Sancho//Rashford

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Trigger Warnung: Selbsthass und Selbstverletzendes Verhalten!
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Jadon
Nur in Boxershorts bekleidet stand ich vor dem Spiegel und betrachtete mich. Blass und mit dunkeln Augenringe blickte mich mein Spiegelbild an. Du bist fetter geworden schrie mir meine innere Stimme zu und sogleich füllten sich meine Augen mit Tränen. Jetzt weinst du schon wieder. Mein Gott bist du erbärmlich lästerte sie und lachte mich aus. Verzweifelt hielt ich mir die Ohren zu. ,,Hör auf! Sei still!", schrie ich und Tränen liefen über mein Gesicht. Hast du schon vergessen? Ich bin du. Also musst du still sein nicht ich. Ein verzweifelter Schrei verließ meinen Mund und ich ließ mich auf dem Boden sinken. Schluchzend rollte ich mich zusammen. Steh auf Du Loser! Es ist Training! Die Erinnerung das ich zum Training musste verursachte Angstschweiß bei mir, mein ganzer Körper zitterte und nur mit viel Mühe schaffte ich es aufzustehen und mich anzuziehen. Kraftlos ging ich in die Küche und öffnete den Kühlschrank. Er war prall gefüllt, mit Dingen die ich früher gerne gegessen hatte. Wenn du was isst, wirst du noch fetter. Als Fettsack wird dich Marcus erst recht nicht lieben. Abermals trieb mir diese Stimme in meinen Kopf die Tränen in die Augen, mein Blick glitt durch die Küche und blieb an einen Gegenstand hängen der in letzter Zeit zu meinen besten Freund geworden war. Der Klinge. Wie in Trance griff ich danach und zog sie mir einige Male über die Haut. Fasziniert beobachtete ich wie mein Blut aus der Wunde hinaus quoll und sich im Spülbecken sammelte. Das altbekannte Brennen ließ mich wieder spüren das ich ein Mensch. Wie eine Maschine säuberte ich die Wunde, wobei ich nicht mal mit der Wimper zuckte und verband meinen Arm. Anschließend zog ich mir meinen Pulli über, schnappte mir meine Sachen, zog mir Schuhe und Jacke an und fuhr schließlich zum Training. Je näher ich dem Trainingsgelände kam desto lauter wurde wieder diese Stimme in meinen Kopf. Das du dich noch hierher traust. Du Versager. Krankhaft unterdrückte ich mir meine Tränen, parkte und ging mit langsamen Schritten zur Kabine. Mit meiner zitternden Hand öffnete ich die Tür und schon begrüßte mich ein so lauter Geräuschpegel das diese Stimme in meinen Kopf für einen kurzen Moment übertönt wurde. ,,Jay Kumpel wie geht's dir?", begrüße mich Marcus lächelnd und legte einen Arm um meine Schulter. Wie sehr ich seine Nähe doch genoss. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meinen Lippen. ,,Gut danke und selbst?", bekam ich nach einigen Sekunden endlich raus. ,,Alles Bestens Kleiner", antwortete er und begann sich umzuziehen. Nur schwer konnte ich mir das Starren verkneifen während ich mich selber umzog. Mach dich nicht lächerlich. Marcus wird nie was für dich empfinden. Es ist schon ein Wunder das er überhaupt mit dir befreundet ist. Da war sie wieder. Diese ach so tolle Stimme. ,,Jay...Gott was du da gemacht?", hörte ich Marcus plötzlich besorgt fragen. Sein Blick war auf mein Unterarm fixiert, still fluchend bemerkte ich das nicht an den Verband gedacht hatte. ,,Ach ich hab mich gestoßen. Alles halb so wild", sagte ich stotternd. Anhand seines Blickes bemerkte ich das Marcus mir diese Story nicht abnahm, jedoch bohrte er nicht weiter.
Schließlich gingen wir beide ebenfalls auf dem Platz. Aufgrund des starken Gewichtsverlustes, war meine Ausdauer nicht grad die beste, sodass ich schnell an meine Grenzen kam. Jedoch ließ ich mir nichts anmerken und machte weiter, am Ende des Trainings war ich völlig fertig. Ich freute mich auf zuhause und wollte einfach nur ins Bett. Ohne mich wirklich zu verabschieden oder mich umzuziehen verschwand ich aus der Kabine und fuhr nach Hause. Als ich die Küche betrat blieb mein Blick wieder am Kühlschrank hängen. Willst du noch fetter werden? Kopfschüttelnd ging ich an ihm vorbei, betrat mein Schlafzimmer und kuschelte mich ins Bett. Leise begann ich zu weinen. Seit meinen Wechsel ging alles den Bach runter, meine ehemaligen Kollegen, meine Freunde aus Dortmund hassten mich, da ich jeglichen Kontakt mied, meine Karriere war so gut wie zerstört und dazu hatte ich noch Gefühle für Marcus die ich nicht haben durfte. Am besten für alle wäre es wenn ich diese Welt für immer verlassen würde. Völlig fertig schloss ich die Augen und fiel in einen unruhigen Schlaf.

Marcus
Ich machte mir schon länger Sorgen um Jadon, doch als ich ihn heute in der Kabine sah vergrößerten sich diese Sorgen. In mir baute sich ein schlimmer Verdacht auf, der sich beim Anblick seines Armes nur noch verschlimmerte. Daher entschied ich mich ihn zu besuchen und nach ihm zu schauen. Bei Jadon angekommen, klingelte ich. Doch auch nach mehrmaligen klingeln öffnete niemand die Tür. Also nahm ich mir den Zweitschlüssel und öffnete die Tür. In der Wohnung war es stockdunkel und erst auch verdammt still, dann plötzlich hörte ich lautes Gepolter aus dem oberen Stockwerk. Alarmiert ging ich die Treppen hoch und betrat das Schlafzimmer aus dem ich die Geräusche hörte. Was ich vorfand schockierte mich zutiefst. Jadon saß in einem Chaos aus kaputten Möbeln und Glasscherben. Er war am weinen und am schreien und schien mich gar nicht zu bemerken. Gerade nahm er eine Scherbe und wollte sich diese über den Arm ziehen als endlich wieder Leben in meinen Körper kam. Mit einem Satz war ich bei ihm, riss ihm die Scherbe aus der Hand und zog ihn an mich. Schluchzend krallte er sich an mir fest. ,,Ich kann nicht mehr Marcus", sagte er verzweifelt. ,,Ich bin hier Jay. Ich helfe dir", flüsterte ich und zog ihn noch enger an mich.
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Eigentlich sollte das nur ein Teil werden, aber das wäre zu lang geworden also splitte ich ihn in zwei Teile 🙈❤️
Hoffe euch hat's gefallen ❤️ irgendwie zumindest
Kathi

One Shots BoyxBoyWhere stories live. Discover now