𝟒𝟑 - 𝐋𝐚𝐝𝐲 𝐖𝐡𝐢𝐭𝐞 𝐃𝐫𝐞𝐬𝐬

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Ich drückte ihr einen Kuss auf den Kopf

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Ich drückte ihr einen Kuss auf den Kopf. "Niemals, Lorena."

Wie kam sie darauf, eines Tages von mir enttäuscht zu werden?
Um diese Frau lachen zu sehen, hätte ich wirklich alles erdenkliche getan.

"Miguel hat einen Brief geschrieben", gestand sie.

Es überraschte mich nicht - weder, dass er das getan hatte, noch fast weniger, dass Lorena mir davon berichtete.

Sie war eine so reine Seele.

"Er hat geschrieben, er würde hoffen, dass du mich enttäuschst, damit er mich heilen kann, so wie du es nach ihm getan hast."

Da könnte er lange warten. Ich würde sie niemals verwunden.

Wie krank war das überhaupt?

"Wird er nicht", erwiderte ich. "Ich tue dir nicht weh. Das weißt du doch."

Ich schlang die Arme fester um sie herum.

Eine Weile herrschte Stille, bis ich dazwischen funkte.
"Morgen", setzte ich vorsichtig an und spürte augenblicklich, wie sie verkrampfte. "Willst du, dass ich da mitkomme?"

Morgen müsste sie die Scheidungspapiere unterzeichnen. Morgen wäre sie offiziell wieder zu haben. Morgen wäre sie ihn endlich los.

So gerne ich diese Chance ergriffen hätte, konnte ich es nicht. Ich würde sie in keine Ehe zwingen.
Sie musste keinen Ring an ihrem Finger tragen, damit diese Liebe echt war. Ich spürte die Wahrlichkeit.

Still nickte sie.

"Okay", hauchte ich und küsste nochmals ihren Scheitel.

"Stand in dem Brief noch irgendwas, über das du mit mir reden möchtest?"

Auf einmal fingen ihre Schultern an, zu zucken.

Oh, nein.

Panik breitete sich in mir aus. Ich konnte Lorena noch immer nicht weinen sehen.

"Hey, nicht." Sachte strich ich eine Träne von ihrer Wange.

Sie fasste meine Hand und wimmerte: "Er liebt mich, Thiago. Es ist nicht wegen Sex."

Nein. Nein. Nein.

"Aber die Liebe ist ungesund", schluchzte sie weiter. "Ich verstehe das nicht."

Ja, Lorena, sie ist ungesund. Du darfst dich nicht noch einmal darauf einlassen. Dieses Mal kommst du vielleicht nicht mehr lebend daraus.

"Ist okay." Ich strich über ihren Kopf, den sie nun schüttelte. "Nein, ist es nicht. Ich weiß nicht, was ich tun soll."

Die Panik in mir wurde riesengroß.

Sie durfte nicht zurück zu Miguel. Scheiße, wenn sie zu ihm ging, würde mich das wie ein Dolchstoß direkt ins Herz treffen. Allein der Gedanke machte mich wahnsinnig.

Vorsichtig zog ich sie hoch und nahm ihr Gesicht in meine Hände.

"Du wirst es herausfinden. Nur bitte versprich mir eines."

Ich wollte das nicht sagen müssen. Ich wollte, dass Lorena von selbst erkannte, wie manipulativ und toxisch er war.

"Geh nicht zurück zu ihm. Du kannst zu deiner Familie oder einen neuen Mann finden, aber nicht Miguel, okay?"

Tränen der Angst glitzerten in meinen Augen.

"Dieser Brief... Ein Mensch ändert sich nicht so schnell, Lorena. Vielleicht ist das, was er geschrieben hat die Wahrheit, aber das war auch schon früher die Wahrheit. Sein Verhalten wird sich dadurch nicht bessern."

Die nächsten Worte nagten für den Rest meines Lebens an mir. In der letzten Minute hatte ich ihr so vieles vorgeschrieben und gesagt, was ich vermeiden wollte, aber das war nichts dagegen.

"Wir steigen morgen früh zusammen in mein Auto und du wirst diese Papiere unterschreiben, ist das klar?"

Ihre Unterlippe zitterte. Schnell biss sie drauf und nickte.

Ich fühlte mich wie der schlimmste Mensch auf Erden, aber dass sie möglicherweise zu ihrem Mann zurückkehrte, konnte ich nicht zulassen.

"Gut", hauchte ich und wischte über meine Augen.

Lorena beobachtete mich mit einem rätselhaften Ausdruck, dann fragte sie: "Gehen wir schlafen?"

Ich nickte und hob sie achtsam auf die Beine. "Ja. Lass uns schlafengehen."

―⊱❖⊰―

Ahh, Leute, mein Vorstellungsgespräch lief, glaube ich, mega gut!

Lady White DressWo Geschichten leben. Entdecke jetzt