Wir stehen in Flammen (Woodwalkers Fanfiction)

Kapitel Zwanzig

Youma fuhr sich mit der Hand durch die Haare und starrte Lou entsetzt an. "Das ist die, die euch all das angetan hat?"

Lou sagte irgendetwas, aber ich hörte es nicht, weil Holly gerade Brandon förmlich anschrie, dass auf keinen Fall Carag und Tikaani davon erfahren durften - beide hatten mehr oder weniger traumatische Erlebnisse mit Youngblood und ihrem Gefolge gehabt. Ich dachte an Tikaanis Freund, der wohl bei dem Kampf gegen Milling ums Leben gekommen war.

"Okay, Holly, jetzt beruhig' dich mal! Wenn du so rumschreist, weiß gleich jeder Bescheid!", rief Brandon aus.

"Was passiert denn jetzt?", erkundigte Yemaya sich mit weit aufgerissenen Augen. Ich kannte sie so verängstigt gar nicht.

Waris griff nach ihrer Hand und lächelte sie sanft an. "Keine Sorge. Es wird nicht wieder zu so einem Kampf kommen wie dem gegen Milling", versicherte er ihr.

Ich wandte mich Lou zu, die immer noch geschockt und verunsichert aussah. "Was hat es zu bedeuten, dass sie jetzt wieder vor die Kamera tritt?", murmelte sie gerade.

Ich wollte sie irgendwie beruhigen oder trösten oder so, aber mir fiel nichts ein, das ich hätte sagen können.

Sie sah mich an und seufzte. "Ich hoffe nur, dass sich das, was wir erlebt haben, nicht wiederholt." Sie stand auf und sah Brandon ernst an. "Wir sollten erstmal warten, bevor wir Carag und Tikaani informieren."

"Und wenn sie das Video schon gesehen haben?", fragte der Bison-Wandler besorgt.

"Ich bezweifele, dass sie es gesehen haben", gab  Lou knapp zurück. Sie nickte uns zu, drehte sich um und ging. Keine Ahnung, was sie vorhatte, aber ich ging mal davon aus, dass sie einfach alleine sein wollte. Oder sie ging schlafen. Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass es schon fast neun Uhr abends war. Carag hatte vorhin erzählt, dass die Lehrer die Cafeteria zwischendurch mal abchecken, um zu schauen, ob noch Schüler da sind.

ich legte eine Hand auf Yemayas Schulter. "Wir sollten in unser Zimmer gehen, Yemaya." Ich schaute die anderen an, die alle etwas aufgewühlt wirkten - außer Youma, die sah mittlerweile eher wütend als angsterfüllt aus. "Macht euch keine Sorgen, Leute. Das klärt sich sicher alles bald."

Als ich mit Yemaya zu unserem Zimmer zurückging, fiel mir das überlegene Lächeln der Löwen-Wandlerin ein und mir lief ein eisiger Schauer den Rücken hinab.