Ajax - Secret Revealed

176 35 23
                                    

Sie hatte es herausgefunden.
Sie war hinter sein Geheimnis gekommen.
Seit seiner plötzlichen Flucht aus der Bibliothek hatten sie beide nicht miteinander gesprochen.
Sie hatte ihm immer wieder Blicke zugeworfen, mit der stillen Botschaft mit ihr zu sprechen, aber er hatte sie ignoriert.
Er brauchte Zeit.
Er hatte Angst.
Was wenn sie nur mit ihm reden wollte, um ihm zu sagen, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte?
Sie war die einzige richtige Freundin, die er hatte.
Er wüsste nicht, was er ohne sie tun würde.
Die letzten Wochen waren unfassbar hart gewesen und er vermisste sie mehr als er es in Worte fassen konnte.

Ein lauter Schrei war zu hören.
Ajax hob seinen Kopf und starrte in Richtung der angelehnten Tür.
Wer sollte sich zu dieser Zeit in der Heulenden Hütte aufhalten?
Trotz der Schmerzen in seinem Kopf, stemmte er sich keuchend hoch und taumelte zur Tür, doch der Anblick, der sich ihm bot, ließ alles in den Hintergrund rücken.
In der unteren Etage konnte er jemanden aus dem Eingang, einem einfachen Loch im Boden, klettern sehen.
Er erkannte die Person sofort.
Die Hälfte der Sommerferien hatte ihm von jedem Haus sein Gesicht entgegen geschaut und nun stand er dort.
Ajax spürte sein Herz klopfen.
Was wollte Black?
Diese Frage wurde ihm nicht beantwortet, sondern es warfen sich weitere auf.
Der Mann beugte sich über das Loch und zog erst einen Jungen und dann ein Mädchen nach oben.
Er erkannte sie als Schüler des Hauses Gryffindor seines Jahrgangs.
Beide schienen kaum in der Lage sich eigenständig zu bewegen.
Was hatte er mit ihnen gemacht?
Ihm blieb keine Zeit weiter darüber nachzudenken, denn er erkannte, wie Black an beide herantrat, ihnen etwas aus den Taschen nahm und dann einen schmalen Holzstab auf sie richtete.
Maybelle stemmte sich mit einem schmerzverzerrten Gesicht auf, aber Ron gelang es nicht.
Der Angreifer griff mit beiden Händen nach dessen Armen und zog ihn Stufe, für Stufe die Treppe hinauf.
Sie folgte den beiden, mehr taumelnd als gehend.
Er realisierte, dass sie sich nun genau der Tür näherten hinter der er stand und er trat einige Schritte zurück.
Es knackte.
Sein Herz blieb stehen.
Er war auf einen der losen Balken getreten.
Im Flur hörte er das dumpfe Geräusch eines auf den Boden gelegten Körpers.
Ajax erstarrte.
Er wusste das Black in wenigen Augenblicken diese Tür aufstoßen würde und dann stand er ihm genau gegenüber, ohne jeglichen Schutz.
Sein Zauberstab befand sich auf seinem Schlaflager für die Nacht.
Er hatte nicht daran gedacht ihn aufzuheben und das stellte sich als sein größter Fehler in diesem Moment heraus.
Mit einem unerträglich langsamen Quietschen wurde die Tür aufgeschoben und er konnte in das starre Gesicht des Verbrechers blickte, welches sich nun zu einem breiten Grinsen verzog.
„Wen haben wir denn da? Dich hatte ich ja ganz vergessen. Komm, hilf mir," während der letzten Worte hatte er einen Zauberstab gezückt und wies mit dem Kopf in Richtung der beiden Verletzten.
Mit klopfendem Herzen nickte er und lief an Black vorbei in den Flur hinaus.
Dort lag Ron noch immer auf dem Boden und Maybelle war auf Mitte der Treppe zu Boden gesunken.
Ohne weitere Instruktionen entgegen zu nehmen, ging er die Stufen hinunter und hob sie vorsichtig hoch.
Es kostete ihn viel Kraft sie nach oben zu tragen und dort auf ein Bett in einen Nebenraum zu bugsieren.
Dort hatte Black bereits Ron abgelegt und Ajax stand nun neben dem Bett und rieb sich über seine Stirn.
So viele Fragen schwirrten durch seinen Kopf und auf kaum eine von ihnen hatte er eine Antwort.
Woher hatte Black gewusst, dass er hier sein würde?
War er die letzten Male in der Hütte gewesen?
Nein!
Das konnte nicht sein.
Da war immer nur der Hund gewesen, niemand sonst.
Konnte es sein?
Konnte es sich bei dem hier Anwesenden um einen Animagus handeln?
Die Theorie kam ihm eher absurd als real vor und doch fokussierte er Black mit einem argwöhnischen Blick.
Dieser blickte ihm mit seinen dunklen grauen Augen an:
„Setz dich auf das Bett zu den beiden und dann haltet die Klappe."
Er wandte seinen Kopf und blickte zu dem Bett herüber, auf dem Ron lag und seine Freundin mit geschlossenen Augen an der Wand lehnte.
Das Bett quietschte laut, als er sich darauf niederließ und ein Schweigen breitete sich in dem Raum aus.
Nur die leisen Stöhner von Seiten Rons und das leise Quietschen der Dielen unter Blacks Füßen waren hin und wieder zu hören.
Auch Ajax sank nach einigen Augenblicken gegen die Wand.
Seine Kopfschmerzen waren in den letzten Minuten verdrängt worden, doch langsam spürte er sie wiederkehren.
Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie ihn übermannen und die Verwandlung einsetzen würde, doch was würde dann geschehen?
Er wäre ohne Frage in der Lage sich gegen Black zu wehren, aber wäre es ihm eine Enthüllung gegenüber der anderen wert?
Er war sich nicht sicher.

Die Kinder der Rumtreiber - the beginningWhere stories live. Discover now