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POV Hinata
Liebes Tagebuch,
ich habe endlich mal wieder die Zeit dazu gefunden, dich über die neuesten Ereignisse zu informieren. Wir hatten noch ein Trainingsspiel, seit ich mich das letzte Mal bei dir gemeldet habe. Ansonsten ist eigentlich nichts passiert.
Ich strich den letzten Satz wieder durch.
Wem will ich hier eigentlich was vormachen? Ich bekomme Kageyama immernoch nicht aus meinem Kopf. Und ich vermisse ihn so unglaublich doll... Ich habe angefangen mich von ihm fernzuhalten. Ob das eine gute Idee war weiß ich noch nicht. Es ist alles Mist! Wieso können meine Gefühle nicht einfach weggehen? Ich möchte doch nur wieder wie früher mit ihm Volleyball spielen... Aber momentan kann ich das einfach nicht. Immer wenn er in meiner Nähe ist, werde ich nervös und kann mich auf nichts anderes konzentrieren... Jetzt neulich erst, habe ich einen Ball voll ins Gesicht bekommen, weil ich Kags zugesehen habe. Und wenn ich es ihm sage? Dann will er doch erst recht nichts mehr von mir wissen.
Mein Fazit? Unerwiderte Liebe ist was beschissenes und ich denke ich werde erstmal so weitermachen. Vielleicht passiert ja noch ein Wunder.
Bis zum nächsten Mal,
Shoyo

Ich schlug mein Tagebuch zu und verstecke es wieder unter meiner Matratze. Neben mir liegt Kageyamas Pulli, den ich ihm ausversehen mal im Trainingslager geklaut habe. Ich hatte ihn einfach in meine Tasche gepackt und bis jetzt vergessen ihn ihm zurück zu geben.
Ich nahm ihn betrübt in die Hand und drückte ihn fest an mich. Das Vibrieren meines Handys riss mich aus meinen Gedanken. Ich öffnete WhatsApp und klickte auf den Chat mit Suga.
(S= Sugawara; H=Hinata)
S: Hey Hinata :)
H: Heey :3
S: Hast du ein bisschen Zeit?
H: Klar, was ist los?
S: Ich wollte nur ein bisschen mit dir reden ^^
H: Okay :) Wann?
S: Passt jetzt bei dir?
H: Ja passt gut ^^
S: Okay, dann bis gleich :3
H: Ja bis gleich ^^

Ich wunderte mich ein bisschen, freute mich aber auch das Sugawara mich besuchen kommen wollte. Zehn Minuten später stand ich unten an der Tür und sprang Suga fröhlich in die Arme. Ich hatte ihn ziemlich lieb gewonnen, wenn ich ehrlich war. Suga lachte etwas und umarmte mich. "Nanu? Bist du alleine Zuhause?" Fragte er, als er ganz hereingekommen war. Ich nickte lächelnd. "Ja. Meine Mutter ist mit meiner Schwester beim Arzt." Erklärte ich und nahm den Zuspieler mit in mein Zimmer. "Worüber wolltest du reden?" Fragte ich aufgeregt und setzte mich neben ihn auf mein Bett. Der Drittklässler schwieg kurz und schien über seine Worte nachzudenken. "Mir ist nicht entgangen, dass dich in letzter Zeit irgendwas beschäftigt... Magst du mir erzählen was los ist Shoyo?" Fragte er dann vorsichtig und sah mich sanft an. Meine Augen weiteten sich etwas und ich schaffte es nicht mehr mein Lächeln aufrecht zu erhalten. Mein Blick sank zu Boden und ich seufzte leise. "Du musst aber nicht, wenn du nicht willst. Ich mache mir nur Sorgen um dich. Alle tun das." Fügte er rasch hinzu. Ich schwieg eine Weile. "Es gibt da jemanden... Jemanden den ich gerne hab..." Murmelte ich bedrückt. Suga sah mich erstaunt an. "Wer ist es?" Wollte er wissen und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Verzeih meine Neugier." Entschuldigte er sich. "Ist nicht schlimm. Er mag eh schon eine Andere... Also ist es egal." 

POV Kageyama
Ich starrte auf mein Handy. Seit unserem Streit hatten Yui und ich kein einziges Wort mehr miteinander gesprochen und in dieser Sache mit Hinata war ich auch noch nicht weiter gekommen. Ich lief gerade an dem kleinen Trainingsplatz vorbei und seufzte leise. Die Worte meiner Mutter kamen mir wieder in den Kopf. Irgendwie fehlte mir das Training mit dem Knirps schon. Kurz überlegte ich, lief dann zu mir nach Hause und kam mit meinem Volleyball wieder. Ich hatte meine Kapuze über den Kopf gezogen und begann meine Aufschläge zu üben. Immer und immer wieder schlug ich den Ball auf die andere Seite. Ich dachte über alles mögliche nach, bis das Aufprallgeräusch nicht mehr ertönte und ich stattdessen in zwei orange-braune Augen sah. Hinata grinste mich von der anderen Seite des Netzes an und folgte konzentriert dem Ball, den er soeben angenommen hatte.
Dieser Moment zwischen uns war jedoch sofort vorbei, als Hinata zu jammern begann und auf seine geröteten Arme pustete. Ich fing den Ball auf und starrte den Knirps wortlos an. Er schien gar nicht zu bemerken, dass er mich mit seinem plötzlichen Auftauchen überrascht hatte. "Was machst du hier?" Fragte ich, nachdem ich mich gefangen hatte. Hinata sah auf. "Huh? Ich wollte trainieren, was sonst? Wozu geht man sonst auf einen Trainingsplatz?" Sagte er und grinste mich an. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Da wurde ich wochenlang immer mehr von ihm ignoriert und dann kam er plötzlich an und tat so, als wäre nie etwas gewesen. "Hinata-" Er unterbracht mich. "Hey Trödelyama, bist du jetzt hier um zu trainieren oder um mir dein Herz auszuschütten?" Neckte er mich und der genervte Ausdruck kehrte auf mein Gesicht zurück. "Meinen nächsten Aufschlag bekommst du nicht!" Knurrte ich und machte ging in Position. "Pah! Du wirst schon sehen!" Sagte er und fixierte sich nur auf mich und den Ball. Ich machte meinen Sprungaufschlag. Hinata wirbelte herum und nahm den Ball, wenn auch unsauber, an. Er flog jedoch dadurch in eine völlig falsche Richtung. Ohne zu zögern rannte der Knirps dem Ball nach und korrigierte seine Richtung, so dass er direkt auf mich zu kam. "Ha! Wie war das?" Er ahmte mich nach. "Meinen nächsten Aufschlag bekommst du nicht!" Sagte er und äffte meine Stimme nach. "Halt die Klappe oder ich hau dir eine rein!" Sagte ich drohend und machte einen Schritt auf ihn zu. Schnell wich der Knirps zurück. Ich schnaubte genervt. "Du schnaubst ganz schön viel. Bist du ein Pferd?" Fragte er mit dieser Stimme die mich noch zur Weißglut treiben würde. Mein Griff um den Ball verhärtete sich und es war als würde eine fremde Macht meinen Arm bewegen. Jedenfalls schoss der Ball einen Moment später sehr schnell auf das Gesicht vom Knirps zu. Hinata, der damit nicht gerechntet hatte bekam ihn direkt ins Gesicht und verlor sein Gleichgewicht. "Auaa Kageyamaa das tat weh!" Beschwerte er sich und hielt sich seine Nase die zu bluten angefangen hatte. "Tch. Verdient!" Knurrte ich und merkte insgeheim, wie sehr ich es vermisst hatte diese dummen Gespräche mit Hinata zu führen.

Kageyama x HinataWhere stories live. Discover now