Kapitel 7

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Er brauchte etwa zwanzig Minuten bis zu seinem Lieblingslokal. Als er eintrat, konnte er bereits die schwarzen Haare mit den roten Strähnen sehen. Er würde Kevan Chang alias Kev überall erkennen, denn er stach einfach hervor. Er hatte helle Haut und schwarze Haare, wie es bei Aisaten üblich war, doch die Farbakzente, die er trug - sei es in den Haaren oder die Klamotten - hoben ihn von der Masse ab. In diesem Augenblick trug er eine rot-schwarz karierte Hose und ein quietschorangenes Oberteil mit schwarzen Streifen. Seine Haare waren gestuft und er hatte einen starken Seitenscheitel. An seinem linken Ohr, das frei lag, waren drei schwarze Ringe an den oberen Ohrmuscheln platziert.

Kev stand auf und schlug mit ihm ein, zog ihn an sich. „Wen haben wir da? Mein Lieblingsomega", begrüßte er Lív.

„Mir geht es hervorragend, wie geht es meinem Lieblings-Homo?", erwiderte Lív.

Kev grinste. „Nach wie vor schwul und nach wie vor Catcher."

Ein Paar am Nebentisch schauten sie mit einem seltsamen Blick an, doch das ignorierten sie. Sich aufzuziehen war Teil ihrer Bromance, wie Kev es gerne nannte. Kev war seit der Junior High School sein bester Freund und nein, es hatte nie irgendwelche Gefühle gegeben. Der Grund war einfach, Kev war ein Alpha-Jäger. Außerdem war Lív blond und ebenfalls ein Bottom, was also nicht funktionierte. Wenn keiner ihn reinsteckte, schauten beide in die Röhre.

Kev hatte Lív in seiner Findungsphase - wie er es oft nannte - beiseite gestanden. Zu wissen, dass man ein Omega war, war eine Sache, aber es zu fühlen, eine andere Sache. Als seine erste Hitze gekommen war, hatte sich viel in Lívs Leben geändert. Ich steh also auf Männer. Es gab auch weibliche Alphas, doch er gehörte anscheinend zu der Sorte, die sich zu Männern hingezogen fühlten. Damals hatte ihm sein bester Freund viele Fragen beantwortet, die er niemandem hatte stellen können.

Beim ersten Herzschmerz hatte er ihn im Arm gehalten und wenn jemand ihn aufgrund seines zweiten Geschlechts beleidigte oder zu nahe trat, war Kev für ihn in die Presche gesprungen. Sie waren bis zur Uni zusammen gewesen, doch nach dem Abschluss hatte Kev seine Leidenschaft verfolgt. Er war Photograph und reiste umher. Lív dagegen war geblieben, hatte seinen jetzigen Job angetreten.

Auch wenn sie oft telefonierten und schrieben, so war es nicht das Gleiche. Er war froh, dass er wieder hier war. „Wo schläfst du eigentlich?", fragte er seinen besten Freund.

Mit einem verlegenen Blick schaute dieser auf einen Koffer in der Ecke. „Noch nirgends, aber ich werde mir ein Motel suchen."

Lív zog den Mund kraus. „Quatsch. Du kannst bei mir auf dem Sofa schlafen." Er würde seinen besten Freund nicht in einer Absteige schlafen lassen. Zwar war seine Wohnung nicht groß, doch es würde reichen.

Dankbar schaute Kev zu dem Blondschopf. Ihm fiel ein Stein vom Herzen. „Dann nehme ich das mit Dank an. Aber erzähl, wer hat dich gevögelt, dass du so strahlst? Wenn es eine neue Creme ist, werde ich morgen der Erste vor dem Laden sein, der sie kauft."

Manchmal machte es Lív Angst, wie gut Kev ihn kannte und wie nahe er der Wahrheit kam. Ein Lächeln trat auf sein Gesicht, dann erzählte er ihm von dem Abend.

„Nicht dein Ernst. Du hast einfach einen Fremden in ein Hotelzimmer mitgenommen und ihr hattet Sex, bombastischen Sex angemerkt?" Kev konnte es nicht glauben. Auch wenn Lív nicht gerade verklemmt war, so hatte er ihm das tatsächlich nicht zugetraut. Er konnte ein Funkeln in den Augen seines Freundes sehen und wusste, dass das nicht alles war.

„Wer ist er?"

„Keine Ahnung", erwiderte Lív aufrichtig.

Keine Ahnung? „Du weißt nicht, wer der Alpha war?" Nun war Kev stutzig.

Drive you crazy ✅️Where stories live. Discover now