Kapitel 10

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„Und wie war es?", fragte Kev neugierig, als Lív zur Tür hereinkam. Er lag gemütlich auf dem Sofa und las ein Buch.

Lív setzte sich mit einem Seufzen auf das Ende des Sofas und Kev platzierte seine Füße auf dessen Schoß. Vorsichtig stellte Lív die kleine Vase auf den Tisch und lehnte sich zurück. „Es war großartig."

Kev schaute seinen Freund an. „Und? Das hört sich an, als sei es etwas Schlechtes." Der Gesichtsausdruck von Lív gefiel ihm nicht.

„Das ist tatsächlich das Problem. Er war höflich, zuvorkommend und wir hatten tolle Gespräche."

Erneut runzelte Kev die Stirn. „Ich höre bisher nur Positives."

Sein Freund schaute ihn an. „Er ist zu perfekt. Er drängt mich zu nichts, ist aufrichtig an mir interessiert und möchte mich wiedersehen. Zudem habe ich diese verdammten Schmetterlinge im Bauch, seit er mich geküsst hat." Er seufzte und schloss die Augen.

Soso. Er ist also endlich gekommen. Du kannst dich nicht mehr länger in deinem Schneckenhaus verstecken. Die Art, wie Lív sprach, und auch der Blick, all das machte Kev stutzig. Es wirkte, als sei das mehr als eine Schwärmerei. Könnte es sein, dass die beiden... „Genieß es. Vielleicht ist er ja Mr. Right und wenn nicht, könnt ihr immer noch getrennte Wege gehen", schlug Kev vor und Lív nickte.

„Wir werden sehen, wohin es führt."

Es führte in den nächsten zwei Wochen zu drei weiteren Treffen, an denen sie sich jedes Mal etwas näher kamen. Sie sprachen über ihre Vergangenheit und Familie, wenn auch Teile ausgelassen wurden. Lív wusste nach wie vor nicht, wer Bastian war, und dieser nichts von dem Teil der Familie, den er verachtete.

Beim letzten Treffen saßen sie in einem kleinen Restaurant am Santa Monica Pier und unterhielten sich lange. Vielleicht war es an der Zeit, mit offenen Karten zu spielen. Bald. Doch er hatte eine Entscheidung getroffen. Er ergriff Bastians Hand, schaute ihm in die Augen. „Wollen wir den Tag woanders enden lassen?"

Als Bastian die Worte hörte, fiel für einen Moment die Maske und Lív sah eine Mischung aus Begierde und eine Hitze, die ihm die Wangen brennen ließ. Er nahm Lívs Hand und sie verließen gemeinsam das Restaurant. Im Auto fuhren sie zu Bastians Wohnung.

„Also stinkreich hat wohl gestimmt", sagte Lív, als er die Wohnung betrat. Wow.

Warme Arme schlossen sich um ihn. „Was bringt alles Geld der Welt, wenn ich nicht das haben kann, was ich mir wünsche?", flüsterte Bastian in sein Ohr.

Er drehte sich um und schaute ihm in die Augen. „Was willst du, Bastian?"

Der Alpha nahm seine Hand und küsste seinen Handrücken. „Jemand, der mich sieht, nicht das Geld; der mich will, nicht meine Gene oder meinen Namen. Ich will dich." Niemals hätte er gedacht, dass er diese Worte aussprach. Die Maske, die er wie eine zweite Haut trug, hatte sich in dem Moment verabschiedet, als Lív in seine Wohnung getreten war. Ein Hand legte sich an seinen Hinterkopf und er spürte sanfte Lippen auf den seinen.

Lív wurde eng umschlungen und ein heißer Kuss erfolgte. Er biss dem Alpha in die Unterlippe und sagte: „Dann musst du dich aber anstrengen, denn ich bin nicht leicht zu haben."

Ein Knurren erklang und er wurde hochgehoben. Bastian trug ihn in das Schlafzimmer und legte ihn auf das Bett ab. „Lív", flüsterte er den Namen des Engels, der vor ihm lag und fuhr über dessen Wange. Dann legte er sich neben ihn und küsste ihn erneut. Die Hände des Omegas, der nach Rosen duftete, wanderten unter sein Oberteil und zogen es aus.

Bastian runzelte die Stirn. „Ich bin etwas verschwitzt, vielleicht sollte ich duschen."

Lív schaute ihn an. „Dann schließe ich mich an."

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