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Die Gardine an einem der Wohnzimmerfenster hat sich gerade bewegt

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Die Gardine an einem der Wohnzimmerfenster hat sich gerade bewegt. Ha, von wegen sie ist nicht interessiert am Kennenlernen. Warum sollte sie mich sonst heimlich beobachten? Die Eisprinzessin scheint eine harte Nuss zu sein, doch ich bin gewillt sie zu knacken. Ich habe Zeit und bin ausdauernd.

Zuversichtlich schaffe ich den Baum ins Haus und bringe ihn gleich ins Wohnzimmer. Nachdem ich die Dekoration und den Baumständer aus der Abstellkammer geholt habe, rufe ich Stephen an, um ein wenig Gesellschaft zu haben, während ich die Tanne dekoriere.

»Und du hast ihr nicht geholfen?«, will mein verletzter Kumpel wissen, sobald ich ihm von dem Aufeinandertreffen mit der süßen Nachbarin erzählt habe. »Das ist schon echt arschig, Colin. Denkst du echt, dass sie jetzt noch scharf darauf ist, dich besser kennenzulernen? Ich an ihrer Stelle würde dich mit dem Arsch nicht mehr angucken.«

Toll! Da macht er mir ja wirklich Mut. Und so jemand ist mein bester Freund.

»Sie hat mir doch schon beim Baumkauf die kalte Schulter gezeigt. Schlimmer kann es gar nicht mehr werden«, vermute ich und entwirre die Lichterkette.

Stephen gibt ein Grunzen von sich und nippt an seiner heißen Schokolade. »Hast du eine Ahnung. Frauen können extrem nachtragend sein. Ich dachte, du hättest in den vergangenen Jahren etwas von deinen Verflossenen gelernt.«

»Oh, bitte. Erinnere mich nicht daran. Sie sind nicht umsonst meine Exen«, sage ich und verziehe das Gesicht wie bei einer Wurzelbehandlung.

Ich brauche weder ein Model noch ein Schauspielsternchen an meiner Seite, um mich als ganzer Mann zu fühlen, nur ist das als Prominenter nicht so einfach, eine Frau von nebenan kennenzulernen ohne großes Aufsehen zu erregen. Daher trifft man die Damen eher auf Partys oder irgendwelchen sportlichen Events. Viele von ihnen kann man getrost als Goldgräberinnen bezeichnen, denn sie wollen sich von einem gutbetuchten Mann pampern lassen, während sie den lieben langen Tag nichts weiter zu tun haben, als sich um ihr Aussehen zu kümmern. Friseurtermine hier, Maniküre und Pediküre da. Und alles natürlich nur für ihren Liebsten. Wer es glaubt! Genau dieser Typ Frau turnt mich eher ab als an.

»Wie sieht denn die Eiskönigin von nebenan aus? Passt sie in dein Beuteschema?«

»Habe ich denn ein Schema? Mir war nicht bekannt, dass ich auf einen bestimmten Typ Frau fixiert bin.«

Wenn ich an die Frauen aus meiner Vergangenheit denke, dann würde ich sie als bunten Mix bezeichnen. Blond, brünett, rothaarig, schwarzhaarig oder auch aubergine gefärbt. Hilla war eine Mischung aus skandinavischer Kühle und spanischem Feuer, Charlotte eine beherrschte Französin und meine letzte Lebensabschnittsgefährtin Nike kam aus Griechenland.

»Fixiert würde ich es jetzt nicht nennen«, lenkt Stephen ein und reibt sich das stoppelige Kinn, »aber du hast schon einen Hang zu sehr püppchenhaften Frauen. Denk mal an Emy. Sie war klein und zierlich und ich wollte ihr immer etwas zu essen geben, weil ich dachte, sie fällt gleich in Ohnmacht.«

Ice Queen & HeartbreakerWhere stories live. Discover now