15. Kapitel

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Asgariel erwachte auf einer grünen, von der Sonne beschienen Wiese. Der Schatten von dem hohen Gemäuer einer Burg mit vielen Türmen zog sich weit her. Eine weitläufige Gebirgskette zog sich am Horizont entlang. Wo bin ich? dachte sie und rieb sich den Kopf während sie sich aufsetzte. Bevor sie aufstehen konnte, vernebelte Asgariels Sicht und sie fand sich in einem weichen Bett wieder, angekuschelt an Fingon der friedlich neben ihr schlief. Sie lächelte bei seinem Anblick und legte ihren Kopf auf seine warme Brust die sich langsam auf und ab senkte. Diese Szene wollte die Elbin nicht verlassen, doch wurden ihre Gedanken abgelenkt, als ein plötzlicher Schmerz durch ihre Magengegend fuhr. Sie zuckte zusammen und legte eine Hand auf ihren Bauch. Die nächsten Bilder stürzten wild auf sie hinein: sie sah Feuer das sich über Land ausbreitete, bunte Banner im Wind, glänzende Rüstungen und Armeen, Hörner vernahm sie schallend. Ein großer dunkler Hügel wurde erkennbar und als sie ihn immer näher und besser sah, erkannte Asgariel, dass dieser Hügel aus Leichen bestand. Sie schrie auf vor Panik und versuchte, ihre Arme schützend vor sich haltend, die Bilder aufzuhalten. Doch die Kraft wurde nur noch stärker. Ein riesiges schwarzes Tor trat vor sie auf und ein dunkler Schatten kam hervor. Er schwang eine monströse Keule und drei Kristalle schimmerten hell von seiner dunklen Krone. Eine helle Gestalt trat ihm alleine entgegen und behauptete sich. Asgariel aber konnte nicht sagen wie der Kampf ausging, denn nun sah sie wie einem dunkelhaarigen Elben eine Krone auf das Haupt gesetzt wurde. Sein Rücken war ihr zugewandt, weshalb sie sein Gesicht nicht erkennen konnte. Als er sich dann plötzlich umdrehte, merkte Asgariel, dass er ihr direkt in die Augen blickte. Sie waren von tiefen blau mit braunen Sprenkeln. Er hatte ein hartes und schönes Gesicht. Er sah Fingon sehr ähnlich. Bevor sie einen weiteren Gedanken zu diesem Thema fassen konnte, fand sie sich in Falas wieder, wie sie am Küstenstrand stand und auf das Meer heraus blickte. Kühler Wind umzog sie und Möwen kreisten über ihrem Kopf. Von einem plötzlichen Machtstoß gezogen, ging es westwärts zu einem Land, das sie noch nie sah. Im Norden drängten sich Eisblöcke Seite an Seite, südwärts lagen weite Wälder, Gärten und Hallen. Zwischen Bergen erhob sich eine strahlende weiße Stadt in der mittig ein hoher Turm in die Höhe ragte. Das Land war wunderschön und sie blickte sich neugierig um, jedoch fiel sie wieder in das schwarze Loch und die bunten Farben der Welt wurde ihr weggezogen wie ein Schleier und machte der Dunkelheit Platz. Zaghaft öffnete Asgariel wieder in ihre Augen und musste sich erst an das Kerzenlicht gewöhnen. Earehtës Augen waren ebenfalls geöffnet und sie nahm die Hand von ihr. Nacheinander betrachtete Asgariel die beiden, dann begann sie zu weinen.

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Hallo! Wieder ein neues Kapitel :D Ich hoffe es gefällt euch. Aber ich brauche hier ein bisschen Motivation von euch. LG Argilrien

The Fate of DoriathWhere stories live. Discover now