Kapitel 586

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Sicht Isa

Der Dreh lief an sich gut. Wincent machte seinen Job, Goldi schlief, Noah filmte und Anna und ich beobachteten die Situation und kommentierten immer wieder die komische Dame, die meinte, sie wüsste alles besser. „Alter...", lachte Anna irgendwann, weil wir nicht mehr still sein konnten. Ich sah sie nur lachend an und wischte mir eine Träne aus dem Augenwinkel. „Gleich geschafft.", meinte ich mit einem Blick auf die Uhr. „Oh ja. Dann muss er den Kram nachher nur noch unterschreiben.", atmete sie auf und in dem Moment war auch die letzte Szene im Kasten. „Schatz, kannst du mir das Zeug wieder aus dem Gesicht machen?", rief Wincent. Ich atmete nur einmal tief durch, während Anna schon wieder losprustete. „Das machen wir im Hotel.", schüttelte ich nur mit dem Kopf. „Okay.", brummte Wincent und beschäftigte sich mit seinem Handy. Anna und ich hatten noch Einiges zu klären und waren irgendwie froh, als es ins Hotel ging. Dort angekommen war Wincent schon im Feierabendmodus, doch das mussten wir ihm direkt wieder ausreden. „Wir brauchen noch ein paar Unterschriften von dir.", sagte Anna. „Gib her.", murmelte Wincent und streckte seine Hand aus. „Nimmst dus mir bitte ab?", lachte ich und stand immer noch mit dem sau schweren Karton im Zimmer. „Oh, so viel?", fragte Wincent und stand direkt auf. Er nahm den Karton und sah rein. Sein Blick: unbezahlbar. „Alle?", fragte er leise. „Jap, ich geh mich aber erst abschminken, machst du mit.", lachte ich. „Endlich.", murmelte Wincent und verschwand im Bad. Noah wollte kurz mit Goldi runter und ich folgte Wincent, während Anna irgendwas in ihr Handy tippte. Ich schloss die Tür hinter mir und sah Wincent an, wie er sich mit einem Taschentuch durchs Gesicht wischte. „Schatz, so geht das nicht.", lachte ich. „Machen die doch in der Maske auch.", meinte er irritiert. Ich öffnete meinen Kulturbeuten und holte mein Abschminköl raus. „Die nehmen Tücher mit Flüssigkeit drauf, die sind aber nicht so gut. Hier, das verteilst du in deinem Gesicht und wäscht es dann mit warmen Wasser ab.", lachte ich. „Okay.", es war wundervoll Wincent dabei zu beobachten, er sollte sich doch nur das Gesicht waschen. „Du stellst dich aber auch an.", lachte ich und schob ihn zur Seite, um mich selbst abzuschminken. Wincent schmiegte sich dann von hinten an mich und begann meinen Hals zu küssen, als ich mein Gesicht abtrocknete. „Nicht jetzt, nicht hier.", sagte ich leise und drehte mich zu ihm um. Wincent atmete einmal lang aus und sah mich an. „Komm schon, Anna wartet auf uns.", sagte ich leise und gab ihm einen Kuss. „Du hast ja Recht, aber ich will mal wieder einfach irgendwo mit meiner Freundin rumknutschen, wenn ich Bock drauf habe, da sind wir momentan weit von weg.", gestand Wincent. „Ja, aber vor Anna und Noah?", meinte ich. „Alles gut, wir machen jetzt erstmal den Kram fertig und dann will ich mich mit dir ins Bett legen ne Pizza bestellen und meine Ruhe haben.", sagte er und ich musste leicht lächeln. „Das machen wir.", flüsterte ich und gab ihm noch einen Kuss. Wir gingen zurück und ich begann mit Anna alles auszupacken, während Wincent fleißig seine Autogramme verteilte. „Gib dir mal ein bisschen mehr Mühe.", lachte ich, als auf einer Flasche nur noch eine Wellenlinie landete. „Du musste deinen Namen ja auch nicht ständig hundert mal irgendwo drauf Pinseln.", brummte er. „Sei doch froh, dass dein Autogramm so einfach ist.", schmunzelte ich und griff mir Wincents Stift. „Was machst du?", fragte er. Ich verschönerte die Flasche ein bisschen mit ein paar Herzen und glich somit die echt misslungene Unterschrift aus. „50 noch.", warf Anna dann ein. „Das geht ja voll.", stellte Wincent fest und nahm sich den Stift wieder. „Siehst du, dann gib dir Mühe, sonst machen wir das nochmal von vorne.", grinste ich Wincent an. „Pass bloß auf.", brummte er und sah mich an. Oh Gott, bei diesem Blick wurde mir sofort heiß... ich biss mir einfach nur auf die Lippe und schweig, während ich die unterschriebenen Parfumflaschen wieder in ihre Kartons packte.

„So, wir habens.", stellte Anna irgendwann fest. „Endlich.", stöhnte Wincent. „Übertreib nicht.", lachte Noah. „Immerhin geh ich den Kram jetzt schneiden, du bist fertig.", sagte dieser noch. „Ja okay, ich bin ja still.", lachte Wincent und schmiss sich aufs Bett. „Ich geh auch mal in mein Zimmer, wollte noch telefonieren. Morgen um neun unten?", fragte Anna. „Jup, ich komm vielleicht fünf Minuten später, ich komm ja von zu Hause.", sagte Noah. Wir verabschiedeten die beiden und ließen uns dann gemeinsam aufs Bett fallen. „Du bist heute schon wieder ganz schön frech.", murmelte Wincent. „Da stehst du doch drauf.", grinste ich leicht und drehte meinen Kopf zu ihm. „Oh ja... ich muss mich immer echt zusammenreißen dich nicht einfach zu packen und in eine dunkle Ecke zu ziehen.", raunte er und sah mich ebenfalls an. Meinen ganzen Körper überkam sofort eine Gänsehaut und ich sah einfach nur in Wincents dunkle Augen. „Gerade hätten wir sogar ein Bett im Angebot.", meinte ich dann leise und meine Stimme brach direkt weg. „Ach mich erst hinhalten und jetzt so?", fragte Wincent grinsend. „Ich hab dich nicht hingehalten, ich hab nur verhindert, dass wir uns in eine ungünstige Situation navigieren.", murmelte ich. „Du bist süß.", flüstere Wincent und zog mich in seinen Arm. Er begann mich sanft zu küssen und als seine Zunge über meine Lippen strich musste ich leise seufzen. Wincent schob seine Hände unter mein Oberteil und strich sanft über meine Haut. „Manchmal wünschte ich mir es wäre immer so zwischen uns. Öfter mal nur wir zwei, keine Arbeit zu Hause und ein Hotel nur im Urlaub, keine stressigen Termine am nächsten Tag und keine Managerin, die unsere Tage bestimmt.", flüsterte er dann. Irritiert löste ich mich von Wincent und sah ihn an. „Dieser Job ist dein Traum Wincent. Ja, momentan sind unsere Wochen voll bis zum geht nicht mehr, aber genau das liebst du doch. Ich bin so oft es geht bei dir, besser kann es doch gar nicht laufen.", erwiderte ich und legte meine Hand an seine Wange. „Aber ist das das, was ich will? Will ich mein ganzes Leben nach der Arbeit richten? Ich meine jeder andere Mann in meinem Alter der Heiratet und ein Haus kauft wird da 99% seiner Zeit verbringen.", sagte er. „Wincent! Du bist nicht jeder andere Mann. Du bist kein Mensch, der jeden Tag am gleichen Ort sein will, für acht Stunden am Tag ins Büro geht und Abends wieder kommt. Das machst du zwei Wochen, danach würdest du mir komplett ausbrechen. Hör auf mit dem Scheiß. Unser Leben ist doch gerade perfekt, wir haben uns, wir haben ein zu Hause und wir haben einen wundervollen Job.", flüsterte ich und gab ihm einen Kuss. „Du hast ja Recht, ich weiß nicht, welche Sicherung da gerade ausgesetzt hat.", schmunzelte er leicht. „Wenn du Bock hast kannst du aber gerne zwei Wochen nach Berlin ins Büro und meinen Job machen.", grinste ich. „Bloß nicht, danach kann ich dann meinen Job als Musiker an den Nagel hängen.", musste Wincent nun auch lachen. „So gefällst du mir besser, was ist jetzt eigentlich mit der Pizza?", fragte ich und sah ihn an. „Hat da etwa wer Hunger?", grinste Wincent mich an. „Etwas, ja.", lächelte ich und griff nach seinem Handy. Ich kuschelte mich an ihn und zusammen suchten wir uns was zu Essen aus.

Pläne oder Träume // Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt