Die Ansage

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Mit einem ernsten Gesicht schritt ich entschlossen in Richtung des Thronsaals. Die Wachen öffneten schnurstracks die Türen und ich ging hinein. Überrascht hob der König den Kopf. Er war gerade in einem Gespräch mit Legolas und zwei Wachmännern vertieft. ,,Alicen!?" sagte er ruhig und musterte mich bestürzt ,,Was ist passiert? " Die Anderen drehten sich zu mir und ich sah wie Legolas mich entsetzt ansah. ,,Die Orks. Sie haben mich zu viert angegriffen. Keiner hat überlebt. " berichtete ich dem König ,,Der Anführer hat gemeint sie würden wieder kommen." Die Miene von Thranduil verhärtete sich. ,,Verstehe. Damit hatte ich gerechnet. Gandalf hat mir etwas davon berichtet." sagte er, mehr zu sich selbst ,,Vielen Dank für deinen Bericht. Wir werden heute Abend eine Versammlung einleiten." Ich nickte und wand mich zum Gehen. Als ich in den Fluren war rief jemand meinen Namen. ,,Alicen!" rief Legolas und lief zu mir ,,Geht es dir gut? Hast du dir irgendwas gebrochen? " Erleichtert, dass ich lebe, umarmte er mich. Erschrocken sah ich mich im Spiegel gegenüber der Wand. Meine Lippe war aufgeplatzt, ein paar Kratzer im Gesicht und eine Kopfverletzung hinten. Wahrscheinlich bin ich am Anfang beim Fall mit meinem Kopf auf einen Stein geraten. Und....ich formte meine Augen zu Schlitzen um es bei dem dämmrigen Licht erkennen zu können. Verdammt. Ich habe eine Stichwunde seitlich am Bauch. Ich habs ganz vergessen. Hoffentlich merkt es Legolas nicht. Vorsichtig löste ich mich aus der Umarmung und lächelte ironisch. Er sah mich besorgt an. ,,Du hast dich ganz schön tapfer geschlagen. Vier gegen Eine. " sagte er lächelnd. Ich stütze meine Hände kurz in die Hüften und erwiderte scherzend: ,,Tja, vielleicht schaffe ich es auch gegen 100." Etwas flüssiges spürte ich auf meiner rechten Hand, sah hin und erstarrte. Verdammt. Das mustest du auch machen. Unauffällig versteckte ich meine Hände hinter dem Rücken. ,,Ich geh dann mal. Die Arbeit ruft." sagte ich knapp und drehte mich zum Gehen um, als Legolas mich am Arm packte. ,,Ist das Blut an deiner Hand?!" er sah sich meine Hand an und musterte mich von oben bis unten bis er an einer Stelle stehen blieb. ,,Alicen ist das eine Stichwunde?! " sagte er, doch ich konnte ihn kaum verstehen. In meinen Ohren summte es und alles begann anstrengend zu werden. Erst jetzt erkannte ich, dass ich mich nur kurz von meiner Verletzung abgelenkt habe und wie erschöpft ich wirklich war. ,,Was hast du gesagt?" fragte ich ihn müde ,,Sorry, können wir uns kurz hinsetzten?" Ohne etwas zu erwidern nahm er mich auf die Arme und trug mich ins Krankenzimmer, allerdings schlief ich unterwegs ein und erwachte erst später, als ich schon verbunden war. ,,Die Arbeit!" schrie ich auf und verzerrte mein Gesicht. Ich lag in einem Raum mit vielen Weißtönen. ,,Hej, keine Sorge. Dich hat Malik vertreten." sagte Legolas ruhig und stand auf. Ich atmete erleichtert durch und erhob mich. Im Spiegel sah ich das mein Gesicht gewaschen worden ist und ich merkte einen Verband um meinen Bauch. Die Haare waren gekämt und nach hinten zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. ,,Du solltest dich noch etwas ausruhen. " schlug er vor, doch ich schüttelte den Kopf. Aus dem Fenster konnte man den Sonnenuntergang sehen. ,,Mir geht es gut. Wir müssen zur Besprechung. " erwiderte ich und er führte mich mit einem Seufzer in den Konferenzsaal. Dort angekommen sprang mir sofort ein riesiger Tisch ins Auge, außerum saßen bekannte und unbekannte Gesichtern. Es waren die Anführer der Wachtposten, Gandalf, der König und ein paar Leute aus der Nähe des Königreiches anwesend. Sie redeten und zeigten immer wieder auf eine Karte, die auf dem Tisch ausgestreckt da lag. Ernst setzte ich mich neben Legolas dazu. ,,Sie können von allen Seiten angreifen, wenn sie überhaupt angreifen. " sagte ein Elb zweifelnd und sah mich an. ,,Die Orks haben selbst gesagt, dass sie wieder kommen." erwiderte ich ,,Wir sollten vorsichtig sein." ,,Genau deshalb war es gut, dass ihr uns ebenfalls informiert habt. Nicht dass sie noch uns angreifen.. " mischte sich ein Zwerg ein, wurde aber erneut von dem Elben in grüner Rüstung unterbrochen: ,,Woher wissen wir, dass das Halbblut die Wahrheit sagt. Diese Halbblüter können vieles sagen." Legolas sah ihn wütend an woraufhin er verstummte. ,,Man denkt sich sowas nicht aus." schrie Gandalf und sorgte für Stille. Ich sah in die Runde und erblickte die wachsamen Augen des Königs. Plötzlich schossen mir die Wörter des Orks in den Kopf. Wir werden wieder kommen. Der König will dich. ,,Wir werden kämpfen und ich werde mein Königreich verdeitigen" bekam ich noch mit, dann hielt ich den Atem an, stand auf und ging aus dem Raum. Ich konnte die fragenden Blicke spüren, aber ich musste raus. Meine Beine liefen aus irgendeinem unerklärlichen Grund auf den Balkon nach draußen zu. Der frische Wind der mir entgegen bließ tat mir gut und ich atmete aus. Sie werden hierher kommen nur wegen mir. Ich kann nicht zu lassen, dass Thranduil mit seinem Volk in den Kampf zieht und evtl. sogar stirbt. Nein, sie werden wegen mir kommen und ich werde ohne Kampf mit ihnen kommen. Aber was will dessen König bloß von mir? Ich habe nichts was er bräuchte und woher kennt er mich? Zwei Arme umschlangeb mich von hinten und ich lächelte. ,,Alles in Ordnung? " fragte er sanft ,,Du bist plötzlich rausgegangen. " Ich drehte mich zu ihm und küsste ihn auf den Mund. Er umfasste mein Gesicht sanft mit seinen Händen und erwiderte den Kuss. Ich liebe ihn und werde nicht zulassen, dass ihm irgendetwas passiert. Umarmend standen wir eine ganze Weile da und sahen in den Himmel. Dann verabschiedete ich mich von ihm und ging in Richtung Gemach.

Traum:

Ich stand auf einem Hügel. Vor mir ein verwüstetes Schlachtfeld. Leblose Körper, Blut und Waffen. Die Luft war elektrisch aufgeladen und roch nach Schmerz, Elend, Verzweiflung, Mut und Angst. Ich sah hinunter auf das verdorbene Land und entdeckte wie eine Menge voller Orks in meine Richtung marschierten. Mein Arm brannte und ich hörte ein Flüstern. Die Stimme klang gefährlich ruhig und war so laut, dass sie in meinem Kopf brannte: ,,Wir kommen."

Traumende

Schreiend öffnete ich die Augen und fuhr mit meiner Hand über das Mal. Es leuchtete kurz noch, bevor es endgültig erlosch. Schweißgebadet sprang ich aus dem Bett, wusch mich, zog meine Uniform an, machte meine Haare und lief los zur Waffenkammer. Dort holte ich mir ein paar Dolche, zwei Schwerter, einen Köcher mit Pfeilen dazu einen Bogen und ein paar kleine Äxte. Gerüstet schritt ich zum Aussichtsturm und starrte wie gebannt in die Ferne. ,,Sie kommen bald nicht wahr?" sagte eine ernste Stimme hinter mir und trat zu mir. Der Wind wehte stürmisch und die Wolken verdeckten den Himmel. Ich wand mich zu der Gestalt und sah Thranduil fest in die Augen. ,,Ja, ich habe es gesehen in meinem Traum. Sie sind unterwegs. " antwortete ich und sah wieder in die Ferne. ,, Sie wollen dich. " fuhr er fort und ignorierte meinen fragenden Blick ,,Du bist kein gewöhnliches Halbblut. Du siehst zwar zerbrechlich aus bist aber so stark wie noch keine Magie. Dein Wille, deine Träume, die Kommunikation... Das Alles will der König und er weiß es, weil er es wahr der deine Eltern umgebracht hat." Mir stockte der Atem. Was? Aber woher weiß er dass? Ich wollte gerade zu einer Frage ansetzen, als weiter fuhr. ,,Deine Eltern haben an meiner Seite gekämpft und bei diesem Kampf verloren. Diesen Kampf werden wir gewinnen." Dieser Ork wird es büßen meine Eltern ermordet zu haben. Ich werde sie rächen und diese verkrüppelten Gestalten zurück schicken woher sie gekommen sind und ich werde alle beschützen. Bei meinem Leben. Eine große Wut und eine so große Entschlossenheit stieg in mir auf wie nich nie zuvor. ,,Sie kommen." flüsterte ich und blickte auf die Armee, die sich vor uns türmte. Mit aller Kraft läutete ich die Glocke.

Elbenreich,  Elbenliebe, ElbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt