Ajax - From Boggarts And The Past

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Die Große Halle war an diesem Montagmorgen leerer als sonst.
Dennoch saß Ajax am Ravenclawtisch und verschlang mittlerweile seine dritte Portion Pancakes.
Er wusste nicht warum, aber heute Morgen um sechs hatte er einfach nicht mehr schlafen können und war zum Frühstück heruntergekommen.
Langsam stießen die anderen zu ihm, als Erste setzen sich Sue Li und Amanda Brocklehurst an den Tisch.
Die zwei Freundinnen tuschelten und kicherten die meiste Zeit, eine Sache, die Ajax niemals verstehen könnte.
Warum mussten die meisten Mädchen nach jedem Wort anfangen zu kichern?
Einer der Gründe, warum er Colleen so mochte, war, dass sie sich so etwas eher verkniff.
Zu den beiden gesellten sich relativ schnell Lisa Turpin, Padma Patil und Morag McDougal, die anderen Mädchen seines Hauses, doch von seinen Schlafsaalgenossen fehlte weiterhin jede Spur.
15 Minuten vor Unterrichtsbeginn gelangten der verstrubbelte Haarschopf von Terry und die zerknitterte Uniform von Anthony in sein Sichtfeld:
„Na, auch endlich ausgeschlafen?"
Er grinste die beiden verschmitzt an.
Terry antwortete:
„Du hast gut reden. Wir hatten niemanden, der uns weckt. Kevin und Steph müssten auch gleichkommen, aber Steph hat mal wieder ewig das Bad belegt. Manchmal frage ich mich echt, was er die ganze Zeit macht. Schließlich sieht er im Nachhinein immer noch genauso aus wie vorher."
Zwischen zwei Bissen lächelte Anthony zu seinem besten Freund herüber:
„Lass ihn das bloß nicht hören, sonst bringt er dich noch um."
Die drei Jungen fingen lauthals an zu lachen, als sich hinter ihnen jemand zu Wort meldete:
„Darf man mitlachen?"
Stephens ein wenig harsche Stimme brachte sie fast augenblicklich zum Verstummen.
Sein Begleiter brach sofort in Gelächter aus:
„Ihr solltet mal eure bescheuerten Gesichter sehen."
Die anderen grinsten nun auch wieder.
Terry warf einen Blick auf seine Armbanduhr und erschrak:
„Und ihr zwei solltet mal ganz schnell euer Essen herunterbekommen. Gleich geht VgddK los. Wir wollen doch nicht bei unserem neuen Lehrer gleich zu spät kommen, letzten Donnerstag hat er doch einen ganz netten Eindruck gemacht, oder nicht?"
Ajax hatte die Stunde verpasst, da er wie so häufig im Krankenflügel gewesen war.

Vor dem Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste warteten bereits die Schüler aus Hufflepuff und die Ravenclaw-Mädchen ihres Jahrgangs.
Pünktlich mit dem Stundenklingeln öffnete Professor Lupin die Tür.
Alle Schüler setzten sich auf ihre Plätze und begannen ihre Sachen auszupacken. Neben Ajax ließ sich Padma nieder. Er lächelte zu ihr herüber, aber sie blickte ihn nur etwas abschätzig an: „Wir haben gelost und ich habe verloren, deswegen sitze ich jetzt hier, aber ich habe keine Lust mich mit dir zu unterhalten."
Er blickte sie etwas verwirrt an, wandte sich dann aber wieder seinem Lehrer zu, der die Klasse aufmerksam musterte.
„Guten Morgen. Packen Sie jetzt bitte Ihre Bücher zurück in die Taschen, nehmen Sie Ihre Zauberstäbe und folgen Sie mir dann bitte."
Verwunderte Blicke wurden ausgetauscht, denn ihre letzte praktische Stunde in Verteidigung gegen die dunklen Künste war in einem Riesenchaos geendet.
„Ich denke, die heutige Stunde werden Sie noch ein wenig länger in Erinnerung behalten. Aber nun, würde ich sagen, gehen wir los."
Sie verließen das Klassenzimmer hinter ihrem Lehrer.
Ajax fragte sich mittlerweile schon, was er heute mit ihnen vorhatte.
Auch die anderen tuschelten und überlegten über den Grund ihres Schlossrundganges.
Vor einer Tür im sechsten Stock blieb ihr Professor stehen und drehte sich zur Klasse um:
„In diesem Raum wird uns gleich das Thema für unsere nächsten Stunden erwarten. Ich erwarte von Ihnen, dass Sie sich benehmen und an meine Anweisungen halten. Keine Angst, Sie werden hier drinnen nicht sterben, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht. Eine Frage hätte ich noch an Sie: Hätten Sie etwas dagegen, geduzt und mit dem Vornamen angesprochen zu werden?"
Ein einvernehmliches Kopfschütteln kam von der Seite der Schüler und auch Ajax hatte damit kein Problem.
Er erinnerte sich an die letzte Woche und daran, wie der neue Lehrer ihm geholfen hatte, aus dem Foyer herauszukommen.
Ein warmes Lächeln breitete sich auf Professor Lupins Gesicht aus.
„Gut, dann stelle ich euch erstmal ein paar Fragen: Wer von euch kann mir sagen, was ein Irrwicht ist?"
Die meisten Schüler schauten sich etwas verwirrt an, da ihnen dieses Wort vorher noch nie untergekommen war, aber Ajax wusste von Mary, was ein Irrwicht war.
Deswegen schnellte sein Arm als einer der ersten in die Höhe.
Auch Kevin und Lisa hoben ihre Arme.
Von den Hufflepuffs meldete sich niemand.
Lupins Blick glitt über die Schüler und er nickte Ajax zu, damit er antworten konnte.
„Keiner weiß, wie ein Irrwicht wirklich aussieht. Wenn er gesehen wird, nimmt er die Gestalt der größten Angst seines Gegenübers an."
Professor Lupin nickte dem Ravenclaw zu.
„Das ist korrekt. Und wie kann man einen Irrwicht vertreiben?"
Das wusste Ajax nicht, aber dafür meldete sich einer der Huffelpuffjungen zaghaft.
Mittlerweile wusste der ganze Jahrgang, dass es sich bei ihm um den Neffen ihres Lehrers handelte. Dieser nickte dem Jungen - Ajax entsinnte sich, dass er Pettidrew oder so ähnlich hieß - zu und der Junge begann mit zaghafter Stimme zu sprechen:
„Man kann einen Irrwicht mit dem Zauberspruch Riddikulus und viel Gelächter vertreiben."
Lupin nickte.
„Das ist korrekt. In dieser Besenkammer hier hat sich ein solcher Irrwicht eingenistet. Wie der liebe Phil bereits gesagt hat, kann dieser mit dem Zauberspruch Riddikulus und viel Gelächter vertrieben werden. Zuerst denkt ihr bitte alle an etwas, vor dem ihr furchtbare Angst habt. Anschließend macht ihr euch bitte darüber Gedanken, wie ihr ihn lächerlich machen könnt. Ich gebe euch etwa fünf Minuten."
Über seine größte Angst musste Ajax nicht lange nachdenken.
Alleine beim Gedanken an den Vollmond bekam er Herzrasen.
Doch wie konnte er ihn lächerlich machen?
Er brauchte etwas Rundes, worüber jeder lachen konnte.
Gerade als Professor Lupin die fünf Minuten beenden wollte, wusste Ajax, was er aus seinem Hassobjekt zaubern würde.

Die Kinder der Rumtreiber - the beginningWhere stories live. Discover now