Einmal Mörderin, Immer Mörderin!

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Selina

Es war einfach, an jenem Abend in das Ministerium einzudringen. Aylin hatte uns beiden quasi die ganze Arbeit gespart. Hatte die Kameras gehackt, die Wachen "Beurlaubt" und die Angestellten früher nach Hause geschickt. Belle und ich mussten nur durch den Eingang treten und waren quasi eingebrochen. Aylin erwartete uns an der goldenen Statue, die sie abgeneigt ansah. "Ich wollte immer, dass dieses barbarische Teil hier weggebracht wird. Die Muggel unter der Platte, die von der Zaubererschaft unterworfen wird. Ich dachte, das hätten wir hinter uns."
Belle legte ihr einen Hand um die Schulter. "Wenn wir hier fertig sind...", meint sie mit einer geduldigen Stimme. "Wenn er tot ist. Und die Tribute befreit."
"Ich kann nicht warten", meinte Aylin dringlich. "Ich muss dieses Ding zerstören. Was, wenn wir ihn nicht ausschalten können?" Sie schenkte mir einen flehenden Blick. Ihr schien das wirklich wichtig zu sein. Also nahm ich Belle an der Schulter und symbolisierte ihr, die Sekretärin ihr Werk vollenden zu lassen. Diese zuckte den Zauberstab und richtete ihn auf die abstoßende Abbildung der Muggel unter den Zauberern. Dann flüsterte sie einen Fluch, der die Statue verwandelte. An ihrer Stelle war dort nun eine andere goldene Statue. Sie zeigte einen Muggel, der Hand in Hand mit einer Hexe stand, wie alte Freunde. Der Muggel sah aus, als wäre er Mitte vierzig und die Frau trug sehr aufwändige und vor Allem seltsame Klamotten. Die Frau drohte, auf einer Banane auszurutschen, doch der Muggel hielt sie oben.

"Wer ist das?", fragte ich flüsternd. 
"Matthew Quinn und Marleen Shaw", erklärte Aylin schmunzelnd. "Ich werde euch diese Geschichte ein anderes Mal erzählen. Wir müssen jetzt erst einmal Umbridges Terrorherrschaft beenden." Sie blickte entschlossen auf und richtete den Blick auf den entsprechenden Stock. "Los geht's"

Wir standen vor der Tür des Büros, als Aylin plötzlich Nervosität auszustrahlen schien. "Hey", versuchte Belle sie zu beruhigen, doch auch ihr standen die Schweißperlen auf der Stirn, was nicht gerade beruhigend wirkte. 
Ich war nicht nervös. Das einzige, was mein Körper ausstrahlte, war kalte Entschlossenheit, dem hier endlich ein Ende zu setzen. Meine eiserne Hand passte perfekt zu meinen Gefühlen. Kalt, hart, unnachgiebig, entschlossen. Doch einen Kampf wie diesen würde ich alleine nicht gewinnen. Deshalb nahm ich mir die Zeit und sah erst Belle und dann Aylin intensiv an, während ich sagte: "Wir können das schaffen! Wir sind ein tolles Team. Wir können das schaffen. Wir können die Spiele beenden! Dieser Mann verdient es, zu sterben, nicht July oder Louis oder ein anderer Tribut! Dieser Mann ist Schuld am Tod vieler Unschuldiger und wenn das Ritual durchgezogen wird, werden mehr Leute sterben! Viel mehr!"

Ihre Augen zeigten jetzt neben der Angst und der Nervosität noch etwas anderes: Verständnis. Sie hatten verstanden, dass der Minister den Tod in meinen Augen verdient hatte. Doch sie hatten auch etwas anderes verstanden: Ich war nicht die Heldin, für die sie mich hielten. Ich hatte keine Skrupel, einen Mann zu töten. Sie hatten verstanden, dass ich immer noch die kaltblütige Selina war, die zehn Jahre eine Todesserin war. Sie hatten erkannt, dass ich diesen Mann nicht töten wollte, weil er sterben musste. Sie hatten erkannt, dass er sterben musste, weil ich fand, dass er sterben sollte. Dass ich ihn töten wollte. Nicht musste, sondern wollte. Man hat immer eine Wahl, lautete die Weisheit, aber ich wollte ihn tot sehen. Wollte seinen toten Körper sehen und das nur, weil er ein verdammter Todesser war! Und das hatten Belle und Aylin erkannt. Ich konnte das Entsetzen in ihren Blicken erkennen, dass ich mich nicht geändert hatte. Dass ich nach wie vor dieselbe war, wenn ich auch die Seiten gewechselt hatte. 

Ich sah sie wieder intensiv an. "Wir müssen zusammenhalten. Ich weiß, dass es skrupellos ist, aber wenn wir uns jetzt trennen, überlebt keiner von uns diese Nacht" Und das stimmte. Wir hatten einzeln keine Chance gegen Umbridge. Aber zu dritt? Es war durchaus möglich, dass wir es tatsächlich schafften. Jedes Mitglied eines Teams war wichtig, um die Stärke zu fördern, um die Kraft auszubauen und die Fähigkeiten zu perfektionieren. Ich sah Belle in die Augen, die meinen von Grund auf verschieden waren. Braun traf Blau. Blau traf Braun. "Bitte", flüsterte ich noch, doch sie hatte schon eine Träne auf der Wange. "Je länger wir diskutieren, desto wahrscheinlicher wird, dass wir scheitern."

Aylin sah mich an. Es lag immer noch Angst in ihrem Blick, doch ich erkannte auch etwas unterschwelligen Respekt. Sie respektierte meine Art und konnte damit umgehen. Es war ein leicht kribbelndes Gefühl der Wärme, als ich erkannte, dass sie klarkommen würde und ich Belle anblickte. Sie schien einen inneren Konflikt zu haben.
Soll ich?
Soll ich nicht?
Es war eine unausgesprochene Frage, die sie offenbar beschäftigte, doch sie sollte nicht dazu kommen, sie zu beantworten. Schritte näherten sich der Tür von innen. Unsere Reaktion war schnell und effektiv: wir liefen in die Mädchentoilette und quetschten uns in die Kabinen, als wir auch schon Umbridges Stimme hörten: "Wie viele leben noch?", schien er jemanden zu fragen. Wahrscheinlich die Beauftragte für die Kanonenschüsse in der Arena. "Die Bombe hat einige getötet. Bis auf drei sind sie alle gestorben"
"Drei", flüsterte Aylin. "Drei... morgen könnte es zu spät sein."
Ich nickte. Wir mussten jetzt handeln. "Auf gehts", flüsterte ich. "Jetzt oder nie..."

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Heyy,
Sorry für so lange Inaktivität, ich hatte heute mal wieder Zeit und dachte mir, ich mache ein Kapitel!
Wir nähern uns dem Showdown dramatisch schnell!
Schönen Tag noch!
Z3no
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