Schicksal... Unausweichlich

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Alec

Ich schleiche eine der vielen Gassen entlang, stets auf der Hut vor anderen Tributen oder irgendwelchen Gefahren. Vor drei Stunden haben die Kanonen Julys Tod gemeldet. Ich muss tatsächlich sagen, dass ich etwas Mitleid habe. Sie war ein nettes Mädchen und sie hätte es weit bringen können.

Ich habe sie vor den Spielen immer nur für das graue, schüchterne Mäuschen gehalten, aber sie hat sich als mutige, selbstbewusste junge Frau entpuppt, die alles für ihre Liebe tun würde. Ehrlich gesagt habe ich Lestrange die Beziehung zu Sterling nie gegönnt. Ein arrogantes Arschloch wie er, hat ein so nettes Mädchen nicht verdient. Aber erstens kann July ein genauso großes Arschloch sein, wenn sie nur will und Louis hat sich durch seine Freundin verändert. Gut, er ist immer noch genauso grausam wie vorher und arrogant ist er auch, aber ich habe gemerkt, dass er auch anders kann. 

Wobei, wenn ich so darüber nachdenke, könnte es auch sein, dass er July umgebracht hat. So viel ich weiß, war sie zuletzt mit ihm zusammen....

Wie auch immer, sie ist tot und daran kann niemand mehr etwas ändern. Ich gehe weiter die Gasse hinauf. Eigentlich kann ich mir sparen so leise zu sein, weil mein grummelnder Magen sicher aus zwanzig Meter Entfernung noch zu hören ist. Ich habe seit fast einer Woche nichts mehr zum Essen gehabt und das ach so schlaue Zauberbuch, welches ich die ganze Zeit mit mir schleppe, hat mir dabei auch nicht geholfen. Allein der Gedanke an Essen lässt mich zu sabbern beginnen. Die mangelnde Nahrung wirkt sich nicht nur auf meine schwindende Kraft aus, sondern lässt auch meine Laune gefährlich weit in den Keller sinken.

Ich werde von Tag zu Tag unvorsichtiger und ich hoffe, dass mich das nicht noch ins Grab bringt. Aber mal ganz ehrlich, in dieser scheiß Arena ist alles darauf angerichtet möglichst viele Menschen, in möglichst kurzer Zeit, möglichst grausam umzubringen. An Essen hat natürlich niemand gedacht! Warum auch? Lassen wir die Tribute doch alle verhungern.

Eine Bewegung im Obegeschoss eines Gebäudes, lässt mich meinen Hunger einen Moment vergessen. Ich gehe hinter einem Fass in Deckung und beobachte das Haus. Kurz darauf geht wieder jemand an dem Fenster vorbei und wenn mich nicht alles täuscht sind das Belles blonde Haare die im Wind flattern. Belle! Ewig habe ich sie nicht mehr gesehen, dabei wollte ich nichts sehnlicher. Manchmal habe ich gehofft wir könnten so wie Louis und July werden. Zumindest eine kurze, aber intensive Beziehung. Bis in den Tod.

Aber bis jetzt war mir das nicht vergönnt. Und gerade ist Belle keine zwei Minuten von mir entfernt. Ich beschließe das Risiko, dass mich dort oben doch nicht Belle erwartet, einzugehen und verlasse meinen sicheren Platz. Das schlimme an der Arena ist nicht die ständige Gewissheit, dass man wahrscheinlich hier nicht lebend rauskommen wird, sondern, dass man sich nie sicher fühlen kann. Man rechnet jeden Moment damit, dass man von hinten attackiert wird oder, dass sich das Ministerium eine böse Überraschung überlegt hat. 

Ich husche über die Straße und stoße die schon morsche Tür zu dem Gebäude auf. Ich bleibe kurz stegen, damit sich meine Augen an das düstere Licht gewöhnen können. In dem Raum steht ein Tisch, ein Stuhl dem die Lehne fehlt und es gibt eine Feuerstelle in der noch glühende Kohlen liegen. Tatsächlich wäre es vermutlich gar nicht so blöd gewesen mir eine Hütte zu suchen und dort bis zum Ende der Spiele auszuharren, in der Hoffnung, dass sich nicht einer der anderen Tribute hinein verirrt. Aber ich glaube ich hätte zu viel Angst gehabt, dass das Haus über mir zusammenkracht.

Ich setze behutsam einen Fuß auf die, ehrlich gesagt überhaupt nicht vertrauenswürdig aussehende, Treppe. Trotz ihres Alters scheint sie mich zu tragen und ich stelle den zweiten Fuß ebenfalls darauf ab. Ich habe jetzt zwei Möglichkeiten, entweder ich teste jede einzele Stufe einzeln aus oder ich sprinte die Treppe hinauf und bete, dass sie nicht unter mir zusammenkracht. Ich entschied mich für Zweiteres.

Ich hole tief Luft und renne dann die Stufen hoch. Ich habe es fast geschafft, als ich ein lautes Knirschen unter mir höre und das ganze Gestell beginnt in sich zusammen zufallen. Mein Herz beginnt zu rasen und ich wage einen Sprung um den ersten Stock noch zu erreichen. Ich kann es selbst jaum glaugen, aber ich schaffe es und schaue auf die kaputte Treppe und den einzigen Weg nach draußen hinunter. Egal, darum kann ich mir später Gedanken machen!

Ich steuere auf das Zimmer zu, in dem ich Belle erwarte. Bevor ich es betrete fahre ich mir kurz durch die Haare, dann trete ich ein. Sobald ich drinnen bin, fällt die Tür krachend hinter mir ins Schloss, aber dafür habe ich jetzt kein Interesse übrig. Vor mir am Fenster steht Belle. Sie steht in Mitten zerbrochener Glasscheiben und dreht mir den Rücken zu. "Belle? Ich bin es, Alec.", wage ich mich zu Wort.

Sie dreht sich langsam zu mir um und sie schenkt mir ein strahlendes Lächeln. Ich drohe förmlich darunter dahinzuschmelzen und bringe kein Wort mehr zustande. Aber plötzlich löst sich Belle vor mir auf und ich kann zusehen wie an ihrer Stelle ein kleines, dickliches Mädchen auftaucht. Entsetzt sehe ich bei der Verwandlung zu.

"Accio Zauberstab!", ruft meine Gegenüber und meine einzige Waffe landet in ihrer Hand. "Wie...Was?", stammle ich perplex. "Hallo, Alec. Da hab ich dich ja schön reingelegt, was?", spottet das hässliche Mädchen. Wie konnte ich sie nur für Belle halten? "Wie hast du das geschafft!", frage ich und sehe mich unauffällig im Zimmer um. Ich brauche einen Fluchtweg. Die Tür hat sie sicher verschlossen und selbst wenn nicht, komme ich nicht die Treppe hinunter. Sie steht vor dem einzigen Fenster, da komme ich also auch nicht raus.

Ich würde mal sagen, ich sitze in der Falle. Meine einzige Chance ist wohl irgendwie den Zauberstab zurück zubekommen. "Beim Füllhorn gab es Vielsafttränke, mein Lieber.", seuselt dieses gemeine Biest. Sie scheint sich ja köstlich zu amüsieren. "Achso, ja klar.", erwidere ich wenig einfallsreich. Plötzlich muss ich an die Vorhersage der Nihornen denken.

Hüte dich, Alexander!
Niemand ist, wer er zu sein scheint!
Die Legende wird dich gebären, dich prägen, dich töten.
Du wirst ein Held sein,
doch wird deine Liebe dich am Ende zerstören!
Hüte dich, Alexander!
Hüte dich, Alexander!
Hüte dich, Alexander!"

Niemand ist, wer er zu sein scheint. Deine Liebe wird dich am Ende zerstören.  Verdammt! Hätte ich doch mehr nachgedacht! Hätte ich doch besser aufgepasst! Das alles war doch von Anfang an faul und ich Trottel habe es nicht gemerkt. Habe mich direkt in den Tod geritten!

Pötzlich hebt das Mädchen vor dem Fenster in einer raschen Bewegung den Zauberstab und murmelt einen Spruch den ich nicht verstehe und Dutzend Messer fliegen auf mich zu und bohren sich in meinen Körper.

Ich sinke vor Schmerz schreiend auf den Boden und versuche die Dolche herauszuziehen. Es tut so höllisch weh. Ich habe das Gefühl mein ganzer Körper steht in Flammen.

Ich reiße schmerzerfüllt eine der Klingen aus meinem Fleisch und werfe sie nach meiner Gegnerin. Der zuckende Schmerz erfüllt mich bereits heftiger denn je.
Leider habe ich keine Chance, das Messer in ihrer Kehle zu bewundern und mich über ihren Tod zu freuen.

Eine weitere Waffe fliegt auf mich zu....

....und bohrt sich direkt in mein Herz.

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Hallo Leute,

Es tut mir Leid! Erst stirbt July und jetzt ist auch noch Alec tot. Man merkt, dass wir uns in großen Schritten dem Ende, dem Showdown nähern! 😉

Also wer glaubt ihr, wird die Spiele gewinnen? Es ist von unseren Hauptcharakteren ja nur noch Louis in der Arena. Aber Belle kann ja jeden Augenblick gefasst und zurückgebracht werden. Oder gewinnt ein ganz anderer?

Einen schönen 19. Dezember euch noch und Frohe Weihnachten schonmal!💝

Jules

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Die Spiele Von Hogwarts ~ Helden Schreiben LegendenWhere stories live. Discover now