Kapitel neununddreißig

22.3K 627 38
                                    

"Ich habe gesagt ihr sollt sie nicht bewusstlos machen!"

"Sie hätte sonst geschrien"

"Wie lange ist sie schon weg?"

"Vielleicht so 50 Minuten"

"Vielleicht?! Ruft mich, wenn sie wach ist!", befahl eine Männerstimme, bevor eine Tür ins Schloss fiel.

Mein Schädel fühlte sich an, als würden unzählige kleine Nadeln hinein stechen. Wer zum Teufel sprach da so laut?

Ich biss die Zähne zusammen und blinzelte langsam gegen die unerträgliche Helligkeit an.

Schwarze Vorhänge.

Schwarze Wände.

Ein Gesicht, dass mich anstarrte.

Ein Kronleuchter.

Moment, ein Gesicht?!

"Sie ist wach", stellte der Mann unnötiger weise fest. Mit einem mal entdeckte ich ein weiteres Gesicht in meinem Blickfeld.

"Geht doch", stöhnte einer der beiden Männer. Sie kamen mir bekannt vor. Das waren die beiden, die mich mitgenommen hatten.

"Seid ihr noch ganz bei Sinnen?", knurrte ich unter zusammen gebissene Zähne. Ich richtete meinen Oberkörper wieder auf und schwang meine Beine von der riesigen Ledercouch.

"Hol den Chef!", befahl der größere von den beiden. Dieser machte sich sofort auf den Weg, weshalb mein Blick sich nun auf den Mann vor mir richtete. Fragend musterte ich seine dunklen Gesichtszüge und war mir nicht ganz sicher in was für einer Situation ich mich gerade befand.

Ich wurde gegen meinen Willen mitgenommen und befand mich nun bei Menschen, die ich nicht kannte. Alles sah für mich ganz danach aus, dass ich entführt wurde. Schlagartig blieb mir die Luft weg und mein Herz fing unkontrolliert an zu schlagen. Ich durfte jetzt keine Panik schieben, das würde alles nur noch schlimmer machen.

"Wie heißen Sie", fragte ich den Mann vor mir. Er hob irritiert eine Augenbraue in die Höh, da er mit solchen Fragen wohl nicht gerechnet hatte.

"Habt ihr sie?", sprach jemand anderes, der mit viel Schwung die riesige Tür aufstieß und kurz darauf in voller Pracht im Raum stand.

"Du?", fragte ich abwertend, als ich einen der Garcias Brüder erkannte. Um genau zu sein, der, dem ich damals ins Bein geschossen hatte. Seine Brünetten Haare, hingen zerzaust auf seinem Kopf, während sein Körper noch in einem Anzug steckte, da er wohl auch gerade von der Hochzeit kam.

"Als wäre das so eine Überraschung für dich", erwiderte er mit düsterem Blick und kam dabei langsam auf mich zu, wobei er immer noch ganz leicht am Humpeln war. Unschuldig verkniff ich mir diesbezüglich mein grinsen. 

"Naja also um Ehrlich zu sein schon, ich hätte nie gedacht dein Ego durch sowas so kränken zu können", konterte ich liebevoll.

"Am liebsten würde ich dir gerade-", knurrte er und griff mit seiner großen Hand an meinen Nacken, um meinen Kopf in die Höhe zu recken. Schwer atmend betrachtete ich seine Grauen Augen, die durch das spärliche Licht eher Schwarz wirkten.

"Finger weg Diabolo!", befahl ein älterer Mann, der sich bei genauerem betrachten als den Vater der Garcias Söhne heraus stellte. Er hatte das ganze Schauspiel im Türrahmen beobachtete, weshalb er nun dazwischen ging. 

Hinter ihm stand der andere Bodyguard, der eben noch mit im Raum war und ein zierliches Mädchen mit Schwarzen Haaren. Sie trug ihre Hüftlangen Haare zu einem strengen, Hohen Zopf, ihr Make Up saß Makellos perfekt auf ihrer Haut. Ihre langen Beine steckten in einer dunkelgrünen Cargo Hose, die Hauteng war, was sie mit einem schwarzen T Shirt kombinierte. Darüber trug sie eine Schusssichere Weste, ganz zu schweigen von ihren Tattoos, an den Armen und der AK 74, die sie schützend vor ihre Brust hielt.

𝐌𝐨𝐫𝐞𝐭𝐭𝐢 ✓Where stories live. Discover now