8. Kapitel

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Sie prüfte Fingon mit ihrem Blick. »Du...du meinst?« fragte sie stockend. Er nickte lächelnd. »Doch drängt es nicht zur Eile jetzt. Du bist nicht ganz sicher. Ich behalte dich und Feanors Söhne im Auge.« Er nahm sie sachte am Arm und zog sie vom Feld weg. »Manchen traue ich nicht. Maedhros traue ich jedoch noch am ehesten. Er ist mein Freund. Ich werde-« Hörner erschallten. Viele, helle Töne. Überrascht blickte Fingon sofort nach Süden Richtung Tor. Er rannte zum Wall, Asgariel folgte ihm rasch, die steinernen Stufen hinauf um einen Blick auf die Ebene vor der Stadt zu erhaschen. Auf der Straße zur Stadt zeigten sich Banner und Reiter die zu den Toren trabten. »Latyal i andor! Latyal te!« schrie Fingon zu den Wachen, die darauf knarrend die großen schweren Tore öffneten. Der Prinz rannte weniger schnell mit Asgariel in den Hof, indem sich die Reiter bereits sammelten und abstiegen. Fingon eilte zu einem schwarzhaarigen und einem blonden Elben und umarmte sie freudig. »Turgon! Finrod! Schön euch wiederzusehen!« Sie lächelten ihn an. Turgon war Fingons Bruder und Finrod der erste Sohn des Bruders seines Großvaters Fingolfin. Asgariel war sich nun nicht sicher ob sie sich ihrem Onkel offenbaren soll. Sie ging auf ihn zu und senkte ihr Haupt ehrbietig. Ungläubig starrte Finrod sie an. »Asgariel! Ich hatte nicht erwartet dich hier anzutreffen.« sagte er. »Ich ebenso wenig dich. Was führt dich hierher?« antwortete sie. Fingon unterbrach verwirrt. »Ihr kennt euch?« Finrod lachte amüsiert. »Sie ist mit mir verwandt.« Fingon schien diese Information zu überraschen. »Doch auf deine Frage zurückzukommen, Asgariel, wir sollten das später besprochen.«

Sie saßen in einer Halle an einer Tafel zusammen. Es sprach Fingolfin. »...Morgoth ist stets eine Bedrohung, solange er nicht vertrieben oder umgebracht ist. Die Orks sind zahlreich in Angband. Wir beobachten die Grenzen der Ered Wethrin stets. Ich fürchte trotzdem. Seit der Verhüllung von Valinor hatte sich Morgoth größtenteils still verhalten, jedoch dürfen wir ihn nicht unterschätzen.« Finrod nickte. »Wir unterschätzen ihn nicht. Das Annon-in-Gelydh ist sicher. In Vinyamar lebt das Volk Turgons. Bisweilen ist nichts geschehen. Gedankt sei Eru.« Turgon, der Sohn des Köngs richtete sich auf in seinem Stuhl. »Gedankt sei Er. Vater, ich komme jedoch um einen anderes Grunde willen. In einer Vision die von dem Vala Ulmo zu mir gesandt wurde, sah ich meinem Auftrag den ich nun zu vollziehen komme. Ich kann es nicht verraten, doch ich muss fort.« Asgariel beobachtete das Gespräch interessiert. Fingolfin runzelte die Stirn. »Ulmo hat dir die Version gesandt? Dann solltest du sie befolgen, gleich was sie sagt.« Turgon nickte. Er sah zu Asgariel hinüber. »Weiß König Singollo von Eurem Verbleiben bescheid?« fragte er. Sie nickte betätigend. »Ich habe meinen Freunden gesagt sie sollen meinen Eltern und ihm Bescheid geben.« Finrod trommelte mit den Fingern am Tisch. »Wir reisen morgen wieder ab. Wir wollen nicht zu lange säumen.« Fingolfin lächelte. »Verständlich. Ich ziehe mich nun zurück, meine lieben Verwandten und Freunde. Wir sehen uns.« Sie verließen den Saal. Fingon ging mit Asgariel zu ihrem Zimmer zurück. »Danke, dass du mich zu meinem Zimmer geleitet hast, Fingon.« sagte sie vor ihrer Tür. Er lächelte sonnig warm. »Das mache ich gerne.« Er machte eine Sprechpause. »Ich,...zu vorhin am Platz, ich...« setzte er an, dich sie legte ihm beruhigend die Hand auf die Wange. »Shh. Du brauchst nicht mehr zu sagen. Ich weiß.« Sie öffnete ihre Türe um eintreten, drehte sich noch zu ihm um. »Möchtest du morgen mit mir ausreiten gehen? Ich genieße das immmer.« fragte sie verlegen. Er lächelte erfreut. »Sehr gern. Ruhe gut!« Sie nickte noch immer lächelnd und schloss die Tür leise. Asgariel blieb an die Türe gelehnt stehen bis sie hörte, dass er ging.

The Fate of DoriathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt