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POV Hinata
Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Kags war soo nah! Eine angenehme Wärme ging von ihm aus und lullte mich ein, so dass ich mich etwas entspannen konnte. Meine Hände lagen immernoch auf seiner Brust. Als mir das auffiel, lief ich knallrot an und nahm sie weg. Da sie aber sonst so dämlich zwischen uns lagen, nahm ich meinen Mut zusammen und legte sie um ihn. Ich kniff die Augen zusammen, bereit gehauen zu werden, doch es kam nichts. Kageyama schwieg einfach und wehrte sich nicht dagegen, dass ich ihn umarmte. Ich freute mich innerlich und lächelte etwas. Mehrere Minuten verweilten wir so, bis mir plötzlich etwas einfiel. Ich schreckte hoch und sah meinen Zuspieler entsetzt an. "Was ist mit Natsu!?" Fragte ich aufgeregt. Kageyama blinzelte ruhig. "Ach ja, sie ist bei einer Freundin. Eine gewisse Frau Kanesane hat vorhin hier angerufen und gefragt, ob es in Ordnung ist, wenn Natsu dort übernachten würde. Sie bringt sie dann morgen nach der Schule wieder her." Erzählte er nachdenklich und lies mich dabei nicht los. "Ich dachte dir könnte etwas Zeit für dich nicht schaden... Das war doch ok, oder?" Fügte er murmelnd hinzu und sah weg. Ich atmete erleichtert aus und nickte. "Ja das war ok." Antwortete ich und sah dann vorsichtig zu ihm hoch. "Du Kags?" Meine Wangen wurden schon wieder warm. Er sah mich fragend an. "Danke... Für alles." Nuschelte ich verlegen. Kageyama zuckte mit den Schultern. "Passt schon." Brummte er und eine peinliche Stille breitete sich zwischen uns aus. "Ähm willst du was essen?" Fragte ich das erste was mir einfiel und stand auf. Kags sah mich an. "Du kannst kochen?" Resigniert nickte ich. Das ich erst in den letzten Wochen kochen gelernt hatte, verschwieg ich ihm jedoch. Stattdessen stapfte ich in die Küche. Bei jedem Schritt spürte ich das Ziehen meiner Muskeln. Ich wollte gerade weiterlaufen, als ich aufgehalten wurde. Kageyama hatte sanft mein Handgelenk gepackt und mich festgehalten. "Ich mach essen, geh du dich ausruhen... Boke!" Brummte er, sah mich kurz an und schob sich dann an mir vorbei in die Küche. Ich strich über die Stelle wo seine Finger mein Handgelenk berührt hatten. Ich habe nie gemerkt, wie weich seine Hände eigentlich sind. Und trotzdem auch stark. Stellte ich fest und lief einfach wieder zum Sofa zurück. Ich legte meine Arme auf der Lehne ab und meinen Kopf darauf. Stumm beobachtet ich meinen besten Freund, wie er Essen machte. Ich hab noch nie erlebt, dass er so sanft ist. Generell habe ich eigentlich keine Ahnung wie er sich privat verhält. Immer wenn wir uns sehen, dann sind meistens noch andere dabei oder wir trainieren. Ich weiß so gut wie gar nichts über ihn. Außer natürlich, dass er ein blöder Bakayama ist, in den ich mich total verknallt habe! Grübelnd betrachtete ich ihn und driftete in Schwärmereien ab. Ich kam erst in die Realität zurück, als Kags mit zwei Tellern zurück kam und mir einen davon überreichte. "Danke." Murmelte ich und begann zu essen. Zu meinem Missfallen musste ich feststellen, dass auch sein Essen viel besser schmeckte als meins.

POV Kageyama
Was tat ich hier eigentlich? Sonst war es mir doch auch egal, wie es um den Knirps stand! Wieso kümmerte ich mich so sehr um ihn. Innerlich schnaubte ich und aß weiter. Als wir fertig waren, sah ich auf die Uhr. Es war ziemlich spät geworden. "Ähm... Ich werde dann mal wieder gehen. Du kommst ja auch so ganz gut klar." Murmelte ich und stand auf. Plötzlich spürte ich etwas an  meinem Jackenärmel ziehen. Ich blickte zurück und musste mich zusammenreißen. Hinata kniete auf dem Sofa, eine Hand nach mir ausgestreckt und sah zu tiefst verlegen auf den Boden. "... K-Kannst du nicht... Hier bleiben?" Fragte er leise. Das Blut stieg mir in den Kopf. ...Das ist irgendwie süß... Dachte ich und musste mich erstmal sammeln. "Ähm" War das Einzige was ich hervorbrachte. Der Knirps lächelte mich an. "Ach vergiss einfach was ich gesagt habe! Du hast ja auch besseres zu tun. Tut mir leid!" Lachte er und brachte seinen Teller weg. Er macht es schon wieder. Er lächelt mich schon wieder an, obwohl es ihm schlecht geht. Dachte ich und blieb mitten im Raum stehen. "Ist schon okay... Ich bleibe." Murmelte ich und steckte die Hände in die Jackentasche. Hinatas Augen wurden ganz groß. "Wirklich?" Fragte er hoffnungsvoll. Ich verdrehte die Augen und nickte.  "Ja." Brummte ich verlegen und holte mein Handy raus um meiner Mutter zu schreiben, bis mir einfiel das sie ja mit meinem Vater weg war. Ich guckte auf den Display meines Handys. Ich hatte 10 Anrufe verpasst. Sie alle waren von Yui. Ich zögerte einen Moment, bevor ich auf das Anrufen-Symbol klickte. Es klingelte zweimal, dann nahm sie ab. "Lässt du dich jetzt endlich mal dazu herab, mich zurück zu rufen?!" Begrüßte mich eine gereizte Stimme. "Training hat-" "Dein Training ist schon lange vorbei und du trainierst auch nicht mit Hinata! Wo zur Hölle bist du und warum gehst du nicht ran!?" Yui klang verletzt und ich fühlte mich ein bisschen schuldig. Ich überlegte einen Moment. "Ich bin bei Hinata." Sagte ich dann schlicht. "Und bei Hinata zu sein ist dir wohl wichtiger als ich?" Ich hörte das sie angefangen hatte zu weinen. Ich strich mir durch die Haare. "Ja. Es ging ihm schlecht, also hab ich mich um ihn gekümmert." Sagte ich. "Und ich? Mir geht es auch schlecht! Aber um mich scherst du dich nicht die Bohne!" Heulte sie. "Yui-" "Nein Tobio! Jetzt hörst du mir mal zu! Wenn ich dir irgendetwas bedeute, dann kommst du jetzt sofort zu mir. Ansonsten war's das mit uns!" Mit diesen Worten legte sie auf. Ich ließ mein Handy sinken.
"Du kannst ruhig zu ihr gehen..." Ich hob den Kopf. Hinata lächelte mich tapfer an. Ich schnaubte. "Grins nicht so blöd! Ich weiß doch genau, dass es dir nicht gut geht!" Brummte ich und seufzte. "Ich bleib hier, passt schon." "Aber-" Ich funkelte die kleine Orange an. "Nichts aber! Wenn Yui nicht damit klarkommt, dass ich Volleyball liebe und mich hin und wieder um die Menschen kümmere, die mir wichtig sind, dann soll sie sich halt jemand anderen suchen!" Knurrte ich aufgebracht und dachte garnicht darüber nach, was ich gesagt hatte. "Tch!" Schnaubte ich. "Tut mir leid..." Murmelte Hinata bedrückt. "Meinetwegen hattet ihr jetzt Stress." Ich zuckte mit den Schlutern. "Und wenn schon. Dann ist jetzt eben Schluss mit uns, hat sich in letzter Zeit eh komisch angefühlt!" Murrte ich und schwieg dann wieder. "Wir sollten schlafen gehen." Meinte ich nach einiger Zeit und sah zum Knirps. Er schien nervös zu sein. "Ach ja was das angeht... Ich hab grad keine Sachen auf denen du schlafen kannst!" Gab er dann entschuldigend zu. "Aber du kannst mein Bett haben, das ist schon ok. Ich schlaf einfach auf dem Boden." Er brabbelte noch eine Weile weiter. "Boke Hinata!" Brummte ich und verdrehte genervt die Augen. Daraufhin trottete ich in sein Zimmer, dicht gefolgt vom Knirps. Ich schnappte mir meinen Pulli, den er mir geklaut hatte und zog ihn zum schlafen an. Seufzend legte ich mich in sein Bett und hielt die Bettdecke hoch. Grollend und abwartend funkelte ich ihn an. Er konnte so ein dummer Idiot sein! Total verlegen kletterte er zu mir ins Bett und legte sich neben mich. Ich zögerte etwas. Sein Bett war nicht gerade für zwei Personen ausgelegt, weshalb ich Hinata kurzerhand an mich zog und meine Arme um ihn legte. Ich merkte, dass er angespannt war, ließ ihn aber nicht los. Nach einer Weile entspannte er sich und kuschelte sich an mich. Augenblicklich wurde mein Gesicht warm und ich war dankbar, dass es dunkel war. "Hey Boke..." Murmelte ich leise. "Hm?" Ich biss die Zähne zusammen und seufzte innerlich. "Wenn du willst, dann kann ich dir für ne Weile helfen." Brummte ich. Trotz der Dunkelheit konnte ich seine Augen leuchten sehen. Er sah mich direkt an. "Das würdest du tun?" Fragte er. Ich nickte verlegen. Hinata drückte sich an mich. "Danke... Bakayama." Murmelte und schlief ein. "Boke." Sagte ich leise und driftete ebenfalls in die Welt der Träume ab.

Kageyama x HinataUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum