Kapitel 9: Der fünfte Hüter

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Ich hatte es geschafft. Einfach alles. Ich wusste, wer ich war. Ich wusste, warum ich auf der Welt war. Ich wusste, dass ich ein Hüter sein sollte. Ich war inzwischen weit gekommen, seit dem Moment, wo Pitch mich in eine Schlucht in Norwegen geschmissen und zurückgelassen hatte. Ich hatte mich überwunden meine Erinnerung anzusehen und hatte so viel Klarheit und Hoffnung geschöpft, das ich gefühlt gegen jeden antreten konnte. Ich war nach der Schlucht in Pitches Versteck geflogen und konnte an seiner Weltkugel sehen, wie schnell die Lichter ausgingen. Die Lichter zeigen jedes Kind, das glaubt und Hoffnung hat. Doch durch die Angst verloren viele ihren Glauben oder viel mehr alle auf der Welt, bis auf ein Kind: Jamie. Ich traf die Hüter das erste Mal wieder nach dem Osterdesaster, sie waren schwach und konnten sich gerade mal auf den Beinen halten. Den Osterhasen hatte es am schlimmsten getroffen, wie North erzählte. Das bestätigte sich, als ein kleines Kaninchen aus seinem Schlitten hüpfte. „Oh nein", brachte nur hervor. Jamie ging lachend auf Hase zu: „Das ist der Osterhase?" „Endlich mal einer, der mich sieht. Hey Keule, wo bist du denn vor einer Stunde gewesen?", fragte Hasen wütend und vorwurfsvoll. „Was ist mit ihm passiert? Er war doch mal groß und cool. Und jetzt ist er, süß", Jamie fing an Hase am Hals zu kraueln, dieser genoss es, jedoch nicht lange. „Hat er das Wort süß von dir?", fragte Hase grimmig an mich gewandt und sprang auf mich zu. Jedoch fühlte ich mich nicht gerade bedroht, da Hase einfach so klein war und nichts wirklich ausrichten konnte. „Ich und du, na komm schon!", forderte er mich heraus. Bevor ich reagieren konnte, ging Jamie zwischen uns beide und stellte sich vor den kleinen Osterhasen: „Durch ihn weiß ich, dass es dich wirklich gibt. Gerade als ich angefangen hab, nicht mehr daran zu glauben." Jamie hockte nun vor Hase und schaute beschämt auf den Boden. Hase schaute überrascht den kleinen Jungen vor sich an: „Seinetwegen glaubst du wieder. An mich?!" Jamie lächelte ihn nun an und Hase wandte dankend seinen Blick an mich.

Der harmonische Moment wurde durch Pitches dunkles Lachen gestört und wir waren alle, so gut jeder konnte, bereit zum Kämpfen. Als es schwierig für uns alle wurde, da Pitch durch seine verbreitete Angst stärker denn je geworden war, mussten wir anders handeln als sonst. Dank meiner früheren Erinnerung kam mir die Idee. Ich brachte Spaß in den Kampf und brachte nicht nur Jamie, sondern seine Freunde vor Pitch zum Lachen. Durch Jamies Freunde glaubten wieder mehr und die Hüter bekamen wieder ein Teil ihrer Kräfte zurück. Gemeinsam konnten wir somit Pitch besiegen und ins dunkle Loch zurückschicken, wo er her gekommen war.

Als alle lachend auf dem See, wo ich Jack Frost wurde, rutschten und Spaß hatten, wandte sich North schließlich an mich. „Damit wir es amtlich machen. Wirst du, Jack Frost, die Kinder dieser Welt beschützen und für sie da sein?" Ich lächelte Jamie an, der inzwischen mit seinen Freunden um uns herum stand. „Ja, ich will." North lächelte und sagte: „Damit erkläre ich dich, Jack Frost, jetzt und für immer als Hüter." Ich lachte und bekam viele Umarmungen, meiner jetzt neuen Teamkollegen. Ich bin tatsächlich ein Hüter. Genau an dem Ort, wo ich auch Jack Frost geworden bin. Wie passend. Ich grinste in mich hinein und flog nach meinen Abschiedsworten an Jamie mit den Hütern davon. Der Flug mit den Hütern war angenehm entspannt und wir hatten viel zu lachen, auch Hase und ich verstanden uns gut.

Schließlich kamen wir beim North an und feierten noch ausgelassen. Zum Einen unseren Gewinn über Pitch und das wir Sandi wieder hatten und zum Anderen meine offizielle Ernennung als Hüter. Nach einer Weile verabschiedete sich Fee, da sie noch eines wieder neu sortieren musste in ihrem Zahnpalast. Sie kam noch einmal zu mir, bevor sie endgültig ging. „Hey Jack, danke nochmal für deine Hilfe. Ohne dich hätten wir es nicht geschafft. Du bist toll," sagte Fee und schloss mich fest in ihre Arme. Nach einer für mich viel zu langen Umarmung, ließ mich die Zahnfee schließlich frei und flog mit ein paar ihrer Babyfeen zu ihrem Zahnpalast. Der Rest und ich feierten noch weiter, auch wenn Sandi irgendwann nur noch in einer Ecke schlief. Mit Hase hatte ich tatsächlich den meisten Spaß. Ich habe noch nie so viel in meinem Leben gelacht, wie an diesem Abend. Spät in der Nacht war die Luft dann doch raus. Hase verschwand in einem Loch und ich entschloss mich auch für den Heimweg.

A Jelsa Fanfiction - The first FrostWhere stories live. Discover now