Kapitel 13: Eine unerwartete Nachricht

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POV Elsa
Ich fühlte mich besser und befreite denn je. Hier war mein persönliches Reich, wo ich niemanden verletzten konnte und ich, ich selber sein konnte ohne Sorgen. Als ich es am Schloss Tor klopfen hörte, zuckte ich jedoch zusammen, wer konnte das sein. Aber dann kam mir schon das altbekannte Gefühl und ich öffnete die Türen und kam ans Geländer, von wo aus ich die Eingangstür sehen konnte. „Hallo Jack", begrüßte ich ihn, mit einem befreiten Lächeln. Er schaute sich nicht lange um, als er meine Stimme hörte, ging sein Blick sofort auf mich. „Elsa. Wow", brachte er nur heraus und starrte mich mit seinem schiefen Lächeln an. „Ja, ich wusste gar nicht, wozu ich alles in der Lage war. Hier bin einfach zuhause und muss keine Angst mehr haben Arendelle oder Anna zu verletzten." Während ich redete und in Gedanken bei meinen Kräften war, die mich selber sehr überrascht hatten, kam Jack an den Fuß der Treppe. Ich verlor mich schließlich in meinen Gedanken und schaute mir nur mein selbstgemachtes Schloss genauer an. Irgendwann spürte ich dieses bestimmte Kribbeln stärker als zuvor, ich wendete mich in Richtung Treppe und zuckte zusammen.

Jack war nicht mehr am Fuß der Treppe, wo ich ihn erwartet hatte, er stand mir nun direkt gegenüber, nicht mal ein Meter von mir entfernt. Ich starrte ihn nur überrascht an: „Jack was machst du?", brachte ich irgendwann die Frage heraus. Jack grinste nur, man konnte ihm ansehen, dass er etwas vor hatte, und kam ein Schritt näher auf mich zu. Ich wurde nervös, aber von ihm wegbewegen, wollte ich mich auch nicht. Wir waren nur noch ein paar Zentimeter voneinander entfernt. Wir verloren uns in den Augen des jeweils anderen. Der Augenkontakt wurde auch nicht unterbrochen, als Jack langsam seine warmen, großen Hände auf meine Hüfte legte und mich näher an sich zog. Er bewegte seinen Kopf auf mich zu, mein Mund öffnete sich, doch kurz bevor seine Lippen auf meine trafen, versteifte ich mich. Jack merkte mein innehalten, zog seinen Kopf zurück und schaute mich fragend an. „Alles okay", sein Atem ging gegen meine Lippen und das Bedürfnis diese Distanz zwischen uns zu überwinden wurde immer größer. Doch genau das war das Stichwort; Distanz, sie bestimmte mein ganzes Leben, es war ein Instinkt mich von anderen fernzuhalten, nur bei Jack vergaß ich diese Faustregel. Doch jetzt schlug sie, wie ein Gong bei mir ein. „Äh nichts, ich glaub nur nicht, das es eine gute Idee ist", antwortete ich ihm schließlich und wand mich aus seinen Armen. „Tut mir leid." Ich umarmte mich selbst und schaute auf meine Füße.

Jack fasste sich schnell wieder, nahm meine Schulter und drehte mich zu sich. Er schaute mich durch seine Wimpern an. „Dir muss überhaupt nichts leidtun", versicherte er mir und grinste. „Alles gut, kein Stress. Ich kann warten. Dein ganzes Leben, wenn es dir recht ist", er schwebte mit seinem Stab durch die Eingangshalle und grinste mich spielerisch an. Ich musste lachen. Ich war erleichtert, dass er mich verstand und auch irgendwie gerührt, dass er mich nicht aufgab. Ich mochte ihn, vermutlich sogar mehr, das hatte ich in dem Moment gelernt. Denn dieses Bedürfnis, ihn zu küssen war da gewesen, das konnte ich nicht leugnen.

Die Zeit verging und Jack und ich kamen uns immer Näher und hatten viel Spaß zusammen. Er brachte mir einige Sachen noch bei und ich lernte noch mehr über meine Kräfte. Es war einfach und schön, ohne Ängste oder Sorgen, auch wenn Anna und Arendelle mir fehlten. Aber ich war mir sicher, dass sie alles irgendwie hinbekommen würden, ohne mich war es für alle Beteiligten auf jeden Fall einfacher. „Hey, fühlst du dich irgendwie beobachtet?", riss mich Jack aus meinen Gedanken. „Nein, wieso? Wie kommst du darauf?", fragte ich ihn verwirrt. „Ich weiß nicht, habe nur so ein Gefühl", antwortete er, während er sich skeptisch umschaute. „Ich würde dem Gefühl gerne nachgehen. Ich muss sowieso nochmal bei den Hütern vorbei", sagte er schnell. Ich merkte das ihn es sehr beschäftigte und beunruhigte, daher war es mir nur recht, wenn er es herausfinden wollte. „Okay, ich mache mich gleich auf den Weg und schaue mich mal um. Also bis in ein paar Tagen. Hab dich lieb", er flog an mir vorbei zum Balkon. „Okay, viel Erfolg. Ich dich auch", sagte ich ihm noch zum Abschied, nach den letzten Worten gab er mir einen schnellen Kuss auf die Wange und flog davon. Ich schaute ihm nach und lächelte. Bis ich nur noch in die Luft starrte, nicht in der Lage zu verarbeiten, was gerade passiert war. Hatte er mir gerade gesagt, dass er mich lieb hat, habe ich es erwidert und hat er mir auf die Wange geküsst, als wäre dies alles, das Normalste der Welt?

POV Anna
Zum Glück, ein paar Wintersachen hatte das kleine Hüttengeschäft noch. Kurz nachdem mein Pferd abgehauen war, hatte ich erkannt, dass ich etwas überstürzt losgeritten war. Es war einfach zu kalt für Sommersachen. Der freundliche Verkäufer konnte mir leider keinen Hinweis auf Elsa geben. Rums. Mein Blick ging erschrocken auf die Tür. Ein Mann stand in der Tür und stapfte seine schneeweißen Stiefel frei, auch wenn es keinen Sinn machte. Seine Winterklamotten waren von oben bis unten mit Schnee bedeckt, als wäre er durch einen riesigen Schneesturm gelaufen.
Nachdem sein Kauf nicht so geklappt hatte, wie er es sich vorgestellt hatte und letztendlich von dem Verkäufer, wortwörtlich rausgeschmissen wurde, überlegte ich, ob er mir vielleicht helfen konnte. Er konnte bis jetzt mehr als jeder andere, den ich getroffen hatte beantworten, wo die Kälte her kam; vom Nordberg. Da musste Elsa sein, es war eine Spur und ich nahm mir vor der einzigen Spur, die ich hatte, zu folgen.

Als ich schließlich den Mann, Kristoff, mit seinem Rentier, Sven, überzeugen konnte, mir zu helfen, ritten wir noch in der Nacht los. Ich hatte ihn natürlich dafür bezahlt, in Form von den Sachen, die er eigentlich kaufen wollte, sich aber nicht leisten konnte. Wir lernten uns auf der Fahrt etwas näher kennen und mussten recht schnell, dem jeweils anderen vertrauen. Wölfe waren aufgetaucht und verfolgte uns. Ihm fiel es zu Anfang, schwer mir zu vertrauen, aber er hatte keinen richtigen Grund. Er meinte: „Du hast jemand geheiratet, den du gerade erst kennengelernt hast?" Als die Wölfe, dann anfingen aufzuholen und anzugreifen und er mir nur wegen der schnellen Verlobung zu Hans nicht vertrauen wollte, wurde ich wütend. „Welche Frau heiratet einen Mann, den sie kaum kennt?", rief er mir entgegen, während die Wölfe uns verfolgten. „Es ist die wahre Liebe", schrie ich zurück und nahm die nächstliegende Sache und schlug einen Wolf damit weg. Nur mit dem Sprung über eine Schlucht konnten wir die Wölfe schließlich abschütteln, leider kostet es den Schlitten und wir mussten zu Fuß weiter. Ich war innerlich dankbar, das Kristoff trotz des Verlustes seines Schlittens mit kam, aber ich zeigte es ihm nicht. Er war irgendwie komisch. Nach einer Weile wurde unsere Gruppe um eine Person größer, Olaf. Nachdem er sich vorgestellt hatte, wusste ich, dass Elsa ihn gebaut hatte, und ich lag richtig. Dank Olaf fanden wir Elsas unglaubliches Eisschloss schneller als erwartet.

Als wir die wunderschöne Treppe aus Eis empor zum Schloss stiegen, fing Kristoff fast an zu weinen, ich musste zugeben, dass ich es ihm nicht übel nahm. Das Alles war einfach atemberaubend. Als nach meinem Klopfen, zu meiner Überraschung, die Tür aufging, ließ ich Kristoff und Olaf fürs erste draußen. Ich wollte einfach nur mit Elsa in Ruhe und alleine reden. Das klappte leider nicht alles, wie ich es mir vorgestellt hatte. Sie hatte nicht die Absicht, nach Hause zu kommen und durch unser Gespräch merkte ich auch, dass sie gar nicht wusste, was sie in Arendelle ausgelöst hatte. „Was?", Elsas Augen wurden vor erstaunen groß, sie ging ein paar Schritte zurück und schaute ihre Hände verzweifelt an. Auch wenn Elsa davon überzeugt war, den Sommer nicht zurückholen zu können. Wusste ich, dass wir es zusammen schaffen konnten. Doch ich drang nicht zu ihr durch, ein Schneesturm fing an um uns herum zu fegen, ich redete jedoch weiter auf sie ein. Sie muss einfach mit kommen und wir werden es schaffen. Doch plötzlich nahm Elsa den ganzen Sturm in sich auf und ließ ihn auf Brusthöhe in voller Wucht aus ihr hinaus schießen. Es traf mich, eine Kälte ging elektrisierend durch meinen ganzen Körper und wo sie mich getroffen hatte, stach es schmerzvoll in meinem Inneren. Ich brach zusammen.

A Jelsa Fanfiction - The first FrostWhere stories live. Discover now