meeting again

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H A R P E R

Ich hatte gestern Abend, nachdem ich fix und fertig von der Arbeit gekommen war, eine halbe Stunde lang überlegt, was ich heute anziehen sollte, um einen guten Eindruck zu machen.
Bei meinen Recherchen hatte sich herausgestellt, dass Daniel heute auch dabei sein würde und die Tatsache, dass ich die persönliche Assistentin für ihn und seine Kollegen spielen sollte, würde unweigerlich dazu führen, dass wir viel miteinander zu tun haben würden.

Letztendlich entschied ich mich für eine cremeweiße Bluse, die oben am Hals verknotet wurde und eine tiefschwarze High Waist Jeans und steckte mir elegant die Haare hoch. Es war nicht extrem viel chicer als ich sonst gekleidet war, aber doch ein wenig eleganter und ich betete, dass es nicht zu hochgestochen wirken würde.

Während ich vor dem Spiegel stand und mich schminkte, bemerkte ich, dass meine Hände ein wenig zitterten und bemühte mich, einige Male ruhig durchzuatmen.
Ich würde das irgendwie hinkriegen, nein ich musste das irgendwie hinkriegen.
Wenn ich Mrs. Frier oder die Firma heute blamieren würde, wäre ich meinen Job los, das war mir klar.

Entschlossen deckte ich die tiefen Augenringe ab, die ich den letzten zwei Arbeitstagen und -nächten zu verdanken hatte. Aber ich hatte es tatsächlich geschafft, alle Aufgaben rechtzeitig zu erledigen und wenn ich den heutigen Tag überlebte, würde ich mir definitiv drei Kreuze in den Kalender machen.
Ich trug noch ein wenig Wimperntusche auf, dann räumte ich die Schminksachen wieder weg und lief in Elliotts Zimmer.

"Hey Krümel, bist du fertig?"

"Ja Mum."

Er griff nach seinem Schulranzen und ich nach meiner Tasche, dann verließen wir die Wohnung und liefen nach schräg gegenüber, wo ich klingelte.
Wenige Sekunden später öffnete Lauren uns lächelnd die Tür.
"Hey ihr zwei."

"Hey. Ich weiß, ich sage das schon seit einer Woche, aber danke nochmal."

"Ach Harper, das ist wirklich kein Ding. Ich bin sowieso schon wach und morgens noch eine Stunde auf Elliott aufzupassen und ihn dann zum Bus zu bringen ist wirklich kein Ding."

"Trotzdem. Hoffentlich hat die Werkstatt mein Auto bald repariert, dann muss ich nicht mehr eine Stunde früher aus dem Haus, um mit dem Zug zur Arbeit zu fahren."

Sanft lächelte Lauren mich an und gab mir damit zu verstehen, dass ich endlich aufhören sollte mich zu entschuldigen. Ich atmete tief durch und versuchte damit einen Teil meiner Anspannung loszuwerden, dann beugte ich mich zu meinem Sohn und küsste ihn sanft auf den Scheitel.

"Ich gebe mein Bestes, damit wir uns heute Abend noch sehen, Krümel. Und ich wünsche dir einen ganz tollen Schultag. Hab dich lieb."

"Ich hab dich auch lieb, Mum", erwiderte Elliott lächelnd und drückte mir einen liebevollen Schmatzer auf die Wange, dann verabschiedete ich mich auch noch von Lauren und verließ das Haus.

Mir stand ein extrem nervenaufreibender Tag bevor.
Hoffentlich würde alles gutgehen.

~~~

Nervös knetete ich meine Hände und warf einen Blick auf die Uhr.
9:56 Uhr.
Es war soweit.

Ich loggte mich am Computer aus und stand auf, im selben Moment kam Mrs. Frier aus ihrem Büro und wir machten uns auf den Weg zum Haupteingang, um die Gäste von McLaren Racing in Empfang zu nehmen.

Wie immer lief ich einen Meter hinter meiner Chefin, denn sie konnte es nicht leiden, wenn jemand, der im Rang unter ihr war, auf gleicher Höhe lief wie sie. Wir erreichten die Eingangshalle um 9:59 Uhr und ich atmete nochmal tief durch, dann sprang der Zeiger der großen Uhr an der Wand auf die volle Stunde und im nächsten Moment kamen bereits die sechs erwarteten Personen durch die große Glastür.

Melt My Ice, Sunnyboy (Daniel Ricciardo FF)Where stories live. Discover now