Kapitel 15

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Die nächsten Tage waren etwas chaotisch. Lív zog bei Bastian ein und auch wenn er nicht wirklich viele Dinge hatte, die er mitbrachte, so versuchte er sie doch ordentlich zu verstauen. Bastian hatte einen kleinen Kleiderschrank passend zu dem seinen gekauft, der nun an der Wand stand.

„Bevor ich meine Sachen groß herumräume, geht das schneller. Glaube mir", waren seine Worte gewesen.

Lív verstaute seine Sachen und als er endlich fertig war, atmete er erleichtert auf. Er legte sich auf das Bett und atmete tief ein. Es riecht nach ihm. Es war am Anfang etwas seltsam für ihn gewesen, plötzlich keine weiteren Gerüche wahrzunehmen, doch er hatte sich schnell daran gewöhnt. Er nahm nach wie vor die Pheromone von anderen wahr, doch anders. Sie beeinflussten ihn nicht mehr wie zuvor.

„Hast du es dir bequem gemacht?", erklang eine belustigte Stimme. Sein Alpha stand in einem dunkelblauen T-Shirt und einer grauen Jogginghose in der Tür und lächelte.

Daran werde ich mich noch gewöhnen müssen. Ihn in so legerer Kleidung zu sehen, auch wenn er bei ihren Treffen T-Shirts angehabt hatte, war noch ungewohnt. Er öffnete die Arme und sagte: „Es steht dir frei, dich hinzuzugesellen." Lív konnte die Wärme in den schwarzen Augen sehen, die das stoische Gesicht seines Alphas aufhellten.

Bastian lief zu seinem Liebsten und legte sich neben ihn, um ihn daraufhin an sich zu ziehen. Lív kuschelte sich an ihn und er spürte, wie sich eine Wärme in ihm ausbreitete. „Wie war die letzte Woche in der Firma?", fragte er den Mann, der es sich offensichtlich auf ihm bequem machte.

„Alles gut. Sie haben sich über meine Verbindung gefreut, auch wenn sie mehr als neugierig sind, wer mein Alpha ist. Dennoch haben sie mein Schweigen akzeptiert und bis auf Lesley hat niemand nachgebohrt." Seine Kollegen hatten ihn mit offenen Armen empfangen und waren froh, dass er wieder am Start war. Er hatte sofort mit einem Projekt begonnen, das schon deutlich hinter dem Zeitplan lag. Er war jedoch den Meinung, dass sie es noch schaffen konnten.

„Ich vermisse deinen Latte Macchiato", seufzte Bastian.

Ein Lachen erklang. „Ich kann es immer noch nicht glauben, dass du Taylor angestiftet hast, mich jeden Morgen einen Latte Macchiato für dich machen zu lassen." Als Bastian ihm das erzählt hatte, war er fast vom Glauben abgefallen.

„Ich bitte dich, es ist der Einzige, der trinkbar ist, der meinen Geschmack trifft. Selbst Eric beschwert sich schon, dass das Gesöff aus dem Automaten schal schmeckt." Und dabei handelte es sich um einen teuren Vollautomaten.

„Tja, Mr. CEO, leider arbeite ich nicht für Sie, also müssen Sie sich mit dem Morgen-Latte-Macchiato begnügen, den ich Ihnen zum Frühstück mache", erwiderte Lív und küsste Bastian spielerisch auf die Lippen. Er sah, wie Begierde in dessen Augen trat.

Sanft nahm Bastian die rosige Unterlippe in den Mund und biss leicht hinein. „Ich arrangiere mich damit, doch mein Angebot steht weiterhin."

Bastian hatte Lív einen festen Arbeitsplatz in der Firma angeboten, doch Lív hatte sofort abgelehnt. Er liebte die Firma, in der er bisher gearbeitet hatte, und würde diese nicht im Stich lassen. Dennoch hatten zwischen dem Präsidenten und Bastian schon Gespräche stattgefunden, dass er auch weiterhin ausgeliehen werden könnte, sofern das Management von Lívs Firma es zulassen würde.

„Eric heult mir seit einer Woche die Ohren voll, dass du nicht mehr da bist. Er klang fast so, als würde er dich aus deiner Firma einfach entführen und in unserer an einen kleinen Stuhl ketten wollen." Lívs Ruf und das Feedback aller, mit denen er gearbeitet hatte, war makellos. Jeder wollte ihn in seinem Team haben.

Lív fuhr mit den Fingern über Bastians Wange und pikste hinein. „Tja, ich bin eben schwer beliebt. Wie läuft es bei dir? Irgendwelche Sinnkrisen?"

Bisher war alles ruhig, doch er wusste, dass es nicht so bleiben würde. „Nur die Empfangsdame hat deinen Zusammenbruch und meine Aktion mitbekommen, doch sie wird schweigen. Die Gerüchte über dich halten sich hartnäckig, dennoch ersticke ich jeglichen Versuch, mir etwas zu entlocken, im Keim. Sie wissen nichts von dir, es sind reine Spekulationen."

Drive you crazy ✅️Where stories live. Discover now