17. Kapitel

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328 E.Z. in den Jahren der Sonne

Fingon spielte mit Asgariels Fingern. Sie lag in seinem Arm und lehte sich an ihn. Die Frau spürte das weiche Gras unter ihr, den Wind auf ihrem Gesicht und hörte die schönen Stimmen der Vögel. »300 Jahre bin ich bereits mit dir, Fingon. Währe nicht der ewige Krieg mit Morgoth, würden wir es hier immer so schön haben wie jetzt. Doch nun zieht es mich fort von hier.« Fingon schmiegte nachdenklich seine Wange seitlich an die ihre. »Wohin willst du gehen?« Asgariel wandte ihren Blick zu den schneebedeckten Bergen im Osten. »Über die Ered Wethrin hinaus, die Wälder von Núath und Brethil neu erkunden und das Belegaer sehen. Wir könnten so viele Orte besuchen, Fingon!« Fingon folgte ihrem Blick, der vor Freude glänzte. »Ich besitze eine Burg in Dor-Lómin.« flüsterte er und gab ihr einen Kuss. »Wohin dein Weg dich führen mag, meine Liebe, ich folge dir. Und wir werden in meine Festung einkehren.« Asgariel lächelte begeistert. »So sei es.«

Ein paar Wochen später stand Fingon mit Asgariel und einem Gefolge von einem Dutzend Elben beritten hinter den Toren der Stadt, bereit zum Aufbruch. Das Tor öffnete sich knarrend und ließ die Gruppe passieren. Die Reiter überquerten über einen Gebirgspfad die Ered Wethrin im Osten, der steinig und windig war, gerade noch mit Pferden zu bewältigen und kamen nach einigen Wegstunden an die Ufer der Sirion, der glitzernd und wie ein langes blaues Band dalag. An einer engeren Stelle des Flusses, lag Tol Sirion, die grüne Insel. Darauf erbaut war die Festung Minas Tirith, erbaut von Finrod Felagund, dem ersten Sohn Finarfins und nun Herr über der Stadt Nargothrond im Süden. Verwaltet wird die Festung nun von seinem Bruder Orodreth. Die Hufe der Pferde klapperten über die kleine Steinbrücke die zur Insel führte; der Reitertrupp hielt vor dem großen Holztor, das mit Eisenrahmen verstärkt war. Nendur, einer des Gefolges, schwang sich von seinem Ross und klopfte mit der Unterseite seiner Fast laut gegen das Holz und rief: »Öffnet das Tor! Fingon Fingolfinion will eintreten!« Ein Guckloch, eingefasst in einer mannsgroßen Seitentür ging auf und ließ den Blick auf ein paar blauer Augen frei, die die Gruppe beurteilte. Schließlich nickte er und schloss die Luke. Nach ein paar Minuten hörte man wie in einiger Entfernung zum Tor Fallgitter hochgelassen wurden und das Tor wurde knarrend geöffnet. Sie tauchten unter dem Schatten der späten Sonne in die Festung ein und das Tor fiel hinter ihnen zu und die Riegel wurden vorgeschoben. Das Geschräusch, das sie dabei bildeten, hörte sich schmerzhaft danach an als würden sie in das Maul der Burg gehen, aber nie wieder hinaus kommen.

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⏰ Last updated: Apr 04, 2015 ⏰

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The Fate of DoriathWhere stories live. Discover now