> 𝗞𝗮𝗽𝗶𝘁𝗲𝗹 𝟮𝟮

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Nach dem Homecomingspiel steht nun das nächste Event an: der Geburtstag meines Dads. Schon seit Tagen überlege ich, was ich ihm zu, Geburtstag schenken kann. Eigentlich sitzen Fiona und ich immer so lange zusammen, bis uns etwas einfällt, aber wir beide sind in den letzten Tagen ziemlich beschäftigt. Ich mit Schulzeug und sie mit Trevor. Demnach muss ich mir wohl alleine etwas einfallen lassen, aber meine bisherigen Ideen kommen mir viel zu langweilig vor. Ich möchte ihm endlich mal etwas Ausgefallenes schenken. Letztes Jahr haben Mom und ich ihm ein unterschriebenes Trikot seiner Lieblingsfootballmannschaft geschenkt. Das zu toppen wird schwer.

„Was haben dir die Nudeln denn getan?", holt Bri mich aus meinen Tagträumen und schaut erschrocken auf meine zerstampften Spaghetti. Erst jetzt bemerke ich, dass ich alle Nudeln auf meinem Teller in kleine Stücke zermetzelt habe, was mich mit der dunklen Soße darüber an einen Tatort erinnert.

Ich seufze. „Nichts. Ich weiß nicht, was ich meinem Dad zum Geburtstag schenken soll."

„Und deswegen massakrierst du deine Spaghetti?", fragt Brianna lächelnd. Ich antworte nicht. „Okay, welche Ideen hast du denn bisher?"

„Ich zucke mit den Schultern. „Nichts. Alles, was mir einfällt, kann mit dem Geschenk von letztem Jahr nicht mithalten."

„Was hast du ihm denn letztes Jahr geschenkt?"

Ich erzähle es ihr und Bris Augen weiten sich. „Wow, das ist wirklich schwer zu übertreffen."

„Na, vielen Dank auch." Ich lege meine Gabel ab und trinke einen Schluck Wasser.

„So war das nicht gemeint, Avery. Was mag dein Dad denn?", fragt sie, als ich mein Glas wieder abstelle.

„Football." Natürlich mag er auch Baseball und Bücher, aber Football steht ganz oben an erster Stelle. „Aber er hat ja schon fast alles von seiner Lieblingsmannschaft. Ein Ticket für ein Spiel hat Mom ihm schon gekauft, aber ich möchte ihm etwas Besonderes schenken." Resigniert stütze ich mein Kinn in die Handflächen. „Das Problem ist, dass ich absolut unkreativ bin. Wenn ich malen könnte, könne ich ihm irgendwas Tolles malen oder so." Mein Dad hat in seinem Bürozimmer nämlich eine Wand voller Dinge, die er mag. Dazu gehören Football, Bilder von uns und für ihn interessante Zeitungsartikel.

„Warum machst du es dir eigentlich so schwer und backst ihm nicht einfach einen Kuchen?", höre ich Bri sagen. Ich schaue sie an und muss mich beherrschen, nicht laut loszulachen. „Was ist denn an einem Kuchen so schlecht?"

„Oh nein, die Idee ist gut, nur kann ich gar nicht backen." Auch, wenn meine Mom die geborene Köchin und Bäckerin ist, bedeutet das noch lange nicht, dass ich das auch bin. Sie hat schon öfter versucht, Muffins mit mur zu backen, aber es hat nie wirklich geklappt. Obwohl man dabei eigentlich nicht so viel falsch machen kann, schaffe ich es doch immer wieder, alles zu vergeigen.

„Ach komm schon, Avery. Das ist doch keine unmögliche Matheaufgabe. Einen normalen Kuchen kriegst du doch hin."

Gerade will ich verneinen, als mir etwas einfällt. „Brianna Armstrong, du bist ein Genie!"
Ein Grinsen breitet sich auf den Lippen meiner Freundin aus. „Danke, aber das wusste ich bereits. Wieso ist dir das denn erst jetzt aufgefallen?"

„Die Frage ist, warum es mir noch nicht vorher eingefallen ist." Ich beuge mich vor. „Mein Dad liebt Football und an Geburtstagen wird Kuchen gegessen." Als wäre das die Antwort, mache ich eine Pause und hoffe, Bri versteht, was ich vorhabe. Doch sie sieht mich nur verständnislos an. Ich seufze. „Ich mache ihm Muffins in Footballform. Ist das keine tolle Idee?" Darauf ist selbst Mom noch nicht gekommen. Wenn ich mich an das Rezept halte, wird es doch wohl nicht so schwer sein, Muffins zu backen, oder? Schließlich bin nicht allzu inkompetent.

„Das klingt nach einer tollen Idee", gibt Bri zu, blickt jedoch trotzdem noch nachdenklich drein. „Aber ich glaube auch, dass das viel Arbeit sein wird. Ich kann dir dabei helfen."

Erleichtert lächle ich meine Freundin an. „Das wäre gut. Ehrlich, Bri, du bist die Beste! Zusammen kriegen wir das ganz bestimmt hin."

„Auf jeden Fall", stimmt sie zuversichtlich zu.
Im Kopf male ich mir bereits Dads erfreuten Blick aus, wenn er die Muffins sieht. Das ist die perfekte Idee.

(𝗡𝗼𝘁) 𝗬𝗼𝘂 𝗔𝗴𝗮𝗶𝗻Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt