𝟏𝟖 - 𝐋𝐚𝐝𝐲 𝐖𝐡𝐢𝐭𝐞 𝐃𝐫𝐞𝐬𝐬

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"Lorena", flüsterte er in das dunkle Gästezimmer hinein, das er daraufhin betrat

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"Lorena", flüsterte er in das dunkle Gästezimmer hinein, das er daraufhin betrat.

Er hörte mein leises Schluchzen und setzte sich neben mich auf das Bett.

"Lorena, es tut mir leid." Sachte legte er die Hand an meinen Oberarm. "Ich hätte das nicht so sagen dürfen. Natürlich würde Miguel dir niemals beabsichtig Schaden zufügen."

Seine Worte vorhin hatten mir die Augen ein bisschen weiter geöffnet, als mir lieb war, sodass ich mich der Wahrheit stellen und erkennen musste, dass ich meinem Gatten nicht ganz so viel bedeutete, wie ich immer erhoffte.

Bei dem Gedanken presste meine Kehle einen verletzten Laut hervor, meine Schultern zuckten hoch.

Thiago zog mich sofort in seine Arme. Dieses Mal fragte er nicht, doch obwohl ich Nein gesagt hätte, war ich mir sicher, so war es ertragbarer.

Gewiss eine halbe Stunde lagen wir in Schweigen gehüllt so da.

Jaulend vergrub ich das Gesicht tiefer in seiner Brust, als er Anstalten machte, sie zu erheben.

"Ich sollte in mein Bett gehen", flüsterte er mir zu, aber ich schüttelte den Kopf.

"Ich will so schlafen", nuschelte ich. "So ist es wie auf Federn - weich und warm." Über die Worte dachte ich gar nicht erst nach.

Zu diesen späten Abendstunden dachte ich generell über sehr wenig nach. Die Schuld hätte ich dem Rotwein zuschreiben können, aber damit würde ich mir nur selbst etwas vormachen.

Ich glaubte, Thiago's Herz direkt unter meinem Ohr schneller schlagen zu hören. Es war ansteckend.

Behutsam strich er mir über das Haar und tauchte sein Gesicht in dieses.
Ich wagte, zu behaupten, er schloss seine Augen für einen Moment, um an mir zu duften.

"Kirschblüten."

Die Härchen in meinem Nacken stellten sich auf.

Eine ganze Zeit lang sagte wieder keiner etwas. Wir beide genossen einfach diesen einmaligen Augenblick. Einmalig würde er sicher bleiben.

"Miguel wird dich dafür umbringen", nuschelte ich in die Stille hinein.

"Das lohnt sich. Wenn ich dich dafür eine ganze Nacht in meinen Armen halten darf, ist es mir das wert, danach zu sterben."

Das klang wahnsinnig kitschig, aber mir war sofort klar, dass er zu hundert Prozent hinter jedem dieser Worte stand.

Thiago würde sich wirklich eine Kugel für mich einfangen.
Es war schade, dass ich ihn erst jetzt kennenlernte.

Frustriert zupfte ich an seinem T-Shirt.

Jetzt musste der Alkohol aber wirklich in mir wirken.

"Wieso hättest du nicht eine Woche früher kommen können?", schmollte ich. "Dann hätte ich mich in dich, nicht Miguel verliebt."

Er wäre ein so viel besserer Ehemann, doch nun war es zu spät.

Ich liebte Miguel und auch wenn seine Liebe nicht ganz so intensiv war, waren wir verheiratet.

Obwohl sich nun Gefühle für diesen Mann auftaten, konnte ich den Rest nicht über den Haufen werfen.

Miguel gehörte noch immer ein viel zu großer Teil meines Herzens.

Irgendwie wollte ich, dass dieser Teil Thiago gehörte, weil ich wusste, er würde ihn viel mehr wertschätzen und pflegen, aber dafür war die Zeit abgelaufen.

"Ich weiß", murmelte er. "Es tut mir schrecklich leid. Ich wünschte, ich wäre vor ihm da gewesen."

Warum verletzte es mich so sehr?
War es womöglich das Gefühl von Schuld, weil ich Miguel derartig hinterging?

Verdammt, ich fühlte mich wie eine dreiste Betrügerin und gleichzeitig, als würde ich über den Wolken schweben.

Mit Thiago war alles so leicht. Er stellte keine Erwartungen an mich, nahm hin, was ich wollte und zwang mir nichts auf.

Es war so unmenschlich anstrengend, so jemanden zu hassen.

"Aber es ist nicht zu spät, Lorena. Du kannst dich neu verlieben. Wir können heiraten."

Gut, diese eine Sache zwang er mir möglicherweise ein bisschen auf.

Unwillig schüttelte ich den Kopf. "An meinem Geburtstag ist das hier vorbei." Zu diesem Zeitpunkt stand das außer Frage für mich. "Dann musst du unsere getrennten Schicksale akzeptieren."

―⊱❖⊰―

Montag... Montag:/
Ich hoffe, das Kapitel konnte diesen schrecklichen Tag um ein kleines Bisschen verbessern.

Ayana x

Lady White DressWo Geschichten leben. Entdecke jetzt