Kapitel 17: Annas Geburtstag

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Ich öffnete am nächsten Morgen müde meine Augen, der Sonnenaufgang ließ mein ganzes Zimmer erhellen. Ich schaute, mich langsam an das Licht gewöhnt, im Raum um, dann sah ich Jack, wie er mich von der Fensterbank aus mit einem schiefen Lächeln beobachtete. Ich kannte es schon, meistens war er morgens angekommen und beobachtete gerne, wie ich schlief. Die ersten Male, wo ich es bemerkt hatte, war es mir unangenehm. Aber nach und nach wurde es normal und ich kam schließlich auch zu einem Punkt, wo ich ihn vermisste, wenn er morgens nicht auf der Fensterbank saß und mich verträumt anschaute. Und auch an diesem Morgen war ich froh, dass er da war. Ich lächelte ihn verschlafen an und streckte mich etwas wacher. Er schwebte daraufhin auf mein Bett zu und landete sitzend neben mir auf dem breiten Bett. „Na, wie hast du geschlafen?", fragte er, noch immer ein Schmunzeln auf seinem Gesicht. „Gut, aber wäre bestimmt leichter eingeschlafen, wenn du hier gewesen wärst", entgegnete ich. Ich hätte ihn einfach so gern bei mir, das Einschlafen, wie Aufwachen mit ihm an meiner Seite viel schöner war, als wie alleine. „Ging das Treffen noch lang mit den Hütern?", redete ich weiter. „Nein, das ging. Hase hat Ostern zum größten Thema gemacht, und die Diskussion, was nun wichtiger ist Weihnachten oder Ostern machte das alles vermutlich auch länger als notwendig. Ich wäre auch lieber bei dir gewesen", stimmte er mir zu, was mich zu einem neuen Lächeln brachte. Ich setze mich nun auf und schaute ihn mit schiefen Kopf an, ich hatte in dem Moment einfach das Bedürfnis ihn zu küssen, somit wanderte mein Blick unkontrolliert zu seinen Lippen. Er musste denselben Gedanken haben, denn kurz nach meinem aufsetzen, kam auch er mir entgegen. Kurz danach spürte ich seine Lippen auf meinen, ich schloss die Augen und genoss, das Gefühl. Er vertiefte den Kuss und nahm mein Gesicht in seine großen Hände. Ich fühlte mich so sicher und in meinem Bauch begann sich ein Kribbeln breitzumachen. Dann zog er sich etwas zurück, so das seine Stirn meine berührte, und wir schauten uns dabei glücklich an. Diese Momente liebte ich am meisten, als würde die Zeit um uns herum stehen bleiben und es nur noch uns auf dieser Welt geben würde. „Bist du bereit für heute?", fragte Jack schließlich. Bis seine Worte und die Bedeutung in meine Blase von purer Entspannung eindrangen, dauerte es etwas, aber als sie es schließlich taten, schrillten alle Alarmglocken in mir: Annas Geburtstag war heute. Ich sprang auf und gab Jack damit unbewusst eine leichte Kopfnuss. „Au", brachte er nur raus und rieb sich seine Stirn. Ich stand nur vor ihm und überhörte seine Beschwerde, ich hatte auch nichts von der plötzlich starken Berührung wahrgenommen.

Als ich mich schließlich angezogen hatte und alles nötige im Schloss und im Schlosshof eingeschmückt hatte für den großen Tag, machte ich noch den letzten schliff an der Geburtstagstorte. Es sollte eine schöne Figur auf der Torte stehen, nur es war gar nicht so einfach eine gute Art von Figur zu finden. Ich probierte mich durch bis ich die richtige Position von Anna und mir zusammen auf der Torte hinbekommen hatte. Natürlich war es eine Eisfigur, somit konnte ich sie so gestalten wie ich es wollte.

POV Christoph
„Entspann dich, sie sieht toll aus", versuchte ich Elsa im Hinsicht nur auf die Eistorte zu beruhigen. Sie fand Dinge zum Korrigieren in der Deko, wo eigentlich nichts zum Korrigieren war. Irgendwann kam dann der erlösende Glockenschlag „Es ist soweit", sagte Elsa atemlos und voller Aufregung, Anna sollte geweckt werden und Elsa hatte endlich eine sinnvolle Aufgabe. „Na schön, du hast alles im Griff?" Sie zeigte auf mich und ging rückwärts auf das Schloss zu. „Voll und ganz", versicherte ich ihr, da sie zum zehnten Mal sicher ging. „Lass keinen rein, solange wir nicht fertig sind." „Hab ich verstanden." „Und nichts anrühren." „Ich bleib einfach hier stehen", gab ich in voller Gelassenheit zurück. „Ich lauf wahrscheinlich schon ein bisschen rum", erläuterte Olaf im Gegenzug und ging zwischen den Tischen entlang. Während ihrer nervösen Befehle ließ Elsa die zwei Brunnen im Schlosshof noch einmal in einer schönen Position durch Eis erstarren. „Und behalt die Torte im Augen!" Nach diesen Worten verschwand sie endlich im Schloss. Es war wirklich alles geregelt, ich musste nur aufpassen, das jetzt nichts mehr schief gehen würde, bis die beiden nach ihrer Geschenke-Tour im Schlosshof ankommen würden. Was sollte schon schief gehen, Olaf hatte ich auch im Blick, aber er wirkte nicht, als könnte er mehr als den Kuchen weiter essen und diesen hatte ich ebenfalls im Blick und sonst half mir Sven den Überblick zu behalten. Was würde ich nur ohne ihn machen.

A Jelsa Fanfiction - The first FrostWhere stories live. Discover now