Kapitel 23

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*Amara*

Zärtlich legte der Alpha einen Arm um meine Schultern und drückte mich sanft an seinen muskulösen Körper. Augenblicklich färbten sich meine Wangen rot. So etwas sollte er besser nicht vor anderen Rudelmitgliedern machen. Es gehörte sich nicht, sich mit einem Omega sehen zu lassen. "Amara ist meine Gefährtin. Aber sie erkennt mich nicht und kann ihren Wolf nicht spüren. Hast du von einem ähnlichen Fall schon einmal gehört?" mein Blick glitt geschockt zum Alpha. Ich war nicht seine Gefährtin! Er konnte mich doch nicht einfach als diese vorstellen. Kurzerhand entfernte ich mich ein gutes Stück von ihm. Ich war nicht geflohen um mich hier wieder als eine Mate auszugeben. "Ich möchte mit Amara alleine sprechen." die Stimme von Gloria riss mich aus meinen Gedanken. Mit mir alleine? Das würde der Alpha niemals erlauben. "Aber" begann dieser auch schon zu protestieren. "Ich möchte euch helfen, aber dass kann ich nur wenn ich mit ihr alleine spreche" erklärte sich die älteste und sah Arijan abwartend an. "Na gut" nuschelte dieser ehe er mir sanft einen Kuss auf den Scheitel drückte und durch die Türe verschwand. Was war dass denn? Seit wann küsste man wild fremde Personen? "Kindchen du müsstest dein Gesicht sehen!" ein Lächeln bildete sich auf den rosigen Lippen Glorias. "Setz dich, ich beiße nicht" mit diesen Worten klopfte sie auf den Stuhl neben sich. Schnell machte ich mich auf den Weg. Hoffentlich konnte sie mir wirklich helfen. "Wie lange hast du schon keinen Kontakt zu deinem Wolf?" sanft nahm sie meine Hand in die ihre und strich leicht mit ihren Fingern über meinen Handrücken. Diese Geste schien mir so vertraut. "Ich hatte noch nie Kontakt zu meiner Wölfin. Vermutlich weil ich eine Omega bin. Aber auch wenn ich diesen hätte, ich bin nicht die Gefährtin des Alphas. Wie gesagt ich bin eine Omega. Wir haben keine Gefährten" erklärte ich sachlich und hoffte inständig, dass sie dieses Missverständnis endlich auflösen würde. "Es tut mir leid, wenn ich deine Welt nun durcheinander bringe aber du hast einen Gefährten. Jeder Omega hat einen. Ich weiß nicht, wer dir diesen Schwachsinn erzählt hat aber es war definitiv gelogen." mitleidig betrachtete sie mich und fuhr auch sogleich fort. "Gerade weil du eine Omega bist, ist es nicht selten dass der Alpha dein Gefährte ist. Omegas ergänzen sich perfekt mit Alphas. Alphas fehlt einfach die Empathie um jedem Rudelmitglied zu helfen und die richtigen Entscheidungen zu treffen." Gloria musterte mich aufmerksam. Meine Gedanken rasten. Sie schienen mich beinahe zu erschlagen. War mein ganzes Leben etwa eine Lüge? "D...das stimmt nicht! Das kann nicht stimmen" mit diesen Worten sprang ich vom Stuhl auf und fuhr mir einmal gestresst über mein Gesicht. "Doch mein Kind. Es ist bereits seit tausenden von Jahren so. Ihr Omegas seit wirklich wertvoll für jedes einzelne Rudel. Ohne euch könnten wir nicht einmal existieren" Gloria schien sich so sicher zu sein. "Wieso behandelt ihr uns dann so schlecht? Wichtige Dinge behandelt man gut und tritt sie nicht mit Füßen" auch wenn ich leise sprach, so tobte in mir ein Wirbelsturm an Gedanken und Gefühlen. "Ich weiß nicht was du meinst. Wir behandeln Omegas wie jeden anderen im Rudel. Wir beschützen sie und passen auf sie auf" ich spürte Glorias verwirrten Blick auf mir. "Wir Omegas dürfen nicht am Rudel leben teilnehmen. Wir werden immer zu geschlagen und dürfen nur die niederen Arbeiten verrichten. Der Alpha kann alles mit uns machen und nur der Oberalpha unser König, darf uns töten. Du willst mir doch nicht sagen, dass du davon noch nie etwas gehört hast?" meine Stimme bebte. Ignorierte Gloria wirklich alles was um sie herum passierte? Schwer ächzend erhob sich die ältere Dame und kam auf mich zu. Erneut ergriff sie meine Hand und streichelte sanft meinen Handrücken. "Mein Kind, diese Regeln gibt es bereits seit tausenden von Jahren nicht mehr. Arijan's Vater hat diese bereits als er regierte abgeschafft. Kein Rudel lebt mehr nach diesen Regeln. Zumindest kein mir bekanntes. Es wurde verboten Omegas so zu behandeln" ein bedauerlicher Ausdruck legte sich auf Glorias Gesicht. "A..aber mein Rudel" meine Augen füllten sich mit Tränen. Das konnte doch nicht alles gelogen sein. "Deswegen hast du keine Verbindung zu deinem Wolf. Wölfe brauchen ein Rudel leben, dieses hattest du nach deinen Erzählungen nie. Aber sei unbesorgt. Deine Wölfin wird sich schon bald bei dir melden. Sie ist stark, sie wird es schaffen deine inneren Blockaden zu überwinden." noch einmal tätschelte Gloria meine Hand ehe sie sich auf den Weg Richtung Türe machte. "Ich werde dir Arijan schicken. Wenn du etwas benötigen solltest, das gelbe Haus am Ende der Straße ist meines. Ich freue mich immer über Besuch" und mit einem letzten Lächeln war sie verschwunden. Zurück blieben nur meine wirren Gedanken und die tiefe Verzweiflung die sich in mir breit machte. Entkräftet lies ich mich auf das Bett sinken. 

Behind Sad EyesWhere stories live. Discover now