Kapitel 6

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Die Straßen zogen an Lívs Augen vorbei, als er im Taxi saß. Ein süßer Schmerz durchlief seinen Körper, wenn er sich bewegte. Lange ist es her, dass ich mich so gefühlt habe. Er war gegangen. Bastian hatte noch geschlafen.

Lív war ein Frühaufsteher und wollte den Mann nicht wecken, der ihm diese Nacht beschert hatte. Lüg dich nicht an, du wolltest kein unangenehmes Gespräch am Morgen. Wer wusste, was in dessen Kopf vorging? Sie hatten gesagt, dass es einmalig ohne Verpflichtungen war, doch man wusste nie, ob die Gegenseite sich daran hielt.

So fuhr er nach Hause mit einem Gesicht und einem Namen, von dem er nicht einmal wusste, ob er stimmte. Mit einem Lächeln stieg er aus. Er würde sein Wochenende genießen und Montag gut gelaunt in die Woche starten.

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Als Bas ihm die Tür öffnete, konnte Jason sehen, dass er mehr als schlecht gelaunt war. Uh, das fängt schon schlecht an. Die Nachrichten, die er mitbrachte, würden nicht besser sein. „Du siehst... scheiße aus", sagte er und setzte sich auf das Sofa im Loft seines besten Freundes. Dieser trug nur ein T-Shirt und eine lockere Hose. Damit sah er jünger aus als in seiner strengen Arbeitskleidung.

„Mir ist zu Ohren gekommen, dass du auf der Party abgeschleppt worden bist", schnitt er vorsichtig das Thema an.

„Rede nicht um den heißen Brei herum, J. Sag mir, was du zu sagen hast", antwortete Bastian und öffnete eine Wasserflasche, die er zur Hälfte in einem Zug austrank.

Klasse. Ich stupse gerne einen angepissten Löwen mit einem Stock.

„Es wird gemunkelt, dass du von einer blonden Schönheit mit auf ein Zimmer genommen wurdest. Wer diese ist, ist jedoch unbekannt. Die Meinungen über das Geschlecht gehen auseinander", sagte Jason, schaute seinen Freund an. „Bas, bist du mit einem fremden Omega in ein Hotelzimmer gegangen, oder war das, um deinem Vater eins auszuwischen? Noch ist nichts in den Schlagzeilen, doch er wird davon wissen."

Bas schaute ihn an, seine Miene gab nichts Preis. Seine Finger legten sich an seinen Kragen und zogen sein Oberteil nach rechts bis zur Schulter.

Fuck.

„Ist das Antwort genug?", fragte er.

Jason schaute seinen Freund bedröppelt an. Der kleine Blondschopf hat ihn tatsächlich in sein Bett gelockt und ihn markiert. Es war seltsam. „Du scheinst deswegen nicht aufgebracht zu sein. Wieso bist du dann so schlecht gelaunt?", fragte er.

„Er ist gegangen, bevor ich wach war."

Und das ist ein Problem? Bastian hatte mit einem heißen Feger eine offensichtlich scharfe Nummer geschoben und dieser war ohne Ansprüche zu stellen oder irgendetwas zu wollen einfach gegangen. Besser konnte es doch nicht laufen. „Wenn du herausfinden willst, wer er ist, helfe ich dir gerne."

„Er? Woher weißt du, dass es ein er war?"

Shit. Er hatte sich verraten. „Du warst da und hast uns gesehen, nicht wahr?"

Bastian konnte es seinem Freund ansehen. Er war ein verdammt schlechter Lügner. Wie dem auch sei, das war nicht wichtig. Er wusste nicht, wieso er so aufgebracht war. Es hatte eine klare Abmachung gegeben. Er hatte bekommen, was er wollte, und doch war er nicht zufrieden. Was willst du? Bastian hatte den blonden Engel gekostet und seine Neugier befriedigt. Nun sollte er ohne Rückbehalte nach vorne schauen können, doch etwas hielt ihn zurück.

„Ich kann sicherlich meine Beziehungen spielen lassen und-"

„Ich weiß, wer er ist", unterbrach Bastian ihn.

Drive you crazy ✅️Where stories live. Discover now