[1.Teil]
❝ 𝐓𝐡𝐞𝐫𝐞 𝐚𝐫𝐞 𝐧𝐨 𝐬𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭𝐬 𝐭𝐡𝐚𝐭 𝐭𝐢𝐦𝐞 𝐝𝐨𝐞𝐬 𝐧𝐨𝐭 𝐫𝐞𝐯𝐞𝐚𝐥 ❞
Als Lily Snape nach Hogwarts kommt, schickt der sprechende Hut sie nach Gryffindor. Dabei meint er, ihre Eltern seien beide dort gewesen. Doch wie kann...
„Was geht hier vor? Was ist los?", ertönte die raue Stimme von Argus Filch, vermutlich durch Dracos Rufe angezogen. Sobald er seine versteinerte Katze sah, erstarrte er. Dabei hielt er sein Gesicht in seinen Händen, vermutlich, damit es nicht vor Schock zersprang. „Meine Katze! Meine Katze! Was ist mit ihr passiert?"
Da fiel sein Blick auf Harry. Nicht auf Hermine, nicht auf Ron, nicht auf Lily, die allesamt neben ihm standen, sondern auf Harry.
„Du!", schrie er, wütender, als Lily ihn jemals gehört hatte, „Du hast meine Katze ermordet! Du hast sie getötet! Ich werde dich töten! Ich..."
„Argus", unterbrach die ruhige stimme von Dumbledore den Hausmeister. Glücklicherweise war er mit einigen anderen Lehrern erschienen, bevor Filch sonst noch was mit Harry machen konnte. Der Schulleiter ging an den vier in der Mitte stehenden Schülern vorbei, um Mrs Norris von dem Fackelhalter runterzunehmen.
Danach drehte er sich um und sagte: „Komm mit, Argus. Und Mr Potter, Mr Weasley, Miss Granger und Miss Snape bitte auch."
Die vier nickten, als Lockhart wieder versuchte sich wichtig zu machen: „Mein Büro ist am nächsten. Sie können es gerne verwenden."
Höflich bedankte sich der Schulleiter bei Lockhart. Dumbledore ging los, sodass die vier Schüler, Filch, McGonagall, Severus und ein wichtigtuender Lehrer namens Gilderoy ihm folgten. Im abgedunkelten Büro erkannte die Rothaarige sehr viele Bilder von Lockhart selbst, die allesamt schnell aus ihren Bildern verschwanden. Aufgrund der Lockenwickler, die die Bild-Lehrer getragen hatten, musste Lily ein freches Lachen verkneifen.
Vorsichtig legte der Schulleiter die tote Katze auf Lockharts Schreibtisch und fing an, Mrs Norris zu begutachten. Seine lange Hakennase war nur wenige Zentimeter von dem Tier entfernt. Er sah sehr konzentriert aus, weshalb niemand sich erlaubte, einen Ton zu machen. Stattdessen wechselten Harry, Ron, Hermine und Lily einen angespannten Blick.
Auch McGonagalls Nase befand sich weniger als einen halben Dezimeter von der leblosen Katze entfernt. Ihr strenger Blick war von ihrem Gesicht verschwunden, denn ihre Augen hatten sich zu einem schmalen Schlitz geformt. Wie Dumbledore machte auch sie einen hochkonzentrierten Eindruck. Hinter der Verwandlungslehrerin blickte Dad über ihre Schulter, der, wie man an seinem angespannten Gesicht sah, versuchte, nicht zu grinsen.
Und daneben lief Lockhart aufgeregt herum, dauernd besserwisserische Vorschläge machend. Hermine beobachtete den Lehrer für Verteidigung gegen die dunkeln Künste mit einem abwesenden Blick. Lily verstand nicht, was alle Mädchen an dem arroganten Professor fanden. Vielleicht sah er gut aus, doch sein Charakter machte sein ganzes Aussehen wieder kaputt. „Es war eindeutig ein Fluch, der sie getötet hat", schlug er vor, „Transmogrifische Folter, wahrscheinlich. So ein Pech, dass ich nicht da war. Ich habe die Anwendung davon schon oft gesehen und weiß den Gegenfluch, der sie gerettet hätte." Wenn er das nur wirklich wusste, wäre es wohl vorteilhaft. Nur hatte er keinen blassen Schimmer, wovon er sprach.
