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Ich mache mich eilig an die Aufgabe, dass Mehl und den Zucker abzumessen, damit Colin nicht sieht, dass ich glühe

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Ich mache mich eilig an die Aufgabe, dass Mehl und den Zucker abzumessen, damit Colin nicht sieht, dass ich glühe. Dass er mir so ungeniert auf den Po gestarrt hat, ließ meine Körpertemperatur rasant ansteigen. Dieser Mann versteckt sein Interesse nicht, das habe ich schon bemerkt und ich bin mir nach wie vor nicht sicher, was ich hiervon halten soll. Ja, es schmeichelt mir, aber ich bin zum Arbeiten hier und nicht für ein Abenteuer mit einem heißbegehrten Baseball-Star. Wenn ich nur daran denke, wie viel ich bisher erst für das neues Buch zustande gebracht habe, dann möchte ich mich am liebsten unter einem Schneehügel verstecken. Wehe, sollte Felicia davon erfahren.

»Wie viel Butter brauchen wir?« Colin hebt das Butterstück hoch und sieht mich fragend an.

Ich werfe einen Blick auf die Gewichtsangabe. »Die Hälfte.«

»Okay. Soll ich sie schmelzen?«

»Ja, mache sie in einen Topf und stelle ihn kurz auf den Herd.« Nacheinander gebe ich den Zucker, die Eier und den Vanillezucker in eine Schüssel und beginne zu rühren, bis eine cremige Masse entstanden ist. »Hast du schon ein Sieb gesehen?«

»Nö.« Er schneidet das Stück Butter in der Mitte durch und gibt anschließend einen Teil davon in eine Pfanne. »Bisher habe ich keins gebraucht.«

Natürlich nicht. Wozu auch?

Suchend ziehe ich die einzelnen Schubladen auf, finde aber nur Kochlöffel. Pfannenwender, Brettchen, einen Eierschneider, Korkenzieher und lauter andere kleine Küchenhelfer. Irgendwo muss es doch ein Küchensieb geben. Jede gute Küche hat so etwas. Nachdenklich schaue ich mich um und gehe dann in die Hocke, um die unteren Schränke ebenfalls zu inspizieren. In der hintersten Ecke entdecke ich endlich, was ich suche. Puh!

»Wofür brauchst du das Teil denn so dringend?« Colin lehnt sich mit der Hüfte gegen den Küchenschrank und verschränkt die Arme vor der Brust.

»Um das Mehl, den Kakao und das Backpulver nachher zu der restlichen Masse hinzuzugeben«, erkläre ich und stöpsele den Stecker des Rührgerätes in die Steckdose.

»Hmm ... okay. Habe ich so bisher nicht gesehen, aber ich kenne mich damit auch nicht aus.«, gibt er zu und trinkt den Rest seines Glühweins, während er genau verfolgt, was ich tue. »Sieht so aus, als wenn du das oft machst.«

»Das Rezept stammt von meiner Mutter. Wenn ich diese Plätzchen backe, fühle ich mich ihr immer ein bisschen näher.« Meine Koch- und Backkünste sind nach wie vor eher dürftig. Ich halte mich gern an Gerichte, die meine Mom früher gekocht hat, da diese mich jedes Mal an die guten, alten Zeiten erinnern, als sie noch unter uns weilte.

»Mir ist aufgefallen, dass du in der Vergangenheitsform von deiner Mutter sprichst, daher nehme ich mal an, dass sie nicht mehr lebt, habe ich recht?«

Mein Nachbar klingt ruhig und nachdenklich, eine ganz neue Seite, die er mir da von sich zeigt, denn bisher war er eher wie eine Dampfwalze.

»Stimmt. Sie ist gestorben, als ich noch relativ jung war, genau wie mein Dad.«

Ice Queen & HeartbreakerWhere stories live. Discover now