vorm Spoilern haha!😂

Naja, ihr dachtet nicht, dass wir sie sterben lassen oder?

Bevor irgendwelche Theorien auftauchen: NEIN, ALEC IST WIRKLICH TOT.

Naja, sagt mal die drei besten Kapitel bisher;)

(Heute wieder ich [Wir ham getauscht])

~Z3no

***

Die Spiele Von Hogwarts ~ Helden Schreiben LegendenWhere stories live. Discover now