Wenn das Ende der Anfang ist

1.1K 62 2
                                    

Ich weiß nicht wie lange ich da saß, aber irgendwann fing ich an zu frieren. Mein ganzer Körper bebte und man konnte kaum unterscheiden, ob es vom Weinen oder von der Kälte kam. Ich kauerte mich zusammen und legte meinen Kopf auf den Stamm. ,,Alicen." kam es aus dem Wald und ein Umriss erschien. Es war Legolas,  der schnell angelaufen kam. Erleichtert kniete er sich vor mir nieder. ,,Ich habe dich überall gesucht." sagte er außer Atem ,,Gott sei dank, dir geht es gut." Ausdruckslos sah ich weiterhin den Boden an. Ich wusste, wenn ich ihn jetzt anschauen oder wenn ich irgendetwas sagen würde, dann würden mir die Tränen in die Augen kommen. ,,Alicen, Vanessa hat mich extra rausgelockt und mich geküsst um uns auseinander zu bringen." versuchte er mir zu erklären und hob mein Kien hoch ,,Ich würde mir niemals verzeihen dich zu verlieren oder dir weh zu tun." Seine Augen sahen mich sanft an. Ich wusste zuerst nicht, ob ich ihm glauben sollte, aber dann fiel mir dieses falsche Lächeln von Vanessa ein und ihre Worte hallten mir im Kopf. Eine Träne floss meine Wange runter, die er vorsichtig weg wischte. Dann gab ich nach und fiel in seine Arme. Er hielt mich fest an sich gedrückt, als ob ich jederzeit weglaufen könnte. ,,Ich liebe dich." flüsterte er mir ins Ohr und ich schmiegte mich nur noch näher an ihn. ,,Es tut mir leid. Ich hätte es wissen... " begann ich wurde aber von ihm unterbrochen. ,,Du konntest es nicht wissen." sagte er ,,Du musst dich nicht entschuldigen. Komm lass uns nach Hause gehen, du frierst ja." Er hob mich hoch und trug mich zu meinem Pferd. Bei ihm fühlte man sich so geborgen und in Sicherheit wie bei keinem anderen. Ich setzte mich auf's Pferd, schnalzte einmal und ritt los. Legolas holte mich nach wenigen Sekunden ein. Als wir ankamen gaben Legolas und ich unsere Pferde dem Stallburschen. Er nahm vorsichtig meine Hand und wir gingen in das Schloss hinein. Es war still. Jeder schien schon zu schlafen, also schritten wir langsam die Gänge entlang und blieben dann vor meinem allerersten Gemach stehen. Der König meinte, ich solle mich in einem Einzelzimmer ausruhen. ,,Träum was schönes. " umarmte er mich ,,Wir sehen uns morgen." Er wollte gerade gehen, als ich seine Hand festhielt. ,,Warte." flüsterte ich ,,Bleibst du diese Nacht bei mir?" Er zögerte kurz, ging aber dann mit mir rein. Ich wollte diese Nacht nicht alleine in meinem Bett liegen. Ich schlug die Decke zurück und legte mich erschöpft hin. Legolas legte sich noch etwas unsicher neben mich und deckte mich fürsorglich zu. Ohne zu zögern drehte ich mich zu ihm, rutschte näher an ihn heran und küsste ihn schließlich kurz. ,,Danke." murmelte ich und kuschelte mich an ihn.

Am nächsten Morgen erwachte ich ausgeschlafen. Ich habe super geträumt und streckte mich gähnend. Da entdeckte ich dass Legalos schon weg war und dass auf dem kleinen Tisch neben dem Bett ein Tablett lag. Bei dem Anblick musste ich lächeln. Schnell frühstückte ich und zog mir eine neue Uniforn an. Gemütlich spazierte ich durch die Flure, als mir plötzlich der Trainer entgegen kam. ,,Alicen, du musst heute jemanden vertreten." bat er mich ,,Min ist krank. Kannst du für sie  einspringen. Sie hätte heute Wache im Wald. " Wie aufregend. Mein erster Arbeitstag. Ich nickte, holte meine Waffen und ging an die Westseite. Ich stand die ganze Zeit still da und lauschte. Eigentlich ja langweilig, aber dennoch wichtig. Ab und zu ging ich hin und her. Als es Mittag war sprang für mich Senni ein, sodass ich was zum Mittag essen konnte. Linel berichtete mir aufgeregt, dass sie mit den Wachen eine Grenzkontrolle gemacht hat.Und dass sie irgendwas komisches beobachtet haben. Als ich ihr von meinem Tag berichtet habe wurde sie stutzig. ,,Du hast nichts beobachtet? " fragte sie ,,Gut. Aber sei vorsichtig. Ich habe da ein schlechtes Gefühl. " Achselnzuckend verabschiedete ich mich von ihr und ging wieder zurück zur Westseite. Eine ganze Weile blieb es still bis mich plötzlich ein seltsames Geräusch hochschrecken ließ. Die Büsche fingen an zu rascheln und vier verkrüppelte Gestalten sprangen heraus. Orks! Sofort bließ ich in das Horn und richtete meinen gespannten Bogen auf sie. ,,Keinen Schritt weiter!" befahl ich und sah sie konzentriert an. ,,Geh uns aus dem Weg Elbsweib." erwiderte der Größere zischend und sprang auf mich. Ich taumelte zurück und stolperte. Mit einem verzerrten Gesicht versuchte ich mit meinen Händen ihn von mir runter zu schubsten. Mit mehrere Schlägen schaffte ich es aus. Die Anderen zögerten nicht und griffen mich ebenfalls an. Ich zog das Schwert raus und rammte einem die Klinge in den Bauch. Schreiend fiel er zu Boden. Ein Anderer griff mich von hinten an, zog mir an den Haaren und rammte mir einen Doch seitlich in den Bauch. Voller Schmerz und Überraschung schrie ich auf, zog den Dolch raus und rammte ihn in ein Auge des Angreifers. Sie waren so flink und in der Überzahl. Duckend verpasste ich einem hässlichen Ork meinen zweiten Dolch in das Gesicht. Der Anführer von ihnen, der mich am Anfang angegriffen hatte, grinste höhnisch. ,,Wir werden wieder kommen. Der mächtige König will dich. " grunzte er und lief auf mich los. Außer Atem trat ich zur Seite, spannte den Bogen und erschoss ihn. Zur selben Zeit kamen zwei Elben angerannt um zu schauen, ob alles in Ordnung war. Sie sahen mich beunruhigt an, doch ich ignorierte ihre Blicke. ,,Ich muss unbedingt den König sprechen!" sagte ich ernst ,,Jetzt sofort."

Elbenreich,  Elbenliebe, ElbenWhere stories live. Discover now