Donnerstag, 21. Juli

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- Max -
Sie beobachtete mich. Sie sah wie verzweifelt ich war. Ich musste mich wirklich zusammenreißen nicht loszuheulen, allein weil ich daran denken musste wie Lena sie umbrachte. "Weine." Ich schaute sie an. Meine Sicht verschwamm da ich ihre Worte befolgte. Ich spürte wie sie meine Lippen mit ihren berührte, was mich wieder beruhigte. Jedes Mal wenn ich ihre nähe spürte, wurde alles besser. "Du bist alles was ich will.", flüsterte sie. Eine Weile lehnte sie mit ihrem Kopf an meiner Schulter. "Es wird spät, ich sollte langsam rein." Es waren zwei Stunden vergangen. "Warte. Ich will dir noch was geben." Ich kramte aus meiner Tasche einen Umschlag. "Bewahre ihn gut auf, er kommt von Herzen." Liebesbriefe waren wirklich nicht meine Stärke, um ehrlich zu sein hasste ich sie, aber bei Kathy waren sie für mich etwas besonderes. "Danke für den schönen Nachmittag.", sagte sie und küsste mir auf die Wange, dann betrat sie die Klinik. Auf dem Heimweg überlegte ich. Was wenn ich mich einfach umbringe? Was wenn ich ihr einfach das gebe was sie will, nur das sie es nicht erledigen muss? Das konnte ich jedoch Kathy nicht antun, das wäre zu hart für sie gewesen. Ich holte meinen Schlüssel raus und öffnete die Haustür. Senna stand in der Küche und kochte Abendessen. "Hallo Mama.", sagte ich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Hallo Schatz.", gab sie leise zurück. "Hast du Hunger?" Ich nickte. Sie schüttete mir etwas Suppe auf den Teller und hielt ihn mir hin. "Wie geht's es Kathy?" "Soweit gut, sie isst normal und beschwert sich nicht darüber." "Also geht es ihr besser als dir." Ich schaute Senna an. "Wie meinst du das?" "Ich sehe doch wie du zerbrichst, du bist unglücklich. Die Angst um Kathy macht dich kaputt." Sie bewegte sich Richtung Wohnzimmer. "Mir geht es gut Mama, wirklich." Sie setzte sich aufs Sofa und schaltete den Fernseher ein. "Wenn ich in dich hineinsehen könnte, würde ich einige Gedanken ändern.", sagte ich lachend und setzte mich zu ihr. "Wenn dann andersrum." Sie wuschelte mir durchs Haar. "Wie läuft die Schule?", fragte sie wandte sich dem Fernseher zu. "Ach wie die Schule halt laufen muss." "Also schlecht.", sagte sie und seufzte genervt. "Es könnte besser laufen.", versuchte ich sie aufzumuntern. "Wenn du dein Abitur nicht packst, musst du es eben wiederholen. Du weißt das du Glück hast das du noch genommen wurdest." Ich nickte. "Mach was draus." Nachdem wir gegessen hatten, ging ich nach oben auf mein Zimmer. Als ich es betrat fiel mir auf, das es aussah wie ein Schlachtfeld obwohl ich es aufgeräumt hatte. Die Bilder waren zum Teil abgerissen und das Bild was auf meiner Kommode gestanden hatte lag auf dem Boden, komplett kaputt. "Mam, komm mal bitte.", schrie ich nach unten. Auch sie wusste nicht genau was hier passiert war. "Diese Frau bring ich noch um.", sagte ich wütend. "Lena?", fragte Senna grinsend. "Ja, Lena." Sie schüttelte lachend den Kopf und ging wieder nach unten. Doch hatte ich nicht bemerkt das Lena noch in meinem Zimmer war.

The Song of the DeadWhere stories live. Discover now