September 1980

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September 1980 


Severus und Isabella gingen die tristen Straßen von Cokeworth entlang. In der Ferne konnte man einen Hund bellen hören und über der Stadt hingen Nebelschwaden, so dass die Fabriktürme in der Ferne nicht zu sehen waren. Fast drei Jahre waren seit ihrem Abschluss in Hogwarts vergangen und immer noch waren sie sehr gute Freunde, die sich gegenseitig oft besuchten.

Isabella hatte ihre UTZ mit sehr guten Leistungen gemacht und hatte sogar einen Posten im Ministerium angeboten bekommen, den sie allerdings abgelehnt hatte. Severus hatte es nicht fassen können als sie ihm erzählt hatte, dass sie abgelehnt hatte um Kräuterkunde zu studieren. Aber Isabella war schon seit er sie kannte eine Person, die absolut stur war und es durchzog wenn sie sich etwas in ihren Kopf gesetzt hatte, egal wie absurd es war. Severus hingegen hatte weder ein Studium noch einen Job. Seine Mutter hatte all die Jahre so viel wie möglich ihres Vermögens gespart, was er erst herausfand nachdem sie ein Jahr zuvor durch die Hand seines Muggelvaters zu Tode gekommen war. Dadurch hatte Severus einen Grund mehr ihn zu hassen und kurz darauf war die Situation eskaliert. Severus hatte seinen Vater ohne mit der Wimper zu zucken mit dem Todesfluch getötet. Eigentlich hätte es ihn befreien sollen, wo er doch für all das Leid in der Familie Snape verantwortlich war und doch war etwas bei ihm zurückgeblieben mit dem er nun Leben musste. Severus musste ab diesem Moment an damit leben, dass er einen Menschen umgebracht hatte. Niemand wusste davon. Severus war so schlau gewesen es wie einen Suizid seines Vaters aussehen zu lassen. Manchmal hatte er nachts immer noch die Szene vor Augen als er es getan hatte. Er wusste noch genau wie sein Vater ihn angefleht hatte und versuchte sich für all die schrecklichen Jahre zu entschuldigen, doch für Severus war alles unverzeihlich gewesen. So ähnlich er seinem Vater auch sah, so verschieden waren sie doch und über all die Jahre war sein Hass auf diesen Mann täglich größer geworden.

Severus hatte sich schon immer für die dunklen Künste interessiert und nun war er bereits seit Jahren ein Todesser von dem keiner wusste. Er führte ein perfektes Doppelleben. Zu allen Menschen hin war er nur der arme Severus, der immer noch nicht wusste was er mit seinem Leben anfangen sollte, aber in Wirklichkeit war er ein Diener Voldemorts. Zuerst war er skeptisch gewesen, doch dann hatte Lucius ihn überredet mit einzusteigen. Lucius Malfoy hatte ihm versprochen, dass alle Frauen auf Bad Boys stehen würden und ihm die Mädels nur so in Scharen hinter herlaufen würden. Eigentlich wollte er nur, dass Isabella etwas von ihm wollte. Aber da Severus inzwischen siebzehn war und noch nie eine Freundin gehabt hatte, geschweige denn auch nur einen einzigen Kuss bekommen hatte, war er leicht um den Finger zu wickeln gewesen. Auch weil Lucius Severus eingeredet hatte, dass wenn er sich den Todessern anschließen würde, Isabella für sich gewinnen könnte, obwohl sie vergeben war. Trotzdem hatte er es jetzt über drei Jahre geschafft es vor Bella zu verheimlichen und heute war der Tag gekomen an der er ihr endlich zeigen würde, dass er auf der dunklen Seite stand und sie sich für ihn entscheiden würde.

Beide gingen in die Richtung des letzten Hauses in Spinners End und Isabella erzählte irgendwas von Theodore. Severus hörte nicht wirklich zu und gab ab und zu Laute von sich, die suggerierten, dass er zuhören würde. Dabei wollte er gar nicht zuhören. Ihn interessierte Theodore nicht und wirklich freuen, dass Isabella nun mit ihm zusammen war schmerzte ihn mehr. „Isabella?", fragte er sie und sie hörte auf zu reden und blickte ihn an. „Was ist Severus?", fragte ihn die junge Frau. Severus blickte die Straße hinab auf sein Haus und meinte dann: „Wie ist es eigentlich wenn ihr euch küsst?" Bella war stehen geblieben und starrte ihn an. Severus war ebenfalls stehen geblieben und schaute sie erwartungsvoll an. Einige Minuten herrschte Stille und Severus meinte schließlich: „Vergiss es einfach, Bella." Gerade als er sich umdrehen wollte packte sie seine Hand und zwang ihn sich zu ihr umzudrehen. Sie sah ihn an und er blickte in ihre Augen, die so faszinierend waren. „Das kann man nicht beschreiben, Severus", flüsterte sie, „Das muss man selbst erleben." Sie blickte einmal kurz zu Boden als würde sie kurz nachdenken wollen und im nächsten Moment stellte die blonde Frau sich auf Zehenspitzen und flüsterte ihm zu: „Ich kanns dir zeigen." Sie näherte sich seinen Lippen und diese berührten sich. Der Kuss war zärtlich und es gab eindeutig Isabella den Ton an. Severus bemerkte wie ihn ein unbeschreibliches Gefühl überkam und er sich nie wieder von den Lippen trennen wollte. Er schmeckte Pfefferminze und spürte wie weich ihre Lippen waren. So schnell es zu dem Kuss gekommen war, so schnell war es allerdings auch wieder vorbei.

Isabella löste sich wieder von Severus und fragte ihn: „Und wie war das?" Severus konnte sie in diesem Moment nur anstarren und brachte keinen Ton heraus. Er hatte nicht damit gerechnet, dass er jemals einen Kuss von Bella bekam. Diese fing an zu lachen und meinte fröhlich: „So ungefähr fühlt sich das an."
Severus der seine Stimme wieder gefunden hatte beschloss, dass es an der Zeit war ihr endlich zusagen, dass er ein Todesser war. Er malte sich bereits in seinen Gedanken aus, wie sie Theodore verließ und mit ihm ein glückliches Leben führte. Severus sagte zu ihr: „Ich muss dir was zeigen." Dann zog er seinen Ärmel hoch und das dunkle Mal kam zum Vorschein. Isabella starrte auf Severus Arm und abwechselnd in seine Augen. Ihre Augen fingen an sich zu weiten und sie machte einige Schritte rückwärts von ihm weg. Severus der nicht verstand, was Bella hatte packte sie und sagte danach fanatisch: „Ich bin einer von ihnen Bella und wir werden den Krieg gewinnen. Das habe ich alles nur für dich gemacht." Im nächsten Moment spürte Severus einen brennenden Schmerz an seiner linken Wange. Isabella hatte ihn geohrfeigt und zischte ihm zu: „Du bist krank, Severus. Einfach nur krank." Bevor dieser realisiert hatte was passiert war, war die junge Frau verschwunden und hatte ihn stehen gelassen. Zuerst dachte Severus, dass sie sich erstmal beruhigen musste und wieder kam, doch Bella kam nach dem Vorfall nicht wieder zu Severus egal wie lange er wartete.

HeterochromieWhere stories live. Discover now