Unreal ??? (Formel 1 / 2 / 3)

Lando Part IV

Ich wollte eigentlich mit Arthur als Protagonisten weitermachen, allerdings passt ein Kapitel aus Landos Sicht hier dann doch noch einmal besser. 😊

„Fuck!"

Drei Dinge schossen ihm durch den Kopf, als Arthur ihn aus heiterem Himmel küsste. Okay, vielleicht auch vier, denn ein wenig hatte er diese Situation vielleicht gerade auch selbst verschuldet, dabei hatte er dem Jüngeren nur helfen und ihn aufbauen wollen.

Als erstes dachte er an Marcus.

Als zweites daran, dass dies gerade nicht wirklich passierte.

Und als drittes traf ihn die Erkenntnis, dass Arthur verdammt weiche Lippen hatte, der junge Monegasse aber absolut null Ahnung davon, wie man küsste.

Und das alles innerhalb von vielleicht zwei Sekunden, denn länger dauerte dieser Kuss nicht. Er ermahnte sich dazu nicht zu harsch zu reagieren, denn von allem, was Arthur ihm die letzten Minuten anvertraut hatte, wusste er, dass dieser ein absolut unbeschriebenes Blatt war. Deshalb legte er seine Hände unglaublich vorsichtig auf die des Monegassen, löste diese von seinen Wangen und zog sich langsam zurück.

„Es tut mir leid", flüsterte der Jüngere sofort und er sah die Bestürzung in dessen Augen.

„Ist schon okay", beruhigte er ihn, während er dies auch mit sich selbst versuchte, „Aber ich habe einen Freund. Zum ersten Mal überhaupt bin ich nicht Single und er bedeutet mir wirklich viel und ich will es nicht vermasseln. Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte ich dich gerne geküsst und dir gezeigt, wie es funktioniert, aber..."

„Kenne ich ihn?", wisperte das Häufchen Elend auf dessen Schoß er noch immer saß, weshalb er sich nun erhob, dann wieder neben ihm niederließ und ihn beschützend in seine Arme zog.

„Ja."

„Oh Gott", kam es bekümmerte zurück, „Dann habe ich es mir jetzt ja mit zwei Freunden verkackt."

„Arthur, ich bin dir nicht böse. Du bist ein toller Mensch und du verdienst es glücklich zu sein und die Person zu küssen, die du auch küssen willst und nicht mich, weil du mich für einen guten Lehrer hältst", erklärte er entschieden, „Wann siehst du ihn denn wieder?"

„Morgen", zitterte die Stimme des anderen immer noch.

„Habt ihr ein Date?"

„Nein, wir sehen uns bei der Arbeit."

„Dann frag ihn doch, ob er den Abend mit dir verbringen möchte", schlug er vor, „Und dann sei so mutig, wie gerade. Dass du mich einfach so küsst beweist doch, dass du es kannst."

„Meinst du wirklich?"

„Absolut", bestätigte er abermals und gratulierte sich selbst dazu, wie er diese Situation gemeistert hatte.

Früher hätte er nicht gezögert Arthur zu küssen. Früher hatte es aber auch noch keinen kleinen Lieblingskiwi in seinem Leben gegeben.

„Du bist so schweigsam", musterte Carlos ihn auf ihrem Nachhauseweg schräg von der Seite, „Ist etwas passiert?"

„Irgendwie schon", gestand er sofort, denn auch wenn er vorhin am Strand relativ cool gegenüber Arthur reagiert hatte, so bedrückte ihn das Geschehene nun doch.

„Erzählst du mir auch was?", hakte der Spanier nach.

„Können wir darüber reden, wenn wir wieder bei dir sind? Ich muss meine Gedanken selbst noch kurz ordnen", bat er ehrlich.