Hermines Einsicht

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Das ist nur ein kleines Übergangskapitel, damit ihr bis zum nächsten nicht so lange warten müsst. Das nächste wird wirklich ziemlich spannend, ich beeile mich, dass ihr es bald lesen könnt, aber es soll sich ja auch schließlich lohnen es zu lesen. Ich hoffe, euch gefällt dieses kleine Kapitel trotzdem, lasst mich in euren Kommentaren wissen, wie ihr glaubt, dass es weitergeht! :)
Alles Liebe,
xxx_Magic_xxx 

Wütend warf ich den Tagespropheten von meinem Bett. Ich drehte mich auf den Bauch und vergrub meinen Kopf in meinem Kissen. Durch einen Spalt sah ich immer noch die Schlagzeile zu mir hoch blitzen. Und das war nur eine von vielen.

SIE, DEREN NAME NICHT GENANNT WERDEN DARF - DIE VERBORGENE SCHWESTER VON IHR WISST SCHON WEM
 Am Silvesterabend geschahen merkwürdige Ereignisse in der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei. Die freudige Silvestersause wurde zum Albtraum eines jeden Schülers. Aus sicheren Quellen wurde bekannt gegeben, dass Sidney Sheppert, eine vermeindlich Muggelgeborene aus einer Englischen Kleinstadt, niemand anderes ist als die Schwester des dunklen Lords selbst. "Uns ist schon immer aufgefallen, dass sie seltsam ist. Sie ist gemein gefährlich, das wusste ich sofort.Sie hat mir oft gedroht und war stolz auf ihre Verbundenheit mit ihm.", sagte der besorgte Schüler Draco Malfoy. Zu allem Überfluss hatte sie auch noch eine Beziehung mit unserem allseits bekannten Harry Potter angefangen, der als größter Feind von Ihr wisst schon wem aller Zeiten gilt. Es ist fraglich, ob er diesen höchst emotionalen Schock je verarbeiten werden kann. Sidney Sheppert sei schon von Beginn des Schuljahres an mit ihren ausergewöhnlichen Fähigkeiten aufgefallen. Der Schulleiter Albus Dumbledore wollte bisher keinen Kommentar zu dieser Tragödie abgeben. Noch ist nicht bekannt, als welche Gefahr sich die Schwester des dunklen Lords für uns herausstellen wird. Wir alle sind in höchster Sorge, dass...
 

Ich versuchte, diesen absurden Artikel von Rita Kimkorn aus meinem Kopf zu bekommen. Die nächsten Monate sollten sich als die furchtbarsten meines Lebens herausstellen. Was war passiert seit jener Silvester Nacht? Es dauerte nicht lange, bis meine Beziehung zu Voldemort durch die gesamte Schule ging, für Ausreden war es zu spät. Ich konnte keinen Schritt machen, ohne dass mir verängstigte Augenpaare folgten, oder manche Schüler sogar verängstigt vor mir zurück wichen. Wo ich auch hinging, wurde mit vorgehaltener Hand über mich getuschelt. Nicht nur, dass ich das Thema von der Schule war, nein, es war auch zum Zaubereiministerium durchgedrungen und somit auch zur Presse. Dumbledore meinte, dass er Fudge beruhigen konnte und ihn von meiner Unschuld einigermaßen überzeugen konnte. Es sollte nicht lange dauern, dass er dies an die Öffentlichkeit geben würde. Allerdings brachte mir das für den Moment nicht viel. Ich war so einsam wie noch nie. Harry redete kein Wort mehr mit mir, und ich konnte es ihm nicht verdenken. Auch Hermine und Ron hatten sich von mir abgewandt. Bei ihnen wusste ich, dass es nicht aus Angst vor mir war, sondern wegen meinem Vertrauensbruch, den ich ihnen gegenüber begangen hatte und aus Loyalität Harrys gegenüber. Mein Tagesablauf bestand darin, zum Unterricht zu gehen, möglichst schnell etwas zu essen, um den neugierigen Blicken zu entgehen. Jäh wurde ich von einer Stimme aus meinen Gedanken gerissen. 
"Können wir reden?", fragte Hermine. Ich konnte es kaum fassen, sie hier zu sehen.
"Oh, Hermine...", flüsterte ich und spürte, wie mir Tränen in die Augen stiegen.
"Ich bin nicht hier, um Frieden mit dir zu schließen." Ihre Stimme klang hart und ich spürte, wie mein Herz kurz aussetzte. Sie setzte sich ans Ende meines Bettes, ihre Haltung war distanziert.
Sie atmete kurz ein, man merkte ihr an, dass sie gerade lieber wo anders wäre. 
"Ich habe Fragen.", meinte sie schließlich. Ich zögerte kurz. 
"Frag. Alles, was du willst. Ich werde die Wahrheit sagen, ich verspreche es.", versicherte ich ihr.
"Wie lange weißt du es schon?" Ihre Stimme war nach wie vor eisig. Ich antwortete sofort, ich wollte endlich Klarheit verschaffen. "Ein paar Wochen nach Beginn des Schuljahres. Ich erfuhr es in dem Gespräch mit Dumbledore damals." Ich strich mir eine Sträne aus meinem Gesicht und starrte auf eine Stelle des Bettes. "Ich...war damals genauso entsetzt wie ihr alle, beispielsweise ich bin es immer noch...Ich..."
"Wann hattest du vor, es uns zu sagen?" Hermines Stimme klang etwas höher.
"Ich wollte es euch immer  sagen, Hermine, die ganze Zeit. Du kannst dir nicht vorstellen, wie schlimm es für mich war, es euch verschweigen zu müssen."
"Und wieso hast du es uns dann nicht gesagt?" Ich hörte, dass Hermines kalte Stimme kleine Risse bekam. Ich spürte, wie mir kleine Tränen die Wangen hinunter flossen, als ich leise sagte: "Weil ich euch nicht verlieren wollte. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich richtige, wahre Freunde. Ich war mir sicher, dass ihr nichts mehr mit mir zu tun haben wollen würdet, sobbald ihr es erfahren würdet. Das mit Harry schien endlich zu klappen und..." Hermine begann zu schluchzen. Ich wollte ihr eine Hand auf ihre Schulter legen, doch sie wich weg, als sie mir antwortete: "Ich bin noch nicht bereit, dir zu vergeben, Sidney. Das kann ich nicht." Sie versuchte sich zu sammeln, als sie fortfuhr: "Aber...ich kann die Situation jetzt besser verstehen." Hermine erhob sich vom Bett und ich spürte einen kleinen Stich in meinem Herzen. 
"Ich hätte dich nie verurteilt für etwas, wofür du nichts kannst. Wie du gesagt hast, wir sind wahre Freunde...ich werde zu dir kommen, wenn ich bereit dazu bin." Ich nickte sie mit zusammen gepressten Lippen an. Als sie an der Tür war, drehte sie sich nocheinmal um. "Lass Harry Zeit." Bei seinem Namen verspürte ich einen starken Schmerz. "Er hat im Moment ziemlich viel zu verarbeiten." Ich meinte, ein kleines, mitleidiges Zucken an Hermines Mundwinkeln zu erkennen, als sie sich schnell umdrehte und aus dem Raum verschwand. Erschöpft lies ich mich auf mein Bett zurück fallen. 

Plötzlich in Hogwarts - Harry Potter FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt