> 𝗞𝗮𝗽𝗶𝘁𝗲𝗹 𝟯𝟲

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Die ganze Woche über war die Party von Sarah Montgomery das Gesprächsthema Nummer ein. Egal, wohin ich ging, jeder redete darüber, was er oder sie am Samstag anziehen würde und wie sie sich am besten rausschleichen können. Man hätte denken können, dass Shawn Mendes ein Privatkonzert geben würde.

„Ist das bei euch immer so?", frage ich Brianna. Gerade sind wir in meinem Zimmer und sie sucht in meinem Schrank nach einem passenden Partyoutfit, während ich auf meinem Bett sitze und ihr zusehe.

„Wovon redest du?" Bri zieht ein graues T-Shirt aus meinem Klamottenstapel, betrachtet es und legt es wieder zurück.

„Die Party. Sind Partys bei eich immer die wichtigsten Events im Jahr?"

Bri lässt von meinem Klamotten ab und kommt auf mich zu. sie lässt sich auf mein Bett fallen und richtet sich auf, als würde sie mir einen Vortrag halten wollen. „Wir sind auf der Highschool, Avery. So traurig es auch klingen mag, auf Partys zu gehen oder nicht, setzte ein Statement. Alles, was wir tun, setzt ein Statement."

Ich seufze. „Ich weiß, Bri." Das ist mir nur allzu bewusst. Auch, wenn ich weiß, dass uns auf dem College niemand fragen wird, ob wir beliebt waren oder nicht, ist es zumindest jetzt wichtig. Meine Zeit auf der Highschool geht noch etwas länger und ich habe wirklich keine Lust, erneut zum Außenseiter zu werden.

„Ich bin auch nicht unbedingt ein Partyfan, aber wenn alle da sind, macht es immer Spaß, glaub mir", spricht meine Freundin mir gut zu. Ich schenke ihr ein Lächeln, welches sie erwidert. „Geht doch. Ich habe auch schon eine Idee, was du anziehen könntest." Sie springt auf und zieht mich zu meinem Schrank. Bri hält mir ein beiges Kleid mit Spaghettiträgern vor. „Das ist dein Outfit", grinst sie.

*

Wie sich herausstellt, wohnt Sarah Montgomery gar nicht weit entfernt von Briannas Haus. Deswegen fahren wir zuerst zu ihr nach Hause, sodass sie dort ihr Auto hinstellen kann. Zu Sarah gehen wir zu Fuß, was mir jedoch nichts ausmacht, weil ich normale Turnschuhe trage und keine High Heels.

Nach ungefähr einer Viertelstunde biegen wir in Sarahs Straße ein und ich kann bereits Musik aus dem Inneres des Hauses wahrnehmen. Auf der Veranda des viktorianischen Hauses stehen einige Partygäste und rauchen oder trinken. Ich schlucke. Worauf habe ich mich hier nur eingelassen?

Die Haustür ist nur leicht angelehnt, sodass wir sie nur aufdrücken müssen. Brianna geht voran und ich folge ihr. Sofort dröhnen Musik und Stimmen von überall und der Geruch von Alkohol steigt mir in die Nase. Wir schieben uns an den Leuten im Flur vorbei ins Wohnzimmer, wo sich die meisten Partygäste aufhalten. Kein Wunder, dieses Zimmer ist riesig. Um den Wohnzimmertisch erkenne ich Leute aus unserer Schule, die Bierpong spielen. Andere Leute, die ich nicht kenne stehen ebenfalls dabei und beobachten das Spiel, als gäbe es nichts Spannenderes. Auf der anderen Seite des Raums steht eine Gruppe Mädchen aus unserem Jahrgang.

„Hey, Avery und Brianna! Schön, dass ihr da seid. In der Küche könnt ihr euch gerne bedienen, wenn ihr etwas trinken wollt", schreit uns von hinten eine Stimme ins Ohr, dass wir zusammenzucken. Als wir uns umdrehen, steht Sarah vor uns und lächelt.

Also lächle ich ebenfalls. „Danke", gebe ich zurück, doch sie ist schon wieder in der Menge verschwunden. Verwirrt sehe ich ihr hinterher. „Komisch."

„Dass der Typ mit den langen Haaren da hinten gerade anscheinend Katzenmilch mit Bier gemixt hat? Ja, das ist eindeutig komisch", sagt Bri und verzieht angeekelt ihr Gesicht. „Ich meine, dass er Milch trinkt ist ja okay, aber..."

(𝗡𝗼𝘁) 𝗬𝗼𝘂 𝗔𝗴𝗮𝗶𝗻Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt