> 𝗞𝗮𝗽𝗶𝘁𝗲𝗹 𝟮𝟳

5.9K 173 8
                                    

Am Mittwochnachmittag fahren Bri und ich ins Einkaufszentrum. Ihr geht es mittlerweile wieder gut und sie sagte, dass sie es keinen Tag länger aushält, Zuhause im Bett zu liegen. Also scheint sie wieder fit zu sein.

Zuerst gehen wir ein einen Klamottenladen, in dem Bri ein Oberteil gesehen hat, das sie unbedingt haben möchte. Dort schlendern wir durch die Gänge, finden aber sonst nichts mehr und gehe zur Kasse. Bevor wir mit unserer Shoppingtour weitermachen, suchen wir uns ein kleines Café und setzten uns hin. Bri bestellt einen Kaffee und ich nehme einen Kakao. „Kaum zu glauben, dass du keinen Kaffee magst", schüttelt sie enttäuscht den Kopf. „Ich kann mir mein Leben gar nicht mehr ohne vorstellen."

„Und ich kann nicht verstehen, wie du keinen Kakao mögen kannst. Das ist einfach das beste Heißgetränk überhaupt", erwidere ich.

Bri rümpft die Nase. „Wenn du meinst. Aber ich glaube, bei uns ist das eine Familiensache. Niemand bei uns mag Kakao. Abgesehen von Conor, der sowieso keine Milch verträgt. Als ich noch jünger war, habe ich ihm immer heimlich Milch ins Essen getan und fand es lustig, wie er danach direkt zur Toilette gelaufen ist", grinst sie. „Jetzt mache ich das natürlich nicht mehr. Aber ich schrecke nicht davor zurück, wenn er mich ärgern sollte.
Bei dem Gedanken muss ich lachen. So nett Brianna auch ist, genauso fies kann sie auch sein.

Unserer Bestellungen werden gebracht und wir bedanken uns bei der Kellnerin. Wir trinken den ersten Schluck und ich bin überrascht, wie gut dieser Kakao schmeckt. Er hat die perfekte Mischung aus Schokolade und Milch. Als ich meine Tasse wieder abstelle, bemerke ich in meinem Augenwinkel bekannte Leute und schaue in ihre Richtung. Natürlich. Es hätte mich auch gewundert, wenn er nicht dabei gewesen wäre. Irgendwie scheint min Gehirn eine Art Blake-Parker-Sensor zu haben, sodass ich fast immer spüre, wenn er da ist, wo ich auch bin, ohne ihn zu sehen. Seufzend wende ich mich wieder meinem Kakao zu.

„Was ist los?", fragt Bri und dreht sich in die Richtung von Blake und seinen Freunden. „Vor denen ist man wohl nirgend sicher, was?"
Lachend dreht sie sich wieder zu mir.

„Allerdings", murmle ich vor mich hin, mit dem Löffel in meiner Tasse herumrührend. Wieder blicke ich hoch und sehe Blake, Conor, zwei weitere aus der Mannschaft und ein braunhaariges Mädchen, das ich nicht kenne. Wahrscheinlich ist sie aus der zwölften. Alle fünf laufen lachend an uns vorbei und bemerken uns nicht. Angeführt wird die Gruppe von Blake und Conor, die mit dem Mädchen in der Mitte vorgehen. War ja klar, dass Blake eher auf Brünette steht. Schon damals hat er immer Lucy Larrington hinterher geguckt, die mit ihren dunklen Haaren, die ihr bis zum Hintern reichten, um sich schlug, als wären sie eine Peitsche. Das schien jedem Jungen, inklusive Blake, zu gefallen. Wie ich dieses Mädchen gehasst habe.

„Wenn du noch fester rührst, ist irgendwann ein Loch in deiner Tasse", unterbricht Bri meine Gedanken. Ich lockere meinen Griff und nehme den Löffel aus der Tasse. Ich habe gar nicht bemerkt, wie fest ich ihn umklammert hielt, bis ich die Abdruckstellen an meinen Fingern sehe.

Meine Freundin mustert mich mit zusammengezogenen Augenbrauen. „Geht's dir gut?"

Ich setze ein Lächeln auf und trinke einen Schluck. „Ja, alles bestens."

Kein bisschen überzeigt, dreht Briana sich wieder in die Richtung unserer Mitschüler. Augenrollend wendet sie sich wieder mir zu. „Bei denen fällt einmal das Training aus und schon sind sie wieder mit dieser Willow unterwegs."

„Was ist denn mit ihr?", frage ich bemüht gleichgültig. Jedoch kann ich nicht leugnen, dass mir gefällt, dass Bri sie nicht zu mögen scheint.

(𝗡𝗼𝘁) 𝗬𝗼𝘂 𝗔𝗴𝗮𝗶𝗻Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt