[EXTRAKAPITEL] XI. Thalia - Monster

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Erschöpft von der Jagd auf den Teumessischen Fuchs ließ sie sich in das Gras fallen. Tränen traten aus ihrem Augenwinkel, als sie an alle Jägerinnen dachte, die in letzter Zeit ihr Leben lassen mussten. Phoebe, Bianca, Alissa, aber vorallem eine: Zoë.

Sie wollte es nicht zugeben, aber sie vermisste sie. Und jetzt waren es nur noch zehn Jägerinnen, die Jagd war geschwächt. Artemis war losgezogen, um bei Athena Rat zu suchen und hatte Thalia die Kontrolle übergeben.

Sie hatte nur eine Idee, wo sie für einige Zeit Ruhe haben könnten. Sie waren nur noch eine Meile vom Camp entfernt, wurden jedoch schon von einem Mantikor, dem Minotaurus, Lycaons Wölfen und drei Zyklopen angegriffen worden.

»Wir müssen weiter, Leutnant«, meldete sich Clio, eine relativ neue Jägerin und bedeckte das Gesicht der toten Megara mit einem dunklen Tuch. Sie war von dem Mantikor gestochen worden, als sie auf seinen Rücken gesprungen war und ihn erstochen hatte.

»Wohl war, Schwester«, sagte Thalia und erhob sich schwerfällig. »Wir müssen wirklich los.«

Die zehn Mädchen ließen ihre toten Kameradinnen geschützt liegen und beteten zu Artemis und Hades, dass sie ins Elysium eingehen sollten.

Das Camp war nur noch fünfzig Meter entfernt, da ließ ein Krachen sie alle zurückweichen. Clio war stehengeblieben und starrte sie aus goldenen Augen an.

»Eidola«, flüsterte Thalia. »Verlasst sie!«

»Tochter des Zeus«, sagte Clio mit einer fremden Stimme. Tiefer. Dreifach. »Wie lange haben wir Monster auf den Moment gewartet. Das hier wirst du nicht überleben.«

Thalia hielt ihren Speer in der Hand, konnte Clio aber nicht wehtun. Sie war auch keine Tochter der Aphrodite und beherrschte keinen Charmesprech. Sie konnte es aber versuchen.

»Clio!«, flüsterte sie. »Clio, das bist nicht du. Wehr dich gegen das Monster.«

Clios linkes Auge wurde wieder normal, braun, das andere loderte golden auf. Thalia wagte einen Schritt auf sie zu, doch die Jägerin zückte ein Messer, wollte es auf die Tochter des Zeus schleudern, doch dann übernahm ihre andere Hand und sie stach es sich selbst in die Magengrube.

Thalia schrie auf und stürzte zu der Sterbenden.

Clios Augen waren nach außen gedreht, sodass man nur noch das weiße sah, der Dolch steckte bis zum Griff in ihrem Körper.

Sie atmete nicht mehr.

Thalia konnte nicht trauern, denn Persephone, eine Jahrhunderte alte Jägerin rief panisch: »Hinter dir, duck dich!«

Thalia tat wie gehießen und entging einem sicheren Tod, durch den Biss einer Hydra. Sie fuhr herum und schlug automatisch den Kopf ab.

»Tu das nicht!«, schrie Persephone, welche gerade von einem anderen Kopf in die Enge getrieben wurde. Sie wich aus, als er Kopf nach vorne schoss und vier Bäume mit sich riss. Sie wurde unter einem begraben und bewegte sich nicht mehr.

Es hätte nicht schlimmer kommen können. Kam es aber. Die letzten Jägerinnen schossen Pfeile ab, wie noch nie so schnell. Immer wieder wurde eine umgenietet oder gebissen.

»Wir müssen sie in Richtung Camp jagen!«, kreischte Thalia und ihre Stimme war erstaunlich hoch. »Dort kriegen wir Hilfe und sind in Sicherheit!«

Die wenigen noch ansprechbaren reagierten augenblicklich. Sie ließen vom Kampf ab und rannten in Richtung der Fichte, die schon auf dem Hügel, ganz nah neben der Athena Parthenos, dem goldenen Vlies und dem Drachen stand.

𝐓𝐇𝐄 𝐇𝐔𝐍𝐓 𝐎𝐅 𝐓𝐇𝐄 𝐆𝐎𝐃𝐒 - 𝐩𝐣𝐨/𝐡𝐩  ✓Where stories live. Discover now