Kapitel Sechzehn

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Als wir wieder in der Clearwater High waren, zog Waris mich sofort zu Yemaya, deren Gruppe schon etwas länger wieder hier war.

Yemaya lächelte uns an. "Und? Wie hat es euch gefallen?"

"Super, wir haben definitiv viel gelernt", erwiderte ich mit einem breiten Lächeln, das sich auch auf Waris' Gesicht spiegelte. Irgendwie wirkte mein bester Freund aber angespannt.

"Yemaya", sagte er in einem Ton, den ich gar nicht von ihm kannte. Yemaya hielt abrupt inne und das Lächeln gefror auf ihrem Gesicht.

"Ich denke, wir sollten es Akossiwa erzählen."

Für einen Moment sah Yemaya ziemlich verloren aus. Sie runzelte die Stirn und sah ihn verwirrt an. "Was meinst du?" Dann schien sie es zu verstehen. "Oh. Achso. Denkst du wirklich?" Sie sah ihn besorgt an.

Ich verschränkte die Arme und starrte die beiden auffordernd an. Waris hatte mir doch gesagt, er würde mir die Wahrheit sagen.

Yemaya sah immer noch nachdenklich aus, aber mein bester Freund war scheinbar wirklich entschlossen, mich zu informieren.

"Yemaya und ich haben schon eine Weile lang überlegt, ob wir es dir wirklich sagen sollen", erklärte er. "Aber ich finde es unfair, dich so lange im Dunkeln zu lassen." Yemaya sah zunächst etwas unentschlossen aus, nickte aber schließlich und versuchte sogar ein kleines Lächeln.

"Wenn Waris das erzählt, dauert es wieder Stunden", meinte sie. "Also sag' ich es dir. Waris und ich sind zusammen."

Ich starrte die beiden einen Moment lang verblüfft an. Ich konnte nicht sagen, dass ich nicht damit gerechnet hatte, denn irgendwie hätte es schon Sinn gemacht, aber andererseits war es irgendwie merkwürdig, mir die Zwei als Paar vorzustellen.

Yemaya und Waris sahen sich besorgt an, sie wirkten unsicher. Wahrscheinlich hatten sie Angst vor meiner Reaktion.

"Heißt das, dass ich jetzt das vierte Rad werde?", fragte ich schließlich. Wenn ja, musste ich mir ganz schnell neue Freunde suchen.

Die beiden sahen einander an und brachen dann in Lachen aus. "Nein, natürlich nicht", sagte Waris schnell. "Wir wollten nie, dass du dich ausgeschlossen fühlst, aber wir wollten es dir erstmal nicht erzählen, weil wir unsere Beziehung vor Außeneinwirkungen schützen wollten, weißt du?"

Ich nickte langsam. Das machte schon Sinn. Trotzdem fühlte ich mich wirklich etwas ausgeschlossen, weil die beiden meine besten Freunde waren und ich es nicht mochte, nicht Bescheid zu wissen.

"Bist du sauer, weil wir dir nichts gesagt haben?", wollte Yemaya wissen.

Ich zögerte mit meiner Antwort, nickte aber schließlich. "Ein bisschen, aber ihr habt es mir ja dann gesagt." Ich fragte nicht nach, wie lange das schon ging.

Wir stehen in Flammen (Woodwalkers Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt