𝟐𝟓 - 𝐋𝐚𝐝𝐲 𝐖𝐡𝐢𝐭𝐞 𝐃𝐫𝐞𝐬𝐬

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Vor einem Jahr:

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Vor einem Jahr:

Ich lief durch die Flure dieses riesigen Komplexes auf der Suche nach einer nicht von knutschenden Pärchen belegten Toilette, als ein leises Klavierspiel meine Aufmerksamkeit erregte.

Es war nicht meine Absicht, von einer unbekannten Tochter des Díaz-Verbundes zu erfahren und noch weniger beabsichtigte ich, mich in dieser Nacht unsterblich in sie zu verlieben.

Aber sie war umwerfend - nicht nur ihr Aussehen in dem wunderschönen schwarzen Kleid, sondern ihr gesamtes Dasein.

Lady Black Dress hatte keine Ahnung vom Klavierspielen. Willkürlich drückten ihre Finger die Tasten des weißen Flügels, und trotzdem hörte es sich nach einer umnebelnden Melodie an. Es war wie der Gesang einer Sirene.

Langsam trat ich näher. Anders konnte ich gar nicht.

Ihre Haut war gebräunt, ihr Haar gelockt und dunkel. Als ich direkt hinter ihr stand, roch ich frische Kirschblüten.

"Das klingt schön."

Erschrocken fuhr sie zusammen, wirbelte um.

Ihr makelloses Gesicht war direkt auf das meine gerichtet und mein Herz fing an, das Blut schneller durch meinen Körper zu pumpen.

Noch nie in meinem Leben, hatte ich einen Menschen so unwiderstehlich gefunden.

"Der zweite Stock ist für Gäste nicht zugänglich", sprach sie mit atemloser Stimme, während sie beinahe panisch aufsprang, die Flasche Champagner dabei zu Boden riss.

Das Glas zersprang auf dem Parkett. Lady Black Dress zuckte wieder zusammen.

"¡Mierda!", zischte sie und bückte sich nach den Trümmern.

Das kam mir ziemlich gefährlich vor, weshalb ich einen Arm unter ihre Kniekehlen und den anderen in ihren Nacken schob, sie von den Scherben weg, auf das kleine Ledersofa trug.

Sie roch nicht nur nach Kirschen. Sie hatte getrunken - eine Menge, um so stark danach zu riechen.

"Ist alles okay?", fragte ich besorgt.

Achselzuckend ließ sie den Kopf zurückfallen. "Der Champagner hat sowieso bitter geschmeckt."

Bitter?

Mit gerunzelter Stirn beobachtete ich, wie sie mir den Rücken zukehrte.

"Wie heißt du?", wollte sie wissen.

"Thiago", sagte ich. "Lezcano."

Müde nickte sie und entgegnete: "Lorena... Estela Díaz."

Ein Name, den ich noch nie gehört, aber auch nie vergessen würde.

Nachdenklich musterte ich sie.

"Was machst du hier oben, Lorena?"

Das Letzte, was ich von ihr hörte, war: "Verstecken."

Gegenwart:

"Daran erinnerst du dich?", fragte ich verdattert.

Eifrig nickte sie und setzte sich auf.

"Ich habe viel getrunken, aber deine Au-" Sie deutete auf meine grauen Augen, dann hielt sie plötzlich inne.

Auf einmal entwich ihrem Gesicht all die Farbe.

"D-du warst immer da", stotterte Lorena.

In jedem Restaurant, jeder Bar, jedem Taco Bell, auf ihrer Hochzeit, den folgenden Flitterwochen auf Hawaii. Ja, ich hatte sie genau 300 von 365 Tagen nicht aus den Augen gelassen.

"Ich habe mich verliebt", erklärte ich und glaubte wirklich, das wäre eine Erklärung oder sogar Rechtfertigung. "Ich konnte nicht anders."

Sie holte tief Luft, hielt diese Luft dann mindestens eine Minute an. Fassungslos fuhr ihre Hand über ihren Mund.

"Sag etwas", bittete ich sie nahezu ängstlich.

"Das ist verrückt", stieß sie nach wie vor geschockt hervor und hob den Blick.

Nickend bejahte ich. "Ich weiß."

Wir sprachen genau 34 Worte. Ich sah sie genau acht Minuten. Das reichte und ich entbrannte in unaufhaltsamer Liebe.

―⊱❖⊰―

Liebe auf den ersten Blick, I guess🤷‍♀️

Lady White DressWo Geschichten leben. Entdecke jetzt