Kapitel Sieben

112 8 1
                                    

Ich wandte mich von meinen Freunden ab und verließ das Zimmer. Ich wollte nicht stören, wie beiden scheinbar etwas wichtiges untereinander zu besprechen hatten.

ich stieß die Tür zu unserem Zimmer auf und setzte mich auf das Bett. Mir war langweilig, also holte ich mein Handy heraus, was allerdings darin endete, dass ich bestimmt fünf Minuten lang einfach nur meinen Sperrbildschirm anglotzte.

Kurzzeitig dachte ich daran, einfach mal die Clearwater High auf google zu suchen, dann fiel mir ein, dass es wohl höchstens eine offizielle Website für die Schule gab, die den Anschein einer normalen Schule erweckte.

Ich legte mein Handy weg und schnappte mir meinen Zeichenblock und einen Bleistift. Ich war zwar keine fantastische oder außergewöhnliche Zeichnerin, aber meine Bilder sahen meistens ganz okay aus.

Heute zeichnete ich einen Buntbock im Renosterveld. Waris war ein Buntbock. Nachdenklich und gleichzeitig ohne darüber nachzudenken, zog ich Striche, bis das Bild fertig war. Ich betrachtete es zufrieden. Gut, ich hatte die Färbung von Waris' Fell nicht ganz hinbekommen, aber alles in Allem sah es passabel aus.

Ich hörte, dass jemand hinter mir die Tür öffnete. Yemaya kam rein. Sie zog ihre Schuhe aus und schaute mich neugierig an. "Was machst du da?"

"Ich zeichne was", erwiderte ich und lächelte zögerlich. Yemaya freute sich immer über meine Zeichnungen. Ich reichte sie ihr.

"Ist das Waris?", fragte Yemaya in einem komischen, ungewöhnlich harschen Ton.

ich verbarg meine Verwunderung über die plötzliche Kälte in ihrer Stimme und nickte. Sie hob den Kopf und sah mich mit dunklen, kühlen Augen an. "Ist das schlimm?", fragte ich verwirrt. Hatte ich was falsches gesagt?

Yemaya starrte mich einen Moment lang prüfend an und schüttelte den Kopf. "Ich frage mich nur, wieso du ausgerechnet ihn zeichnest. Das hast du vorher noch nie gemacht." Etwas schnippisch fügte sie hinzu: "Mich hast du auch noch nie gezeichnet."

Ich war gerade echt froh, dass man nicht sehen konnte, wie ich rot wurde. "Äh ... ich dachte einfach gerade an ihn und hab spontan gedacht, ich könnte ihn ja mal zeichnen ... Bist du eifersüchtig, weil ich ihn zeichne und nicht dich?"

Yemaya schüttelte den Kopf, aber sie wirkte immer noch nicht zufrieden. "Natürlich nicht. Ich hab mich ja nur darüber gewundert, dass du ihn plötzlich zeichnest."

Damit wandte sie sich ab und verwandelte sich in einen Leoparden. Sie rollte sich auf ihrem Bett zusammen verbarg ihr Gesicht hinter der Bettwäsche.

Ich schaute sie stirnrunzelnd an und wunderte mich über ihr verhalten, vergaß es aber schnell wieder, da ich mich darauf konzentrierte, ein neues Bild anzufangen - eins mit einem Leoparden.


Wir stehen in Flammen (Woodwalkers Fanfiction)Место, где живут истории. Откройте их для себя