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POV Kageyama
Yui stöhnte genervt. "Tobioo hörst du mir überhaupt zu?" Ich sah auf. "Wie bitte?" Fragte ich, doch meine Aufmerksamkeit galt, wie seit zwei Wochen nun schon, der kleinen Nummer 10, die gerade an mir vorbei lief. Er sah müde aus und wenn ich es nicht besser wüsste würde ich meinen er hätte abgenommen. Meine Freundin rüttelte an mir. "Boar! Genau das mein ich! Du beachtest mich überhaupt nicht mehr! Egal was ich mache, sobald er da ist, bin ich so gut wie unsichtbar für dich!" Maulte sie leise, aber aufgebracht. Ich sah sie ruhig an. Was war eigentlich ihr Problem? Irgendwas war mit Hinata los. Durfte man sich etwa keine Sorgen um seine... Freunde... machen? "Und was möchtest du jetzt machen?" Fragte ich sie gelassen. In Yuis Augen spiegelte sich pure Entrüstung. "Was ICH jetzt machen will? Die Frage ist wohl eher was du jetzt machen solltest!" Meinte sie und brachte mich zum Nachdenken. Ich schwieg. "Tobio!? Wie wärs mit einer Entschuldigung?" Ich hob eine Augenbraue. "Ich habe doch gar nichts gemacht." Erwiderte ich. "Ja eben! Du tust nie irgendwas! Immer muss ich mich nach dir richten und nach deinem blöden Volleyball!" Sie schien den Tränen nahe und wollte das offensichtlich schon länger mal loswerden. "Wenn du ein Problem damit hast, dass Volleyball meine Leidenschaft ist und eine Sache ist die mir Spaß macht, dann mach halt mit mir Schluss!" Sagte ich kühl. Yui starrte mich sprachlos an. Ruhig blinzelte ich. Yui drehte sich um und machte Anstalten aus dem Zimmer zu rennen. Kurz vorher drehte sie sich nochmal um. "Du bist so ein Idiot Tobio Kageyama!" Mit diesen Worten rannte sie weg. Verstimmt trottete ich zu meinem Platz. Eigentlich wollte ich ihr gar nicht so weh tun. Aber in letzter Zeit fühlte sich alles was ich mit ihr machte irgendwie falsch an. Wenn sie mich küsste spürte ich nicht mehr dieses leichte kribbeln und es ging mir eher auf die Nerven, wenn sie mich abends anrief. "Tch!" Schnaubte ich leise und wartete ungeduldig den Tag ab. Später rannte ich schnell zur Trainingshalle. Hinata war schon wieder nicht da. Er war wieder mit seinem Fahrrad losgefahren. Was machte er da bloß immer? Ich verscheuchte ihn aus meinen Gedanken und begann mit meinem Ball gegen die Wand zu spielen, bis der Rest meines Teams kam.
Unser Trainer rief uns gerade zusammen, als der Knirps in die Halle schlüpfte und sich zu uns setzte. Ich musterte ihn. Er sah irgendwie erschöpft aus? Schnell richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Trainer Ukai. "Wir haben heute ein Trainingsspiel, also geht euch ordentlich aufwärmen. 10 Minuten später kam ein anderes Team in die Halle. Sie waren weder besonders gut, noch besonders schwach wenn ich sie richtig einschätzte. Zusammen mit Hinata, der Brillenschlange, Daichi, Asahi und Tanaka stand ich auf dem Feld. Das Spiel begann. Da es ein Trainingsspiel war, probierten wir einige neue Sachen aus. Manche funktionierten, andere wieder nicht oder erst nach ein paar Versuchen. Dennoch gewannen wir den ersten Satz.
Den zweiten Satz begannen wir mit mehrern Aufschlägen von unserem Ass. Als der Ball zurück kam, nahm Daichi sauber an. Meine Finger kribbelten. Schnellangriff im MinustempoAus Gewohnheit passte ich den Ball an die Stelle wo der Knirps am Besten schlagen konnte. Meine Augen weiteten sich, als der Ball auf dem Boden aufschlug. Ich hatte darauf vertraut, dass er zu mir hoch kommen würde, aber er war nicht da gewesen um den Ball zu schlagen. Ich sah zurück. Hinata kniete auf dem Boden und zitterte am ganzen Körper. Ohne nachzudenken lief ich zu ihm, das restliche Team dicht auf den Fersen. "Hinata!" Trainer Ukai kniete sich neben ihn. "Was ist los?" Fragte er. Shoyo schwieg eine Weile. "I-ich konnte mich nicht mehr bewegen... Ich... Ich hatte keine Kraft merh..." Sogar seine Stimme bebte. Der Trainer musterte ihn kurz. "Du solltest nach Hause und dich einmal ordentlich ausruhen! Kann ihn jemand nach Hause bringen?" Fragend sah er in die Runde. Ich starrte zu Boden. "Ich kann das machen. Ich wohn am nächsten bei ihm. Ein Trainingsspiel bekommt man nicht jeden Tag, das sollte man nutzen." Brummte ich. Alle sahen mich erstaunt an. Wieso guckt Sugawara denn jetzt so stolz? Dachte ich als ich seinen Blick bemerkte. "Gut. Kageyama, du bringst Hinata nach Hause, der Rest von euch, zurück aufs Spielfeld. Ich verlass mich auf dich Kageyama!" Ich nickte und hockte mich neben den Knirps. Was mache ich denn hier? Fragte ich mich. "He Boke. Kannst du aufstehen?" Brummte ich. Hinata versuchte sich aufzurappeln, fiel aber wieder hin. Ich wurde plötzlich ein wenig nervös und verlegen. Ich sah weg und nahm den Knirps huckepack. Er war erschreckend leicht. Ihn schien es nicht mal wirklich zu interessieren, dass ich ihn trug. Da ich nicht gut in Sachen Aufmunterung war, schwieg ich einfach. Erst auf halber Strecke merkte ich, dass Hinata eingeschlafen war. Ich beobachtete ihn und musste etwas lächeln. Das sieht schon irgendwie süß aus... Dachte ich und wurde kurz darauf rot. Unsinn. Schnell lief ich weiter und schaffte es, die Tür zu öffnen. Drinnen sah es leicht chaotisch aus. Stirnrunzelnd sah ich mich um und suchte dann Hinatas Zimmer. Als ich es fand schlug mir ein unangenehmer Geruch entgegen. Kennt er das Wort lüften nicht? Fragte ich mich, legte den Knirps sanft auf seinem Bett ab und öffnete erstmal ein Fenster.  Was zur Hölle ist hier denn bitte los? Ein wenig verloren stand ich in seinem Zimmer, bevor ich beschloss erstmal hier zu bleiben, bis er wieder aufwachte. Ich sah zu Hinata und stutzte. Moment mal... Ist das nicht mein Pulli? Den suche ich schon seit dem Trainigslager! Ich lief rot an, als der Knirps sich eng daran kuschelte. Vielleicht sollte ich Tee oder sowas machen...

Kageyama x HinataWhere stories live. Discover now