Kapitel 28

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*Amara*

Unruhig wanderte mein Blick im Zimmer auf und ab. Ich wusste nicht wie lange ich hier schon neben Elijan saß, jedoch war es draußen stock dunkel und somit bestimmt mitten in der Nacht. Ich konnte nicht schlafen. Ob ich Angst vor den Konsequenzen hatte oder es doch die Schmerzen waren, wusste ich nicht. Ein Gefühl in mir ließ mich aufseufzen. Ich wusste, dass ich mit dem Alpha reden musste. Fliehen war keine Option. Zum einen wegen meinem Bein aber zum anderen, würde ich Elijan niemals hier alleine zurück lassen. Mit einem Seufzen erhob ich mich. Vielleicht hatte ich Glück und der Alpha war noch wach. Ein humorloses Lachen entkam mir, mit Glück hatte dies nichts zutun. Ich würde mir immerhin eine saftige Strafe abholen. Mein Blick fiel auf meinen Oberarm auf welchen die Hand des Alphas nun deutlich in einem dunklen blau schillerte. Mein Bein schmerzte, dennoch bewegte ich mich in Richtung der Türe. Mein Blick fiel auf Verbandszeug und eine Salbe, welche noch neben Elijan lag. Kurzerhand beschloss ich sie mitzunehmen, der Alpha hatte sich immerhin die Fingerknöchel aufgeschlagen. Auch wenn er ein Alpha war, sollte man die offene Wunden nicht unbehandelt lassen. Noch einmal atmete ich tief durch ehe ich zur Zimmertüre schritt und diese öffnete. Sofort empfing mich eine Wache, welche vor meinem Zimmer positioniert wurde. "My Luna, kann ich Ihnen helfen?" der junge Mann lächelte mich an und hatte respektvoll den Kopf gesenkt. Ich war nicht seine Luna, bei weitem nicht. Doch hatte ich nicht die Kraft ihn jetzt zu berichtigen. "Könntest du mich bitte zum Alpha bringen? Ich kenn mich im Schloss leider noch nicht besonders gut aus" antwortete ich daher leise und lehnte mich leicht gegen die Wand. Das Bein brannte unaufhörlich. "Ja natürlich my Luna. Soll ich uns ankündigen?" mit einem Nicken bejahte ich dies. Ich sollte nicht vergessen, dass ich gleich mit dem Alpha höchstpersönlich sprechen müsste. "Sehr wohl, wenn Ihr mir folgen würdet?" die Wache deutete in eine Richtung. Erschöpft setzte ich mich in Bewegung. Ich war langsamer als die Wache, bei weitem. Mein Bein ließ keine schnellere Geschwindigkeit mehr zu. "Möchten Sie?" auch die Wache schien dies zu bemerken denn kurzerhand bot er mir seinen Arm an. Dankend nickte ich "Das ist wirklich sehr nett, danke. Wie heißen Sie?" versuchte ich eine Konversation aufzubauen, der Weg war doch länger als gedacht. "Szabolcs, my Luna" mit einem Lächeln beantwortete er meine Frage und sofort speicherte ich den Namen. "Ich bin Amara" mit einem Lächeln verriet ich ihm nun auch meinen Namen und hoffte, dass wir bald stehen bleiben würden. Die Schmerzen trieben die Überlkeit in mir empor.

"Danke fürs hinbringen" murmelte ich. Noch ehe ich mich von ihm lösen konnte, ertönte ein aggressives Knurren. Mein Blick flog zur Seite. Arijan stand mit wütendem Gesicht keine 10 Meter vor mir. "Tut mir leid" als hätte sich Szabolcs verbrannt lies er mich los. "Fass sie nie wieder an!" brüllte Arijan und kam auch schon schnellen Schrittes auf uns zu. "Geh!" flüsterte ich zu Szabolcs ehe dieser auch sofort verschwand und mich mit dem wütenden König alleine ließ. Keine zwei Sekunden später fand ich mich in einer festen Umarmung wieder. Perplex blinzelte ich. Würde er mich nicht zuerst einmal bestrafen? Vorsichtig löste ich mich, oder eher versuchte ich mich zu lösen. Doch Arijan ließ nicht von mir ab. Sein Duft stieg in meine Nase und gerade noch so konnte ich ein tiefes Seufzen unterdrücken. Er roch gut, immer. Leicht lehnte ich mich an ihn. Mein Bein ließ nichts anderes mehr zu und eventuell auch um diese ständige Wärme, welche von ihm ausging in mich aufzunehmen. Gerade als ich mich bei ihm entschuldigen wollte, wurde mir plötzlich schlecht. Ich merkte wie mir heiß und kalt gleichzeitig wurde. Noch ehe ich etwas dagegen unternehmen hätte können, fielen meine Augen zu und die Schwärze um mich herum hieß mich willkommen.

Mein Kopf brummte. Das war das erste, was ich wirklich wieder wahrnehmen konnte. Das zweite war ein stechender Schmerz in meinem Bein. Augenblicklich schoss mein Oberkörper nach oben um an mein Bein zu fassen. "Bleib liegen. Du brauchst Ruhe" mein Blick huschte zur Seite nur um einen besorgten Arijan zu sehen. "Er hat Recht. Sie müssen Ihr Bein schonen." der Arzt, welchen ich an meinem ersten Tag hier bereits getroffen hatte war auch hier. Erschöpft ließ ich mich wieder in die Kissen sinken. Wo war ich hier überhaupt? "Ich hab dich auf mein Zimmer gebracht. Ich dachte hier fühlst du dich wohler als auf der Krankenstation" Arijan setze sich zu mir aufs Bett. Schnell nickte ich. Was hätte ich auch sonst dazu sagen sollen. "Amara, Ihr Bein-" der Arzt hatte seinen Satz noch nicht zu Ende gesprochen, da unterbrach Arijan ihn schon unwirsch. "Danke für deine Hilfe. Ich komme nun alleine klar" ein deutlicher Befehl des Alphas. Noch bevor ich eine Frage hätte stellen können, war der Arzt auch schon verschwunden und ich war mit Arijan alleine. Ein Klos bildete sich. Mein Blick wanderte zu meinem Oberam. Würde er mich erneut verletzen? Ich war verwundert als ich bemerkte, dass jemand eine Salbe auf den dunkelblauen Fleck auf meinem Arm geschmiert hatte. Arijan schien meinem Blick gefolgt zu sein denn augenblicklich ertönte ein tiefes Seufzen. "Es tut mir leid. Alles! Ich hätte nicht so mit dir sprechen dürfen und dir schon gar nicht weh tun dürfen. Ich hab meinen Wolf in deiner Nähe einfach kaum im Griff. Er dreht durch wenn etwas mit dir nicht stimmt. Und dann war dieser Eindringling hier und du hast ihn mir vorgezogen. Ich weiß das ist keine Entschuldigung aber es tut mir leid" mit einem Welpenblick vom feinsten sah Arijan mich an. Hatte sich der Alpha gerade bei mir entschuldigt?

Was glaubt ihr wie es weiter geht? Lasst mir gerne ein paar Kommentare da, ich bin gespannt in welche Richtung eure Fantasie geht :D

Behind Sad EyesWhere stories live. Discover now