[1.Teil]
❝ 𝐓𝐡𝐞𝐫𝐞 𝐚𝐫𝐞 𝐧𝐨 𝐬𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭𝐬 𝐭𝐡𝐚𝐭 𝐭𝐢𝐦𝐞 𝐝𝐨𝐞𝐬 𝐧𝐨𝐭 𝐫𝐞𝐯𝐞𝐚𝐥 ❞
Als Lily Snape nach Hogwarts kommt, schickt der sprechende Hut sie nach Gryffindor. Dabei meint er, ihre Eltern seien beide dort gewesen. Doch wie kann...
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„All die Male, an denen wir im Badezimmer waren, war sie einfach nur drei Toiletten entfernt! Und jetzt...", beschwerte sich Ron beim Frühstück am nächsten Tag. Harry und Lily murmelten etwas Zustimmendes, da sie die Maulende Myrte einfach hätten fragen müssen und sie wüssten, wie man das komplizierte Puzzle zusammenbauen musste.
Aber jetzt war es schwer. Es war knifflig genug gewesen, aus dem Schloss in den Verbotenen Wald zu schleichen. Den Lehrern lang genug zu entkommen, um auf die Toilette zu gehen, wäre an sich nicht das Schwierigste. Aber natürlich wohnte Myrte genau in dem Badezimmer, vor dem der erste Angriff geschehen war. Die Lehrer führten einen nie daran vorbei, wenn sie die Schüler zum nächsten Unterricht begleiteten und in der Nacht wurde dort von vielen Personen patrouilliert. Also würde es nahezu unmöglich sein, dort hineinzuschleichen. Zumal Myrte wohl so laut sein würde, dass sie die Gryffindors verriet.
Außerdem wurde den Schülern noch etwas gegeben, um das sie sich kümmern mussten. Trotz allem mussten sie bald ihre Prüfungen schreiben, was in dem ganzen Chaos beinahe unvorstellbar war.
Vier Tage vor Lilys erster Prüfung bat McGonagall beim Frühstück um Ruhe. „Ich habe gute Nachrichten!", fing sie an.
Einige Schüler schrien schon etwas, wie „Dumbledore kommt zurück", „Ihr habt den Erben Slytherins gefunden", oder, wie in Oliver Wood's Fall, „Quidditch Matche beginnen wieder!".
Leider kündigte McGonagall keines dieser Sachen an, doch das, was sie ankündigte, war mindestens genauso toll: „Professor Sprout hat mir bescheidgegeben, dass die Alraunen für das Ernten bereit sind. Heute Abend werden wir die Opfer von der Versteinerung zurückbringen. Ich muss euch kaum erinnern, dass einer von ihnen uns vielleicht sagen kann, wer oder was sie angegriffen hat. Ich hoffe, dass dieses schreckliche Jahr mit einem Erfassen des Täters endet."
Die Halle explodierte in tosenden Applaus, nur Draco tönte nicht mit ein, wie Lily bemerkte. Kurz warf sie ihm einen fragenden Blick zu und versuchte dabei, Hermines Todesblick etwas nachzuahmen. Endlich klatschte Draco ebenfalls, wenn auch etwas missmutig. Aber Lily war zufrieden.
„Es wird dann nichts ausmachen, dass wir Myrte nie gefragt haben", meinte Ron, „Hermine hat bestimmt alle Antworten, wenn wir sie aufwecken! Ich wette, sie wird durchdrehen, wenn sie erfährt, dass wir in drei Tagen Prüfungen haben. Sie hat nicht gelernt. Vielleicht wäre es netter, sie erst nach den Prüfungen zu wecken."
Auf einmal setzte sich Ginny neben Lily, die zuvor einige Plätze weiter weg gesessen war. Ihr Gesichtsausdruck war voller Angst, ihre Bewegungen wirkten versteift und sie war offensichtlich den Tränen nahe.
„Was ist?", fragte Lily und auch Ron schien besorgt um seine kleine Schwester.
Ginny antwortete nicht, sondern ließ ihren Blick stattdessen ängstlich über den Gryffindor Tisch schweifen. Lily legte vorsichtig einen Arm um sie, denn sie hasste es, ihre beste Freundin so zu sehen.
