Das Schicksal ist ein mieser Verräter

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Louis

Blut ist dicker, als Wasser.

Das hat mein Vater mir eingetrichtert seit ich klein war. Es ist sowas wie unser Familienmotto. Auch die Muggel kennen dieses Sprichwort, nur heißt es bei ihnen so viel wie: Familie wird immer bei dir sein, Freunde kommen und gehen. Allein diese Interpretation finde ich schon schrecklich, aber die meines Vaters ist noch schlimmer! Bei ihm bedeutet es: Reinblüter sind besser, als Halb- oder Schlammblüter. Er sagt das was man braucht ist das Blut, ohne dem geht gar nichts. Leider hat er bei dem Gedanken übersehen, dass ohne Wasser auch nichts geht!

Das Familienmotto ist wahrscheinlich typisch für eine Familie, deren Mitglieder alle in Slytherin waren. Schon meine Vorfahren waren treue Todesser und grausame Mörder. Meine Eltern sind zwar keine Todesser, schließlich ist der Dunkle Lord besiegt, aber sie sind mit Leib und seele Muggel Hasser und verabscheuen alles und jeden der nicht aus einer reinblütigen Familie kommt. Natürlich gibt es auch unter den Lestranges ein paar schwarze Schafe die einen Muggel geheiratet haben, aber die werden einfach aus dem Stammbaum gelöscht und totgeschwiegen. Bis vor ein paar Wochen galt auch für mich: "Blut ist dicker, als Wasser" und ich habe mit Freude Schlammblüter einen Kopf kürzer gemacht, aber dann ist July gekommen.

July Sterling, Halbblut und das genaue Gegenteil von mir.

Eigentlich war sie ja schon die ganze Zeit da, aber sie war für mich immer nur die schüchterne Mitschülerin. Und dann kam die Auslosung und alles hat sich verändert. Das schlimmste ist ja, dass ich sie tatsächlich liebe. Liebe hab ich immer für ein Hirngespinst gehalten. Ich habe nie erfahren was es wirklich bedeutet. Ich wusste nicht, dass plötzlich nur noch diese eine Person wichtig ist, dass du dein Leben für sie geben würdest. Und daran bin ich wohl näher dran, als jeder andere. Das einzige was ich will ist, dass sie überlebt.

Ich dachte dafür kann ich am Besten sorgen wenn ich weiterhin den grausamen Lestrange spiele und mich den Slytherins anschließe. Aber, ich habe in den letzten Tagen nichts erreicht, außer die Skepsis der anderen hervorzurufen. Seit vier Tagen haben sie niemanden umgebracht, nicht einmal gesehen haben wir jemand anderen außer uns und langsam verlieren die almählich die Geduld. Vor Allem Madeline traut mir nicht mehr und lässt mich kaum noch aus den Augen. Ach verdammt, ich muss July sehen! Vielleicht wird sie ja jetzt gerade zu Tode gefoltert, während ich hier gemütlich Däumchen drehe!

Ich erhebe mich von meinem Nachtlager und schleiche mich auf Zehenspitzen an den anderen vorbei. Meine ganzen Habseligkeiten hatte ich sowieso am Körper, wir Slytherins sind für den Moment vielleicht Verbündete, aber das kann sich blitzschnell ändern! Ich schaffe es ohne zu stolpern aus dem Raum und mache ich mich daran die nicht gerade vertrauenswürdig wirkende Treppe wieder hinunterzuklettern. Ich setze vorsichtig einen Fuß auf die oberste Stufe und bete stumm, dass diese meinem Gewicht standhält. Ich war sowieso dagegen im ersten Stock des baufälligen Gebäudes zu schlafen, aber Madeline meinte ich solle mich nicht so anstellen. Das Schicksal scheint es aber wenigstens jetzt mit mir gut zu meinen, denn ich habe es schon fast bis zur Hälfte der Leiter geschafft.

Ein hässliches Knarzen durchbricht die Stille und ich stürze in die Tiefe.

Ich komme hart auf dem Boden auf, reagiere aber sofort und rolle mich blitzschnell zur Seite. Keine Sekunde zu spät. Das Treppen Geländer stürzt jetzt ganz in sich zusammen. Spätestens jetzt sind die anderen auch wach, aber ich habe gerade leider andere Sorgen, denn mich hat auch noch ein Balken unter sich begraben. Mein rechter Arm und meine Beine sind hoffnungslos eingeklemmt. Ich versuche verzweifelt mich zu befreien, wenn Madeline und die anderen mich erwischen bin ich schon so gut wie tot.

Wieder schaffe ich es den Balken einige Zentimeter zu heben, aber immer noch nicht hoch genug. Ich ziehe scharf die Luft ein, spanne all meine Muskeln an und drücke gegen den Balken. Diesesmal schaffe ich es endlich und das wurde wirklich Zeit, denn oben höre ich schon die Stimmen der anderen.
"Die Treppe ist eingebrochen."
"Ich hab doch gleich gesagt, dass wir unten bleiben sollten!"
"Was machen wir denn jetzt?"
"Haltet die Klappe! Louis hat scheinbar die Seiten gewechselt, also stellt euch nicht so an! Wir müssen ihn noch erwischen!", das war Madeline. Wahrscheinlich stellt sie sich jetzt gerade schon vor wie sie mir jedes Haar einzeln ausreißt! Ich rappele mich auf und springe über ein paar Trümmer, die Tür fest im Blick.

Noch fünf Meter.

Noch vier Meter.

Noch drei Meter.

Noch zwei Meter.

Noch einen Meter.

Ich reiße die Tür auf und will nach draußen stürmen, bleibe aber an der Türschwelle hängen und falle der länge nach zu Boden. Ein stechender Schmerz durchfährt meinen Oberarm und ich schreie auf. Der Schmerz ist nahezu unerträglich! Mit zusammen gebissenen Zähnen richte ich mich auf um zu schauen was passiert ist. In meinem Arm steckt ein Pfeil.

Ich drehe mich um und sehe da, wo kurz zuvor noch der Treppenabsatz war, die anderen stehen. Einer von ihnen, Brian, hält einen schon wieder gespannten Bogen in der Hand. Einen Moment duellieren wir uns einfach nur mit unseren Blicken, dann ziehe ich mit einem Ruck den Pfeil aus meinem Fleisch, werfe ihn zu Boden und stürme aus der Hütte.

Mein so geschätztes, reines Blut läuft meinen Arm hinunter und mein Shirt färbt sich rostrot. Ich ignoriere den stechenden Schmerz und renne einfach weiter. Nur weg von hier.

So viel zum Thema! Das Schicksal meint es doch gut mit mir! Klar! Kauft mir eh keiner ab!

Das Schicksal ist nichts anderes, als ein mieser Verräter!

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Heyy,

hier mal wieder ein Louis-Kapitel:) Wie fandet ihr es?

Okay ich geb zu den Titel hab ich von einem Film geklaut, kennt den einer von euch? XD

Nächste Woche ist dann wieder Z3no für euch hier, wir sehen uns dann in zwei Wochen wieder,

Jules.

PS: In zwei Monaten ist Weihnachten!!!!

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