3:Therapiestunde 1:

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Dehnung der hinteren Muskelkette:

Als ich wach wurde, sah ich, dass alle noch schliefen. Wer weiß, wann die gestern Nacht zurückkamen. Ich nützte die Stille und ging duschen. Hatte mit Julian ausgemacht, dass wir um 9:00 mit der Therapie beginnen. Ich denke aber nicht das, er so früh überhaupt aufstehen kann. Nach dem Duschen wurde ich aber eines Besseren belehrt. Ich kam gerade an mein Bett ran, als ich ihn dort stehen sah. Ich lächelte und sagte ganz leise. "Hey, guten Morgen, schon wach?" "Mhh ja!" Sagte er genauso leise. Wir flüsterten, weil die anderen ja alle schliefen und wir keinen unnötig wecken wollten. "Wann machen wir die Therapie?" Fragte er mich. "Ja, sofort, wenn du bereit bist. Ich muss mich nur kurz anziehen." Er sah meinen Körper herab, ich hatte nur einen Morgenmantel an. "OK alles klar, ja ich bin bereit." "Super, dann komm' ich gleich!" "Mhh!" Er stand noch da und bewegte sich nicht. Noch immer sah er mich mit einem konzentrierten Blick an. "Ähm?" Dann drehte er um und ging in seinen abgetrennten Bereich im Bus.

Als ich in Bausas abgetrennten Bereich kam, räumte ich erstmal im Raum herum

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Als ich in Bausas abgetrennten Bereich kam, räumte ich erstmal im Raum herum. Er saß auf einem Stuhl und guckte mir nur verwirrt zu. Wir sprachen nicht. Immer wieder runzelte er die Stirn und schüttelte fragend den Kopf. "Was, ähm, tust du da eigentlich?" Fragte er mich in einem Moment. "Ich mach' alles bereit für die Therapie." Wieder sah er mich fragend an. Als ich dann die große Matte auf dem Boden ausbreitete, fuhr er sich durch den Bart und stand auf. "Hey, Teodora soll ich mich etwa da auf den Boden legen oder wie?" "Na klar, wo willst du denn sonst die Physiotherapie durchführen?" "Boah man, ich komm' doch da nie wieder hoch?" "Ach, das denkst du nur. Du wirst schon sehen, dass es nach den Übungen schon viel besser sein wird." "Prrrhaha, ja sicher?" "Vertraust du mir?" Er sah mich mitzuschlitzen geschlossenen Augen an. "Mhmh ja muss ich ja wohl?" Ich klopfte mit der flachen Hand auf die Matte und lächelte ihm zu. Dann stand ich auf und schob die, zum Glück, frei stehende Bar etwas in die Mitte des Raumes. Man konnte sie in der Höhe verstellen, das war gut. So konnte ich sie der Größe von Julian anpassen. "Komm mal her, stell dich mal vor die Bar, ich muss sehen welche Höhe passt." Er kam zu mir und stellte sich steif vor die Bar. "Streck mal deine Arme aus!" Er sagte nichts, sondern tat einfach genau das, was ich zu ihm sagte. Sein Blick war ziemlich angestrengt. Als ich alles für die erste Übung aufgestellt hatte, sagte ich zu ihm.

"So, wir beginnen mit der ersten Übung, das ist die Dehnung der hinteren Muskelkette. Diese Dehnung reduziert den biomechanischen Stress auf den unteren Rücken und erhöht dessen Beweglichkeit. Dabei gibt es zwei Varianten. Variante 1 ist, die Dehnung im Stehen. Stütze dich dafür mit deinen Armen flach auf die Barplatte vor dir." "So oder was?" "Ja, du kannst deine Arme noch weiter auf die Platte schieben." "Mhh!" "So jetzt gehe leicht in die Knie und mache ein Hohlkreuz." Ich langte ihm sanft ins Kreuz, er zuckte kurz auf und sah mich merkwürdig an. "Schieb dein Becken Richtung Decke." "Ahhh, das?" "Psst du machst das gut, das ist nur am Anfang ein ganz kurzer Schmerz. Merkst du schon leichtes ziehen?" "Ohh jaa na ja leicht ist das nicht." "OK super, dann versuch nun, in dieser Position die Knie langsam durchzustrecken." "Ahhhhh!" "Ja, das ist gut, das musst du aushalten, um eine Dehnung in der hinteren Muskelkette zu erreichen." "Ohh man, das ist boah!" "Die Dehnung halten, für mind. 30 Sekunden. 20 ... 15 ... 10 ... 5 ... 2 ... und wieder in die Ausgangsstellung zurück." Wieder legte ich sanft meine flache Hand auf seine Lendenwirbelsäule. Er senkte jetzt seinen Kopf und sah zu Boden. "OK Julian, das machen wir jetzt 3-mal hintereinander. Wir wiederholten diese Übung einige Male.

Danach drehte ich mich um und sagte

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Danach drehte ich mich um und sagte.
"So für Variante 2 gehen wir hier rüber." Ich zeigte zur Matte, die ich vorher nah vor die Wand schob. "Leg dich jetzt da hin und rutsch mit dem ähm, Ges ... ach, mit dem Arsch ganz an die Wand. Die Beine an der Wand hochstrecken, Fußsohlen zeigen zur Decke." Ich fasste seine Füße und drehte diese in die richtige Position. "Ohh, du bist nicht kitzelig, Gott sei Dank." "Haha ja da nicht!" Gab er grinsend von sich. "Haha, sehr witzig!" "Prrhaha ja schon!" Kurz blickten wir uns an, aber schnell schüttelte ich den Kopf und sagte. "Ähm jetzt?" Ich presste die Lippen aufeinander und machte kurz die Augen zu. "Bring' ich dich durcheinander oder was?" "Nein, lass uns jetzt einfach weiter machen." Er nickte. "Streck die Knie ganz durch, es muss ziehen." "Ahh, ja, man tut es doch." "OK, OK, dann bleib so einige Minuten, solange du es aushältst." Wir machten nun ganze 45 Minuten diese Übungen. Da ich bemerkte, dass es für ihn schon zu viel wurde, brach ich die erste Therapiestunde hier ab. Ich sagte zu ihm, dass wir es besser auf mehrere Stunden aufteilen, damit er sich langsam erst daran gewöhnen konnte.

"Hey, sag mal, wie lief eigentlich die erste Show gestern?" "Hey, ähm echt super und die Spritze hat geholfen, ich hatte fast keine Schmerzen. Na ja, außer das mit dem Steiß, aber OK." "Hey, das freut mich. Wenn die erste Show gut läuft, dann können die nächsten ja nur noch besser sein." "Mhh ja!" Als ich jetzt dabei war, alles wieder aufzuräumen und mein Zeug zusammenzupacken, saß Julian wieder auf dem Stuhl und blickte mich konzentriert an. "Ist was, warum siehst du mich die ganze Zeit so an?" Er schüttelte den Kopf und erwiderte. "Ne ist nichts, ich ähm egal!" "Na was, haha, warum egal, sag halt, was willst du denn fragen?" "Woher weißt du das ich was fragen möchte?" "Na ja, ich hab ja wohl Augen im Kopf." "Prrrhaha mhmh, echt jetzt wusste ich nicht." "Haha, jetzt sag schon Julian?" "Ja, OK, hast du jetzt was Bestimmtes vor? Ich meine, bevor es losgeht nach Berlin?" "Puhh, mhh 'ne also, ähm, was Essen würde ich gehen irgendwo, warum?" Ich sah ihn mit runzelnder Stirn an. "Na ja, ich muss auch was Essen, wenn du möchtest ähm?" Ich presste meine Lippen peinlich berührt aufeinander. Fragt er mich jetzt wirklich, ob ich mit ihm was essen gehen möchte. Diese Frage ging mir durch den Kopf, während ich ihn anblickte. "Ach Fuck, ähm ja, wir könnten ja zusammen wo hingehen. Ich weiß nicht genau, wann es losgeht und wenn du mit mir zusammen bist, dann ist die Gefahr gering, dass der Bus ohne dich weiterfährt." "Hahaha, aha, das ist der Grund?" "Was für ein Grund?" "Na, dass es dir so sichtlich schwerfällt mich einfach zu fragen, ob wir was essen gehen, ohne Hintergedanke natürlich?" Nun sah er mich ziemlich angestrengt an. Er hatte wohl nicht mit so einer Antwort von mir gerechnet." "Ja, wenn du meinst, also was ist jetzt?" "Haha, ja OK, lass mich nur das Zeug schnell drüben verstauen und mich umziehen." "Alles klar!"

Ende des Kapitels!

Heat in the tower, let me out-Das nennst du Liebe? LaufendWhere stories live. Discover now