Kapitel 556

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Die nächsten zwei Tage hatte Wincent in Berlin noch einige Termine zu denen ich ihn auch begleiten musste und er setzte sich endlich mal vernünftig ans Buch, immerhin stand die Abgabe auch schon vor der Tür. Wir würden jetzt nochmal für einen Tag nach Hause fahren und dann war Wincent weg, bis das Album abgegeben werden musste. Ich hatte zu Hause genug zu tun und war ab und an vielleicht auch nochmal bei Anna in Berlin, aber nach München würde ich erstmal nicht fahren. Es war also schon Nachmittag, bis wir uns dann mal ins Auto setzten und nach Hause fuhren. Wincent saß am Steuer, Noah auf dem Beifahrersitz und ich hatte es mir hinten bequem gemacht. „Ey deine Haare sehen echt aus.", stellte Noah beim Bearbeiten der Fotos fest. „Was soll ich denn machen? Die Friseure haben zu und abrasieren darf ich nicht.", sagte Wincent. „Niemand hat gesagt, dass du das nicht darfst, du siehst dann halt nur ein bisschen kriminell aus, aber auch irgendwie heiß.", philosophierte ich. „Wenn Isa das sagt.", lachte Noah. „Aber sonst lass mich doch deine Haare schneiden, ich bekomm das schon hin.", schlug ich vor. „Wie willst du denn meine Haare schneiden? Rasieren kann ich selber.", spottete Wincent. „Na die Seiten kurz und oben nur ein bisschen was ab. Ich schneid meine Haare auch meistens selbst und wenn ich da bin schneid ich Pauls und Jeremys auch.", erklärte ich. „Ja, okay.", zuckte Wincent die Schultern. „Und im Zweifel rasier ich sie dir ab.", schmiss Noah ein. Wincent stimmte dann zu und stellte sich wahrscheinlich innerlich schonmal auf eine Glatze ein. Was ein Spinner.

Zu Hause angekommen ging ich mit Goldi raus, während Wincent sich wieder ans Buch setzte. Er hatte noch echt viel zu tun und würde vermutlich auch die Nacht mehr durcharbeiten, als zu schlafen, aber was solls. Wieder angekommen schnappte ich mir alles zum Haare schneiden und schickte Wincent zum Haare waschen. „Darf ich das filmen?", grinste Noah. „Mal abgesehen davon, wie ich aussehe, immer doch.", lachte ich. Wincent kam dann zu uns und setzte sich hin. „Kann ich nebenbei weiter den Text überarbeiten?", fragte er. „Wenn du still hälst.", seufzte ich. Noah filmte uns also ein bisschen und Wincent tippte ständig irgendwas und hielt natürlich nicht still. „Aber Noah...", begann er und drehte seinen Kopf einfach ruckartig rum. Somit hatte er eine wundervolle Ecke am Hinterkopf. „Man Wincent, stillhalten war gesagt.", verdrehte ich die Augen. „Warum? Was hast du gemacht?", weiteten sich seine Augen und er verschwand im Bad. „Fuck.", rief er und kam wieder angestapft. „So kann ich das Haus nicht verlassen.", sagte er und ich war mir nicht sicher, ob er gerade wirklich sauer auf mich war. „Ja und deswegen setzt du dich jetzt verdammt nochmal hin und hälst still!", zickte ich ihn vielleicht minimal an. Wincent verdrehte die Augen, hob verteidigend die Hände und ließ sich auf den Stuhl fallen. Ich brauchte dann noch gute 15 Minuten, bis ich alles gerettet hatte und er meiner Meinung nach einen echt guten Schnitt in den Haaren hatte. Die Seiten musste ich nun etwas kürzer machen, als gedacht, aber die Haare oben waren immer noch so, dass man sie ganz gut durchwuscheln konnte, wobei ich davon ja nicht mal was haben würde. „So geh einmal duschen und dann schauen wir mal.", sagte ich und begann aufzuräumen. Wincent kam dann also irgendwann mit nassen Haaren wieder und ich sah ihn an. „Sieht gar nicht so übel aus.", murmelte er und ließ sich wieder an den Küchentisch sinken. Er stöpselte sich Kopfhörer in die Ohren und das war definitiv das Zeichen, dass er nicht angesprochen werden wollte. „Es sieht mega aus Isa, aber das will er gerade nicht zugeben.", lachte Noah. „Passt zu ihm.", grinste ich und verschwand in die Küche, immerhin mussten wir auch noch essen, also vor allem ich, denn das Mittag hatte ich ausfallen lassen. „Kann ich dir helfen?", fragte Noah mich und lehnte sich an die Küchenzeile. „Nein, alles gut. Ich mach nichts Großes.", sagte ich aber und er schmiss sich dann seufzend aufs Sofa. Ich hingegen freute mich schon die nächsten Tage erstmal entspannen zu können.

Wincent schaufelte sein Essen einfach nur in sich rein und redete kein Wort, während er weiter auf seine Aufzeichnungen starrte. Ich verstand ihn ja, er musste fertig werden, aber trotzdem störte es mich irgendwie, dass er mich keines Blickes würdigte, während sie morgen früh schon wieder los mussten. Nach dem Essen räumte ich alles auf und ging dann nochmal eine große Runde mit Goldi, bevor ich mich schon bettfertig machte. Ich kuschelte mich dann aufs Sofa und sah einfach fern, während Wincent und Noah arbeiteten. Irgendwann um 23 Uhr war ich einfach müde und wollte schlafen gehen. Ich schob Wincents Sachen einfach ein bisschen zur Seite und setzte mich auf seinen Schoß. Er nahm die Kopfhörer raus und sah mich an. „Ich leg mich jetzt hin. Gehst du bitte bevor du dich hinlegst noch eine kleine Runde mit Goldi?", fragte ich und strich über seine Wange. Wincent nickte leicht und schmiegte sich gegen meine Hand. „Ich bin da.", flüsterte ich und küsste ihn sanft. „Danke.", murmelte Wincent und zog mich nochmal an sich. Ich konnte es mir dann nicht sparen durch seine Haare zu wuscheln und noch einen Kommentar zu seiner Frisur abzugeben. „Hast du gut gemacht.", lächelte Wincent leicht und gab mir noch einen kurzen Kuss. Ich legte mich dann ins Bett und schlief ziemlich schnell ein.

Pläne oder Träume // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt